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Zoodirektor Jochen Reiter setzt auf die Marke „Aquazoo Löbbecke Museum“

Mit 450.000 Besuchern im Jahr gehört der Aquazoo zur bestbesuchten Kultureinrichtung der Stadt. Damit das so bleibt, lassen sich der Zoodirektor und seine Mitarbeiter immer wieder etwas Neues einfallen – wie eine eigene Streetwear-Kollektion. Susan Tuchel besuchte Jochen Reiter in seinem Büro in Stockum.

Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf / Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf

business-on: Lokomotivführer, Feuerwehrmann, Astronaut, Polizist, Löwendompteur, Zoodirektor, das waren die beliebtesten Berufswünsche von Jungen in den 70-er und 80-er Jahren, haben Sie davon geträumt, Zoodirektor zu werden?

Jochen Reiter: Nein, eigentlich nicht. Wir hatten zwar zu Hause in Landau einen Mischlingskater, aber das war es schon an direktem Tierkontakt. Ich war allerdings immer viel in der Natur unterwegs. Wir waren den ganzen Tag draußen im Wald oder an der Isar. Mit acht Jahren habe ich dann angefangen Konzertakkordeon zu spielen. Ich spielte im Landauer Akkordeonorchester und wurde zweiter Bundespreisträger von Jugend musiziert. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich gegen ein Musikstudium entschieden und mich in Erlangen für Biologie eingeschrieben. Dort bin ich beim Institut für Verhaltensforschung gelandet, das wiederum ein Tierhaus mit der größten Population von Bürstenschwanzrattenkängurus in Europa hatte, was mich faszinierte.

business-on: Und dann wollten Sie irgendwas mit Tieren statt mit Menschen machen?

Jochen Reiter: Genau, ich wollte mehr über das Verhalten von Tieren erfahren, ich bin einfach sehr neugierig. Ich hatte mehrere Wochen als Hilfstierpfleger während meiner Diplomarbeit über Geparden im Tiergarten Nürnberg gearbeitet und auch einen außergewöhnlichen direkten Kontakt mit einem zahmen Tier. Meine Promotion wollte ich dann unbedingt im Freiland machen und habe im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Bochum drei Jahre im Regenwald auf den Philippinen gelebt, um Flughunde zu beobachten. Ich habe sie gefangen, mit Peilsendern ausgestattet und ihre Ernährungsgewohnheiten studiert, sie ernähren sich übrigens von Früchten. Dann habe ich in verschiedenen Zoos wirklich alles von der Pike auf gelernt. Ich war Zooinspektor und Futtermeister im Opel-Zoo Kronberg und zuletzt Wissenschaftlicher Leiter im Zoo Duisburg.

business-on: Sie traten Ihr Amt auf einer Baustelle an. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2017 hat sich der Aquazoo zu einem Besuchermagneten entwickelt. Warum kommen so viele Menschen in den Aquazoo?

Jochen Reiter: Die Verzahnung von Zoo und Naturkundemuseum ist einzigartig. Wir haben hier 560 Tierarten und der rote Faden durch das Aquazoo Löbbecke Museum ist die Evolution. Wir haben eine hochflexible Ausstellung, interaktive Lernstationen, eine Dauerausstellung zum Thema Meer und Mensch und wir beschäftigen uns mit Themen wie Nachhaltigkeit und natürlich mit Plastikmüll in unseren Meeren. Um ein Bewusstsein für die Evolutionsgeschichte und die Vielfalt der Arten zu schaffen führen wir jährlich 1.400 Veranstaltungen im Bildungssektor durch. Wir sind offen für neue Ideen und bekommen fast jeden zweiten Tag neue Anfragen, wie zum Beispiel von der Robert Schumann-Hochschule, deren Musikstudenten eigene Klanginstallationen für uns komponiert haben. Alleine zu diesem Event kamen über 100 Besucher.

business-on: Zusammen mit der Rheinischen Post haben Sie das Format „Sommernacht im Aquazoo“ eingeführt, Ihre Führung zum Liebesleben der Tiere am Valentinstag war der Renner. Was haben Sie mit dem neuen Modelabel im Sinn?

Jochen Reiter: Wir haben mit dem Düsseldorfer Label „null:zwo:elf“ eine Streetwear-Kollektion mit unserem Oktopus Ursula kreiert. Ein achtarmiger Krake, der den Fernsehturm umschlingt, das hatten wir noch nicht. Es gibt T-Shirts, Hoodies, Einkaufstaschen und Rucksäcke, alles aus biologischen Materialien und fair produziert. Innerhalb von drei Wochen waren bereits 50 Prozent der Kollektion verkauft. Alle Anstrengungen zusammengenommen möchten wir nicht weniger als eine richtige Marke schaffen, die die Attraktivität des Instituts und damit auch der Landeshauptstadt noch sichtbarer macht.

 

Susan Tuchel

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