Zum bundesweiten Tag der Archive öffnet das Staatsarchiv in Hamburg-Wandsbek am 8. März 2014 seine Türen. Der Tag der Archive findet dieses Jahr zeitgleich mit dem Internationalen Frauentag statt. Daher haben die deutschen Archive diesen Tag unter das Motto gestellt: „Frauen – Männer – Macht“.
Bei thematischen Führungen, Präsentationen und einer Poster-Ausstellung können die Besucher im Staatsarchiv der Hansestadt erfahren, wie sich das Verhältnis von Frauen, Männern und Macht in den vergangenen Jahrhunderten zueinander verhielt und wie sich die Frauenrechte durchgesetzt haben. „Auch in Deutschland mussten und müssen zum Teil noch heute die Frauenrechte in einem lange währenden Prozess erkämpft werden. Mit dem diesjährigen Tag der offenen Tür soll an den mühevollen Weg der Gleichstellung erinnert werden, über den auch die Hamburger Archive viel Spannendes zu erzählen haben“, sagte Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler im Vorfeld des Aktionstags.
Das Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Archiv ist eines der ältesten Deutschlands. Im Jahr 2010 feierte es sein 300-jähriges Jubiläum. Es gehört zur Kulturbehörde und übernimmt in der Hansestadt die Aufgabe eines staatlichen und kommunalen Archivs. Der Archiv-Bestand umfasst etwa 35.000 laufende Regalmeter, die in über 2.800 Bestände (Einzelarchive) gegliedert sind. So gibt es Handschriften, Manuskripte, Siegel, Verträge, Fotografien und Bücher (Quelle Wikipedia).
Restaurierungswerkstatt, historische Kurzfilme, Mythen und Hexenverfolgung
Besucher des Staatsarchives in Wandsbek (Kattunbleiche 19) können von 10 bis 17 Uhr einen Blick in die Restaurierungswerkstatt werfen, um Papierrestaurierung und schonende Reproduktionstechniken kennen zu lernen. Des Weiteren können sie sich einen der historischen Kurzfilme des Filmmuseums Hamburg e.V. anschauen, auf dem Bücherflohmarkt stöbern oder an einer Bücherauktion teilnehmen. Auch werden an diesem Sonnabend wieder ehrenamtliche Mitarbeiter der Genealogischen Gesellschaft und des Vereins für Hamburgische Geschichte sowie anderer Institutionen in den Räumen des Staatsarchives über ihre Arbeit berichten. Zum Abschluss des Tages wird Dr. Rita Bake, stellvertretende Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg, um 16 Uhr einen Vortrag halten. Unter dem Titel „Du alte Hexe“ wird sie über das Weiterleben alter Mythen referieren sowie an die Ausgrenzung und Verfolgung von als Hexen diffamierten Frauen bis ins 20. Jahrhundert erinnern.
Neben dem Staatsarchiv beteiligen sich auch das Hamburger Architekturarchiv, das NDR-Unternehmensarchiv, die Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv, das Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung und der Arbeitskreis Hamburger Archive.
Der Tag der Archive
Der Aktionstag findet seit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 alle zwei Jahre statt – jeweils an einem Wochenende in der ersten März-Hälfte. Erklärtes Ziel des Initiators, dem Fach- und Berufsverband VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., ist eine „stärkere Beachtung in der Öffentlichkeit und eine verbesserte gesellschaftliche Akzeptanz der Archive“. So wollen die Archive mehr Bewusstsein dafür schaffen, dass sie sich als Stätten der Kultur und Wissenschaft dafür einsetzen, das „archivalische Erbes als Kulturgut für die Erforschung der Vergangenheit und für das Verständnis der Gegenwart als ihre gesamtstaatliche Aufgabe und Verpflichtung“ zu sicher und zu bewahren. Das Spektrum der sich beteiligenden Archive reicht von Staatsarchiven, Kommunalarchiven, Kirchenarchiven, Spezialarchiven in Hochschulen und Wirtschaftsbetrieben über Archive von Rundfunk- und Medienanstalten, von politischen Parteien und Parlamenten bis hin zu Adelsarchiven.
Bildquellen
- staatsarchiv_aussenansicht_1: Hamburger Staatsarchiv