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In Hamburg begegnet: Tim Kiah mit Roy Nathanson’s Sotto Voce auf Gastspiel in der Hansestadt

Wenn diese Kolumne erscheint, ist Tim Kiah schon wieder einen Tag zurück in Brooklyn, NYC. Der Bassist und Sänger von Roy Nathanson’s Sotto Voce hat im April mit der Jazz-Band im Rolf-Liebermann-Studio des NDR und auf Kampnagel gastiert.

thanks to Napoleon Maddox/ aka NapoleonSolo Vox

Wenn diese Kolumne erscheint, ist Tim Kiah schon wieder einen Tag zurück in Brooklyn, NYC. Der Bassist und Sänger von Roy Nathanson’s Sotto Voce hat im April mit der Jazz-Band im Rolf-Liebermann-Studio des NDR und auf Kampnagel gastiert.

Tim Kiah war Ende 2011 schon einmal mit Sotto Voce in Hamburg. Auch damals haben die Jazzer von Weltrang zwei Konzerte im Rolf-Liebermann-Studio gegeben. Für eine Stadtbesichtigung sei beim ersten Besuch leider keine Zeit geblieben, erzählte mir Tim in der Pause des grandiosen NDR-Konzerts – mit den jungen Franzosen von Papanosh als zweitem Set des Abends. Und er sei wieder sehr angetan von der „besonderen Klasse und Atmosphäre des Rolf-Liebermann-Studios“, sagte der Musiker. Es mache große Freude, hier zu spielen.

Wir sind nicht zufällig ins Gespräch gekommen. Tim Kiah ist der Cousin eines amerikanischen Studienfreundes, der jetzt geschrieben hatte: Trefft Euch doch mal! So verabredeten wir uns fürs Wochenende zum Sightseeing. Auch für mich eine gute Gelegenheit, wieder ein kleines Touristen-Programm zu genießen: die hanseatisch-italienische Atmosphäre am Rathausmarkt, die glitzernde Elbe bei den Landungsbrücken und die besten Fischbrötchen des Landes.

Auftritte und Aufnahmen mit internationalen Künstlern

Der Bassist, Sänger, Komponist und Lehrer Tim Kiah zählt zu den Großen seines Fachs. Fachleute schreiben vom „Wunderkind-Bassist und -sänger“. Er selbst würde das niemals erzählen oder so ausdrücken. Der 39-Jährige schätzt es vor allem, mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten und sich auf Einflüsse unterschiedlicher Stilrichtungen einzulassen. Tim spielte unter anderem mit und für Joan LaBarbara, Debby Harry und Lenny Kravitz. In New York gehört er fest zur Jazz-Szene der Stadt, die in wechselnden Formationen ihre Leidenschaft für diese Musik auslebt.

Dass die Musik sein Leben ist, habe er früh gespürt, erzählt Tim, der in der Nähe von Boston aufgewachsen ist. In der Saint Paul’s Choir School in Cambridge/Massachusetts hat er schon als Schüler unter Theodore Marier gesungen und durch die Verbindungen des Chores zum Boston Symphony Orchester wohl bereits eine Ahnung bekommen, in welche Höhen künstlerisches Schaffen führen kann. Später spielte er in der Jazz-Band seiner Schule den E-Bass, wechselte im College auf den Kontrabass.

Vom Krankenpfleger ins Künstlerleben

Bevor er sich auf das Leben eines professionellen Künstlers einließ, hörte Tim auf seine Eltern: Lerne erst mal einen soliden Beruf! Weil er sich für den menschlichen Körper und für Heilweisen interessierte, absolvierte er an der University of Rochester School of Nursing eine Ausbildung zum Krankenpfleger – die ihm dann half, das Studium an der renommierten Eastman School of Music zu finanzieren.

Später in New York nannte Tim Kiah seine erste und gleich sehr erfolgreiche Streichergruppe aus Absolventen der kreativen Eliteschmieden Eastman und Juilliard nach seinem Spitznamen aus Studienzeiten: „Nurse Kaya“, zu hören auf Youtube. Den Bandnamen wählte er vor allem, um die heilende Kraft der Musik auszudrücken; das Ensemble wollte einem besonderen Publikum neue Musik näherbringen und trat häufig in Krankenhäusern, Schwesternheimen und Gefängnissen auf.

Ein großer Sprung zu Sotto Voce: Tim Kiah hatte bereits mit dem Posaunisten Curtis Fowlkes Gigs gespielt, bevor er über ihn den genialen Saxophonisten und Songschreiber Roy Nathanson kennenlernte. Später kam der Violonist Sam Bardfeld hinzu. Napoleon Maddox, Beat-Boxer und Sänger sowie der Gitarrist Jerome Harris komplettierten das Quintett, wie man es in Hamburg so furios zu hören bekam.

Subway Moon – Hamburger Version auf Kampnagel

Wie experimentierfreudig Roy Nathanson‘s Sotto Voce ist, zeigte sich auch am letzten April-Wochenende auf Kampnagel beim YoungStarFest 2015 mit „Subway Moon“. Das Musik-, Film-, Poetry- und Performance-Projekt, das der Videokünstler Andrew Gurian mitbegründet hat, will die kreative Energie professioneller Jazzer und Filmemacher mit Schülern aus aller Welt verbinden. „Subway Moon“ wird Tim Kiah mit Sotto Voce weiterhin intensiv begleiten, denn es soll international noch weitere Kreise ziehen. Zu seinen eigenen Projekten gehört das Vorhaben, wieder ein Streicher-Ensemble zu bilden, das sich sowohl mit Jazz als auch klassischer Musik befasst.

Kommt bald wieder, Tim! Die Hamburger lieben inspirierende Künstler wie Ihr es seid.

 

Brigitte Muschiol

Bildquellen

  • sotto_voce_tim_kiah_img_0081: thanks to Napoleon Maddox, aka NapoleonSolo Vox
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