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Der Weihnachtsmann ist weg

Unser Kolumnist Peter Jamin schickt seit Jahren seinen Freunden, Bekannten und Arbeitsbekanntschaften zum Fest eine Weihnachtsgeschichte. In diesem Jahr geht es ihm um das Schicksal des Weihnachtsmannes, der plötzlich verschwunden ist.

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Unser Kolumnist Peter Jamin schickt seit Jahren seinen Freunden, Bekannten und Arbeitsbekanntschaften zum Fest eine Weihnachtsgeschichte. In diesem Jahr geht es ihm um das Schicksal des Weihnachtsmannes, der plötzlich verschwunden ist.

Es war einmal ein Weihnachtsmann, der bei Klein und Groß ungeheuer beliebt war. In seinem großen Jutesack, mit dem er über das Land reiste und zu Weihnachten die Menschen beschenkte, befanden sich immer die schönsten und neusten technischen Spielzeuge.

Da gab es iPhones, mit denen man allein durch die Energie seiner Gedanken mit anderen Menschen chatten konnte. Es gab Brillen, mit denen man sich sein Leben in rosaroten Farben erträumen konnte.

Sehr beliebt waren auch die 3-D-Drucker, mit denen man Gänsebraten mit Rotkraut, Speckknödel und mit Marzipan gefüllte gebratene Äpfeln zaubern konnte.

Aber eines Tages war der Weihnachtsmann weg.

Die Menschen standen vor ihren wandbreithohen, glitzernden Weihnachtsbaum-Displays und warteten vergeblich auf die Geschenke. Besorgt sendeten sie Nachrichten an die Polizei. Diese erkannte den Ernst der Lage sofort und versprach den Weihnachtsmann über den Chip, den jeder Weltbürger inzwischen in seinem Kopf hatte, zu orten.

Eigentlich hatte dieser Chip die Aufgabe, den Menschen das Leben zu erleichtern. Er war mit persönlichen Angaben über die Lebenssituation, Vorlieben für Essen und Trinken, Lieblingsfilmen und -musik, Gesundheit, Partnerschaft und Liebesspielen gefüttert. In Notfällen konnte er aber auch zur Ortung eines Menschen genutzt werden, denn selbstverständlich trug er auch ein GPS-Signal in sich. Die Daten wurden rund um die Uhr an einem geheimen Ort gespeichert.

Polizisten in der ganzen Welt setzten sich an ihre Computer und versuchten den Weihnachtsmann zu orten. Doch zum Entsetzen aller fanden sie ihn nicht.

Nun begann eine große Jagd. Überall stiegen Drohnen der Luftüberwachung auf, so dass der meist graue Himmel wochenlang kaum zu sehen war. Doch trotz genauster Beschreibung seiner Kleidung, des roten Plüschanzugs, der braunen Lederstiefel, des abgegriffenen Jutesacks und seines langen weißen Barts, wurde der Vermisste nicht gefunden.

Um einen Aufstand der Bevölkerung zu verhindern, strichen die Regierungen nach einem Krisengipfel das Weihnachtsfest weltweit aus allen Kalendern. Es gab keine Weihnachtsmärkte, keine festlich dekorierten Einkaufsstraßen und keine Weihnachtssüßigkeiten in den Schaufenstern mehr. Nichts sollte die Menschen an den Verlust erinnern.

Der Winter war wieder zu einer dunklen, kalten Jahreszeit geworden und gerade jetzt sehnten sich die Menschen nach Wärme und Liebe. Sie zündeten Kerzen an, backten Plätzchen und bauten Lebkuchenhäuser mit viel Zuckerguss. Sie bastelten gemeinsam Geschenke für die Kinder.

Sie sangen Weihnachtslieder aus alten Zeiten und erzählten sich im Kreis der Familie die alten Märchen von früher, vom Christkind und dem Weihnachtsmann und wie er auf einmal weg war.

Bleiben Sie fröhlich. Bis nächsten Freitag. Auf einen Cappuccino…
                               Ihr Peter Jamin

Unser Autor arbeitet als Schriftsteller und Publizist sowie als Berater für Kommunikation seit Jahrzehnten immer wieder auch für ausgewählte Projekte. Sein soziales Engagement gilt der Situation von Angehörigen vermisster Menschen, auf deren Situation er in Büchern, TV-Dokumentationen und Artikeln seit mehr 20 Jahren aufmerksam macht. Mehr unter www.jamin.de

 

Peter Jamin

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