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Wie Fairer Handel Menschen weltweit ein gutes Leben ermöglicht

„Fair statt mehr – Fair Handeln für ein gutes Leben“. Das ist das Motto der Fairen Woche vom 11. bis 25. September 2020. In zahlreichen Veranstaltungen, online und vor Ort in Hamburg, geht es um nachhaltige Produktions- und Konsummuster und um die Frage, was wir für ein „Gutes Leben” brauchen.

„Fair statt mehr – Fair Handeln für ein gutes Leben“. Das ist das Motto der Fairen Woche vom 11. bis 25. September 2020. In zahlreichen Veranstaltungen, online und vor Ort in Hamburg, geht es um nachhaltige Produktions- und Konsummuster und um die Frage, was wir für ein „Gutes Leben” brauchen.

„Breite Fahrradwege ohne Autos und eigene Hühner wären für mich persönlich zwei Wünsche für ein gutes Leben. Aber es geht nicht um mich, sondern vielmehr um die Lebensbedingungen vieler Menschen, die unsere Konsumgüter im Globalen Süden herstellen“, erläutert Christine Priessner, Projektkoordinatorin der Fair Trade Stadt Hamburg und Fachpromotorin für den Fairen Handel. „Gutes Leben bedeutet für mich deshalb vor allem, dass die Produkte, die ich konsumiere, unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt sein müssen. Und gutes Leben heißt für mich auch, mir bewusst zu machen, wo meine Verantwortung liegt und welche Konsequenzen mein Tun oder Nicht-Tun haben.“

Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen entlang der Lieferkette verbessern

Seit 50 Jahren setzt sich der Faire Handel dafür ein, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen entlang der Lieferkette zu verbessern. Er macht auf Ungerechtigkeiten im Welthandel aufmerksam und zeigt, wie Handel unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien erfolgreich sein kann. Auf politischer Ebene setzt er sich konsequent dafür ein, dass die Regeln des Welthandels nach hohen Sozial- und Umweltstandards ausgerichtet werden. Mehr als 100.000 Menschen engagieren sich für den Fairen Handel und machen ihn somit zur größten entwicklungspolitischen Bewegung in Deutschland.

Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie laden bundesweit und auch in Hamburg Weltläden, faire Händlerinnen und Händler sowie Initiativen ein, die eigenen Konsummuster auf den Prüfstand zu stellen und auf unterschiedlichen Ebenen darauf hinzuwirken, dass Schieflagen bei den Handels- und Produktionsbedingungen korrigiert werden. Ob bei der Live-Schaltung zu einem Produzenten nach Peru, bei einer Barkassenfahrt mit Brot für die Welt und Studierenden aus Ländern des Globalen Südens oder beim Eintauchen in die Schattenseiten der Schuhproduktion: Die Aktionen der Fairen Woche stellen unser Welthandelssystems in Frage, das von der Ausbeutung von Mensch und Natur profitiert. Sie zeigen, dass ein solidarischer Welthandel möglich ist. Und sie ermutigen jede und jeden von uns, einen Beitrag dazu zu leisten.

Auftaktveranstaltung am 10. September 2020

Bereits am Donnerstag, 10. September, von 15 bis 17 Uhr zum Auftakt der bundesweiten Aktionswoche diskutieren Andrea Fütterer, Vorsitzende des Forum Fairer Handel, und Klaus Seitz, Abteilungsleiter Politik bei Brot für die Welt, in einer Videokonferenz unter anderem mit Produzentenvertreterinnen, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (Videobotschaft), Roopa Metha, Präsidentin der World Fair Trade Organisation, Vertretenden der jungen Generation (Videomedly) und Gunther Berger, Referatsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ, Referat 111), darüber, wie der Faire Handel zu einem guten Leben beiträgt und was Wirtschaft im Zeichen von Corona vom Fairen Handel lernen kann.

Ausgewählte Themen zur Fairen Woche in Hamburg

  • Fairer Handel in Zeiten der Corona-Einschränkungen
    Liveschaltung nach Peru am Samstag, 19. September, von 16.30 bis 17.30 Uhr

    Peru ist nach Brasilien das von der Corona-Krise am meisten betroffene Land in Lateinamerika. Jano Vasquez, Direktor von Raymisa (Lurin in Peru), kann darüber berichten, welche Rolle der Faire Handel in Zeiten der Covid-19-Einschränkungen spielen kann und wie die aktuelle Situation in Peru aussieht. Das Sozialunternehmen Raymisa ist 1981 von Orlando Vásquez Buenaño und Linda Kellhammer gegründet worden, um Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker aus der südlichen Andenregion Ayacucho zu unterstützen, die ihre Dörfer aufgrund des Bürgerkriegs verlassen mussten. In der Anfangszeit wurden handgefertigte, traditionelle Produkte aus Keramik, Holz und Ton vermarktet. Im Laufe der Jahre konzentrierten sich die Produzierenden aber immer mehr auf die Herstellung von Alpaka-Textilien, die dank des Austausches mit Kunden und der Zusammenarbeit mit internationalen Designern ein voller Erfolg wurden. Raymisa ist WFTO-Mitglied und auch Mitorganisator der letztjährigen WFTO-Konferenz in Lima.
  • „Sport handelt fair“ am Beispiel von Sportschuhen
    Videokonferenz mit Tansy Hoskins am Mittwoch. 23. September, von 19 bis 21 Uhr

    Mit Sportschuhen, gerne auch Sneakers genannt, lässt sich gutes Geld machen. Das stellt die englische Autorin Tansy Hoskins gleich zu Anfang ihres neuen Buches „Foot Work – What your Shoes are doing to the World“ klar: 66,3 Millionen Paar Schuhe werden täglich weltweit produziert. Die Arbeitsbedingungen sind in der Regel verheerend und gehen meist mit Menschenrechtsverletzungen einher. Arbeitsbedingungen, wie sie auch sonst in den weltumspannenden Lieferketten der Sportartikelbranche vorherrschen. Ob bei Fußbällen, Sportschuhen oder Trikots: Die Kampagne „Sport handelt fair“ will die Arbeits- und Produktionsbedingungen der Sportartikelbranche mit konkreter Bildungsarbeit verbessern. Die ersten Vereine, Schulen und Kommunen haben sich bereits auf den Weg gemacht. Doch jeder kann sich durch den bewussten Einkauf etwa von fair produzierten und gehandelten Sneakern für ein gutes Leben für alle einsetzen.
  • Der Hamburger Hafen: Drehscheibe für Nahrungsmittel aus aller Welt
    Barkassenfahrt am Freitag, 18. September, von 15 bis 17 Uhr

    Die Lebensmittelindustrie ist einer der bedeutendsten Kunden des Hamburger Hafens. Jährlich werden weit über 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel und Agrarprodukte umgeschlagen. Hier landen Früchte, Kaffee, Tee, Kakao, Getreide, Fleisch, Fisch, Futtermittel und Öl aus der ganzen Welt an. Allerdings ist das Wenigste, was hier ankommt, fair gehandelt und menschengerecht produziert. Linda Corleis von Brot für die Welt hat sich im Hafen umgesehen und gibt Einblicke in die Untiefen des Agrar- und Lebensmittel-Im- und -Exports.

Das ganze Programm findet sich unter www.fairtradestadt-hamburg.de/faire-woche-2020

 

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