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Rollende gynäkologische Praxis für geflüchtete und obdachlose Frauen im Einsatz

Das Women’s Health Team und die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. haben Mitte Februar das neue Frauengesundheitsmobil in Hamburg in Betrieb genommen. Gynäkologinnen und Hebammen bieten hier jeden Donnerstag an der Kirche Sankt Georg Sprechstunden an.

Women's Health Team / Johanniter

Das Women’s Health Team der Stadtteilinitiative Refugees Welcome Karoviertel bietet bereits seit Herbst 2015 jede Woche ehrenamtlich Sprechstunden für geflüchtete Frauen in mehreren Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen an. Die mobile Praxis, die seit 9. Februar 2017 im Einsatz ist, ergänzt jetzt das Angebot der aktuell rund 30 ehrenamtlichen Hebammen und Gynäkologinnen.

Spende ermöglichte das Projekt

Bei der rollenden Gynäkologiepraxis handelt es sich um einen umgebauten Rettungswagen der Hamburger Johanniter. Wie der Verband mitteilt, habe das gemeinsame Projekt dank einer Spende in Höhe von 40.000 Euro realisiert werden können. Der Rettungswagen ist nun mit der medizinisch notwendigen apparativen Diagnostik ausgerüstet und kann neben der gynäkologischen Basisversorgung auch für die Versorgung und Untersuchung von Schwangeren und Wöchnerinnen eingesetzt werden. Bei den wöchentlichen Sprechstunden sind neben einer Gynäkologin und einer Hebamme auch zwei Dolmetscherinnen für die Sprachen Farsi und Arabisch dabei. Die Sprechstunden werden zurzeit rein ehrenamtlich geleistet.

Johanniter-Regionalverbandsarzt Dr. Tobias Horlacher koordiniert das Projekt Frauengesundheitsmobil vonseiten der Johanniter, gemeinsam mit den beiden Projektleiterinnen vom Women’s Health Team, Gynäkologin Dr. Mirjam Wagner und Hebamme Wibke Bohny. „Es war uns wichtig, ein niedrigschwelliges medizinisches Angebot zu machen und eine Lücke im bisherigen System zu schließen: Wir wollen direkte Hilfe vor Ort leisten, unkompliziert und ohne Papiere. Mit dem Projekt verbessern wir die Gesundheitsversorgung von geflüchteten Frauen erheblich, da die Kapazitäten in den niedergelassenen Praxen nahezu erschöpft sind. Zugleich können wir durch unseren Standort in der Innenstadt auch obdachlose Frauen erreichen.“

Mobile Praxis entlastet Notaufnahmen und verringert Kosten

„Einfache Erkrankungen können wir direkt vor Ort therapieren. Dies entlastet nicht nur die Frauen, sondern auch die Notaufnahmen, vermeidet unnötige Krankentransporte und verringert Kosten und Organisationsaufwand“, erläutert Dr. Mirjam Wagner. „In den Sprechstunden werden ausführliche Anamnesen erhoben, Mutterpässe angelegt, Probleme erkannt und bei Bedarf Kontakt zu niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern hergestellt.“ Hebamme Wibke Bohny ergänzt: „Wir informieren nicht nur über Themen wie Verhütung, Stillen, Hygiene und Ernährung. Viele Frauen haben niemanden, an den sie sich mit ihren Ängsten und Sorgen wenden können. Wir sind dann manchmal die ersten Ansprechpartnerinnen von Vergewaltigungsopfern, die wir behutsam betreuen und beraten.“

Zur besseren medizinischen Betreuung der Frauen hat die connected-health.eu GmbH die rollende Praxis kostenlos mit dem LifeTime Hub zum digitalen Austausch von Befunden und Patientendaten ausgestattet. Gründer und CEO Dr. Johannes Jacubeit erläutert das Prinzip: „Mobile Arztpraxen können künftig Befunde und Informationsmaterialien direkt digital an Patienten-Smartphones übergeben. Dafür werden sie mit LifeTime Hubs ausgestattet. Bei Folgeuntersuchungen haben die Flüchtlinge ihre Befunde auf ihrem Smartphone mit der LifeTime App dabei.“

Die gynäkologischen Sprechstunden finden ab sofort jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr an der Kirche Sankt Georg in der Hamburger Innenstadt statt. Ab Ende Februar ist eine zweite Sprechstunde geplant. Ort und Zeit stehen noch nicht fest.

 

Bildquellen

  • johanniter_mobil_wht_bohny_wagner_akte__2: Women's Health Team/Johanniter
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