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Scheidung via Facebook – New Yorker Gericht macht es möglich

Vergessen Sie das Einschreiben mit Rückschein oder die persönliche Zustellung. In den USA geht Scheidung neuerdings auch via Facebook. Zu diesem kuriosen Urteil kam ein New Yorker Gericht Ende März. Ganz so einfach ist das mit der Scheidung via Facebook aber auch wieder nicht, denn das soziale Netzwerk als Postfach für die Scheidungspapiere ist eine Notlösung.

peshkova / fotolia.com

Vergessen Sie das Einschreiben mit Rückschein oder die persönliche Zustellung. In den USA geht Scheidung neuerdings auch via Facebook. Zu diesem kuriosen Urteil kam ein New Yorker Gericht Ende März. Ganz so einfach ist das mit der Scheidung via Facebook aber auch wieder nicht, denn das soziale Netzwerk als Postfach für die Scheidungspapiere ist eine Notlösung.

Nach der Hochzeit abgehauen

Im Jahr 2009 läuten die Hochzeitsglocken. Es könnte alles so schön sein, wenn nicht der Ehemann quasi direkt nach der Eheschließung abgehauen wäre – hätte er auch vorher machen können. Seit 2011 ist der Bräutigam sogar komplett verschwunden. Zuvor hätten beide zumindest noch unregelmäßig per Telefon und Facebook Kontakt gehabt. Ob der Mann einfach nur abgetaucht ist oder ob mit ihm etwas passiert ist, weiß offenbar niemand.

Die zweite Hochzeit war dem Mann zu viel

Zur schnellen Trennung kam es nach einem Streit um eben jene Hochzeit von 2009. Denn im Anschluss an die zivilrechtliche Hochzeit in den USA, sollte es noch eine weitere Hochzeit geben. Diese Zeremonie sollte nach Meinung der Dame, die nun via Facebook die Scheidungspapiere übermitteln darf, im gemeinsamen Heimatland, Ghana, stattfinden. Der Mann war gegen die traditionelle Hochzeitszeremonie. Daraufhin haben sie sich zerstritten, berichtet die „New York Daily News“. Wenigstens lebten beide auch nach der zivilrechtlichen Trauung bis zur Trennung nicht zusammen.

Drei Wochen lang, jeden Tag

Dass die Scheidungspapiere nun über Facebook zugestellt werden ist auch nach Meinung des New Yorker Supreme Courts „neu und unkonventionell“. Zu dieser Art der Zustellung der Papiere kam es, weil sämtliche Versuche den einstigen Bräutigam aufzufinden und zu erreichen, scheiterten. Es gibt keinen Arbeitgeber, bei dem der Mann gemeldet ist. Selbst ein Privatdetektiv suchte erfolglos nach dem aus Ghana stammenden Mann. Zeitungsannoncen versprechen nach Ansicht des Gerichts auch keinen Erfolg – außerdem ist hier der Kostenaufwand sehr hoch. Für den New Yorker Richter Matthew Cooper gab es nach Prüfung der Situation nur noch eine letzte Lösung: Die Scheidungspapiere werden per Facebook zugestellt, denn der Ehemann hat zumindest noch ein Profil in dem sozialen Netzwerk.

Nicht umsonst das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Kuriose Gerichtsurteile in den USA sind an der Tagesordnung. Das Urteil vom 27. März ist aber besonders kurios. Der Anwalt der bald Geschiedenen muss nun drei Wochen lang täglich per Facebook, telefonisch und per Textnachricht versuchen den Bräutigam zu erreichen. Sollte bis dahin der Mann immer noch keine Reaktion auf die Scheidungspapiere zeigen, gelten dennoch die Papiere als zugestellt. Seit Montag versucht nun der Anwalt der Dame ihren (Noch)Ehemann zu erreichen, bislang ohne Erfolg. Ein bisschen Zeit bleibt aber noch übrig. Doch ob diese Art der „Scheidungspapierzustellung“ in den USA nun zur „Normalsache“ wird, ist aber dennoch zu bezweifeln. Aber im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist anscheinend tatsächlich alles möglich – sogar die Scheidung per Facebook.

 

Christian Esser

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