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Auftakt ins Jubiläumsjahr „100 Jahre Frauenwahlrecht“

Mit einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus und der Frauennetzwerkveranstaltung „Frauen im Blick“ in der Hamburger Handelskammer wurde das Engagement für die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern gewürdigt und der Internationale Frauentag gefeiert.

Favorit-Media-Relations GmbH

Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank empfing anlässlich des Weltfrauentages am 8. März rund 400 Gäste zu einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus. Mit der Feierlichkeit würdigte der Senat das Engagement zahlreicher Organisationen, Verbände und privater Initiativen, die sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen. Im Mittelpunkt des diesjährigen Senatsempfangs stand das Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“.

Herma Koehn, Schauspielerin des Ohnsorg-Theaters, erinnerte in szenischen Lesungen an historische Momente rund um die Erringung des Frauenwahlrechts. Als Gastrednerin sprach Prof. Dr. Doris König, Richterin des Bundeverfassungsgerichts und Präsidentin a.D. der Bucerius Law School, über den Erfolg für die Frauen damals und die Verpflichtung für heute. Gemeinsam mit Deborah Steinborn, Autorin und Vorstandsmitglied des Landesfrauenrates HH e.V., diskutierte Senatorin Fegebank zudem über die Errungenschaft des Frauenwahlrechts mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

Der Internationale Frauentag fand 1911 zum ersten Mal in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Initiiert wurde er von der sozialistischen Arbeiterinnenbewegung, allen voran die Frauenrechtlerin Clara Zetkin. Eine der zentralen Forderungen damals war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Am 30. November 1918 trat das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Deutschland in Kraft.

Vollständige Gleichberechtigung einfordern und Erreichtes halten!

„Der Internationale Frauentag ist heute wichtiger denn je: Aktuell verdeutlicht die anhaltende ‚Me too“-Debatte, dass Frauenrechte wie die körperliche Unversehrtheit und die menschliche Würde in vielen Ländern und allen Lebensbereichen stark unter Druck stehen. Jetzt ist der richtige Moment die Stimme zu erheben und deutlich zu sagen: Frauenrechte sind Menschenrechte! Wir dürfen nicht nachlassen und müssen weiterhin die vollständige Gleichberechtigung einfordern und bereits Erreichtes verteidigen“, so Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.

Und Fegebank weiter: „In diesem Jahr feiern wir besonders im Zeichen von 100 Jahre Frauenwahlrecht einen fundamentalen Schritt für die Gleichberechtigung. Jeder Fortschritt wurde von Frauen vor uns hart erkämpft. Insgesamt haben wir schon viel erreicht in den letzten Jahren und Jahrzehnten – auch dank einer starken Frauenbewegung – aber gerade jetzt in einer Phase, in der sicher geglaubte Rechte und Freiheiten in Frage gestellt werden, sind wir in der Verantwortung, diesen Kampf fortzusetzen. Unser Ziel bleibt: Die Hälfte der Macht den Frauen.“

Anteil von Frauen in Führungspositionen in Hamburger Unternehmen gesunken

Bereits im Vorfeld des Aktionstages trafen sich am 6. März rund 800 Frauen auf der Netzwerkveranstaltung „Frauen im Blick“ in der Handelskammer Hamburg, um über die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren und sich zu vernetzen.

Tobias Bergmann, Präses der Handelskammer Hamburg, mahnte in seiner Begrüßungsrede: „Wir brauchen den Internationalen Frauentag, denn wir müssen darauf aufmerksam machen, dass die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern noch längst nicht erreicht ist, auch nicht in der Wirtschaft“, sagte Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in Hamburger Unternehmen liege seit Jahren bei 25 Prozent und sei im vergangenen Jahr sogar um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent gesunken. Deshalb gebe es noch viel zu tun. Die Handelskammer Hamburg sei, ebenso wie ihre Schwesterkammern in Lübeck und Stade, beim Thema „Frauen in der Wirtschaft“ sehr aktiv. „Ich halte diese Angebote für außerordentlich wichtig“, sagte Bergmann im Hinblick auf die Bemühungen, bei der Gleichstellung von Frauen und Männern einen großen Schritt voranzukommen.

Gesellschaftliche Umwälzungen gemeinsam stemmen

Bergmann eröffnete gemeinsam mit Cornelia Creischer, Vorsitzende des Landesfrauenrats Hamburg e.V., dem Dachverband von 62 Hamburger Frauenverbänden, Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck, Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, und Monika Borchert, Regionalvorstand Schöne Aussichten – Verband Selbständiger Frauen e.V. die diesjährigen Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag 2018.

„Wir Frauen dürfen nicht aufhören, unsere gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben hier und weltweit so lange einzufordern, bis dieses Ziel erreicht ist“, betonte Cornelia Creischer. Es seien hauptsächlich zwei Entwicklungen, die zu großen Umwälzungen führen werden bzw. können: die Digitalisierung und der Rechtspopulismus. „Die Digitalisierung müssen wir für uns nutzen – den Rechtspopulismus bekämpfen. Diese riesige Herausforderung und Aufgabe können wir nur gemeinsam stemmen durch Netzwerke, Kooperationen, die Bildung von Bündnissen und mit starken Männern, die keine Angst haben, Macht zu teilen“, so Creischer.

Höhepunkt des Abends: Jana Schiedek, Staatsrätin der Kulturbehörde, Prof. Dr. Gesa Ziemer, Vizepräsidentin Forschung und Professorin für Kulturtheorie an der Hafen-City Universität Hamburg, Brigitte Huber, Chefredakteurin „Brigitte“, und Katja Brößling, Mit-Inhaberin des Online-Karrieremagazins „She works“, diskutierten mit NDR-Moderatorin Anke Harnack wie sie sich eine für Wirtschaft und Gesellschaft gute Zukunft vorstellen und was sie in Beruf und Ehrenamt bewegen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Auf der Netzwerkmeile präsentierten sich 30 Frauenverbände und Initiativen mit vielen Wirtschaftsfrauen und Unternehmerinnen, zum Beispiel vom EWMD Deutschland e.V., dem VdU Verband deutscher Unternehmerinnen e.V., der Helga Stödter-Stiftung und der Women’s International Shipping and Trading Association Germany e.V., sowie aktiven Frauen aus Politik, Kirchen, Kultur und Gesellschaft, dem Verbund Hamburger Frauen- und Mädcheneinrichtungen e.V., von Terres des Femmes und den Zonta Clubs.

In diesem Jahr baten die Initiatorinnen der Frauennetzwerkveranstaltung um Spenden für den Mädchenbeirat von „filia – die Frauenstiftung“. lm Mädchenbeirat entscheiden junge Frauen zwischen 14 und 24 Jahren seit 2012 mit, welche Projekte von und für Mädchen und junge Frauen in Deutschland von der Frauenstiftung gefördert werden. Ziel des Mädchen-Empowerment-Programms von filia ist, dass in Zukunft mehr junge Frauen mit Verantwortung und Geld umgehen, sich gegen Übergriffe wehren und selbstbewusst in Führung gehen.

im Jubiläumsjahr „100 Jahre Frauenwahlrecht“ finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt, in Hamburg gibt es in den folgenden Tagen weiteres Programm vom Landesfrauenrat Hamburg e.V. für das Hamburger Frauenbündnis 8. März und vom Frauenwerk der Nordkirche.

 

Bildquellen

  • frauen_im_blick_2018_favorit_media_relations_gmbh: Favorit-Media-Relations GmbH
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