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Freiwilliges Ökologisches Jahr in Hamburg: 20-jährige Erfolgsgeschichte

Junge Menschen, die nach der Schule ein Jahr lang im Natur- oder Umweltschutz arbeiten möchten, können seit zwanzig Jahren ein Freiwilliges Ökologisches Jahr leisten. In Hamburg ist die Anzahl der Bewerbenden stetig gestiegen – entgegen dem Trend in anderen Bundesländern – und die zur Verfügung stehenden Plätze haben sich verzehnfacht.

Markus Scholz / Beh�rde f�r Umwelt und Energie

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) in Hamburg deckt der Behörde für Umwelt und Energie zufolge eine große Bandbreite der Natur- und Umweltschutzaktivitäten ab. Dazu zählen etwa Tier- und Pflanzen-Monitoring, Bäume pflanzen in Naturschutzgebieten, Laborarbeiten, Internetrecherche, Schafe scheren, Wasserproben ziehen, CO2-Flugkompensationen ausrechnen, Abwasserrohre prüfen und Müll sammeln.

Mit rund 15 unterschiedlichen Arbeitsbereichen biete Hamburg dabei so viele Möglichkeiten wie kein anderes Bundesland. Unverzichtbar bei allem: das Engagement der Teilnehmenden. Wie die Behörde mitteilt, will sie das Engagement im Jubiläumsjahr ganz besonders würdigen und erhöht das monatliche Taschengeld um fast ein Drittel von 155 auf 205 Euro.

„Das Freiwillige Ökologische Jahr schreibt seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Man kann die Bedeutung dieser Arbeit gar nicht hoch genug einschätzen – für die berufliche Orientierung, die persönliche Motivation und den späteren Einsatz für die Umwelt“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan. „Mich begeistert das Engagement der jungen Menschen immer wieder. Fast alle würden an einem FÖJ sofort noch einmal teilnehmen. Ich danke allen, die das FÖJ machen, anbieten und organisieren für ihre ausgezeichnete Arbeit.“

Die Geschichte de FÖJ beginnt im Herbst 1996 mit sieben Stellen bei der Umweltbehörde unter dem damaligen Senator Fritz Vahrenholt. Die Börde bietet auf eigene Initiative Arbeit in den Forsten, auf Neuwerk, in Naturschutzgebieten und bei der Altlastensanierung an. Seit 2004 ist es möglich, den Zivildienst als FÖJ oder FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) zu machen. Bis heute habe sich die Zahl der FÖJ-Stellen auf 70 verzehnfacht, die der Anbieter sei auf 37 gestiegen, so die Behörde für Umwelt und Energie. Während in den meisten Bundesländern die Zahl der Stellen stagniere oder sogar abnehme, sei sie in Hamburg von Beginn an stetig gestiegen. Laut Behörde haben 813 junge Frauen und Männer das FÖJ in Hamburg absolviert. Für den Durchgang 2015/16 haben sich 257 junge Menschen beworben, für 2017/18 waren es 274.

1996 flossen laut Behörde rund 80.000 D-Mark ins FÖJ Hamburg, heute sind es rund 146.000 Euro. Im Mai hat die Behörde beschlossen, die Mittel um mehr als 40.000 Euro aufzustocken; ab August 2016 werden demnach bis auf Weiteres rund 180.000 Euro jährlich ins Hamburger FÖJ fließen.

FINANZIERUNG DES FÖJ IN HAMBURG
Das FÖJ in Hamburg kostet derzeit rund 650.000 Euro pro Durchgang. Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die pädagogische Begleitung auf der Grundlage des Gesetzes zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG) von 2008 finanziell zu rund einem Viertel gefördert. In der Behörde für Umwelt und Energie sind drei Mitarbeiterinnen für das FÖJ zuständig. Sie betreuen die Teilnehmenden, führen das Bewerbungsverfahren durch, betreuen die Einsatzstellen, organisieren die Seminare, halten die Bundeskontakte. Die Behörde trägt etwas mehr als ein weiteres Viertel der Kosten und übernimmt die gesamte Organisation des FÖJ. Unternehmen bezahlen ihre FÖJ-Kräfte zu hundert Prozent selbst (ebenfalls rund ein Viertel). Vereine, Verbände und Stiftungen beteiligen sich mit 50 Prozent der Teilnehmerkosten plus Kosten der HVV-Karte (das letzte Viertel der FÖJ-Kosten). Die Seminare werden von jeweils zwei externen Teamern begleitet. Sie finden in Hamburg und Umgebung statt. Die Teilnehmenden sind an der Vorbereitung maßgeblich beteiligt.
Quelle: Behörde für Umwelt und Energie

Für das FÖJ bewerben können sich junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Bewerbende unter 18 Jahren müssen eine Einverständniserklärung der Eltern vorlegen. Die Bewerbungen laufen nach gleichem Muster ab wie bei Stellenangeboten. Bewerbungszeitraum ist immer Dezember bis Februar, Bewerbungsschluss ist der letzte Tag im Februar. Das FÖJ startet dann am 1. August. Es gibt durchschnittlich drei- bis viermal so viele Bewerbende wie Stellen. Die Anbieter der Stellen wählen die Bewerbenden aus. Die bisher höchste Bewerberzahl auf eine Stelle betrug 130. Die Teilnehmende des FÖJ bekommen Taschengeld (bisher 155 Euro pro Monat, ab August 205 Euro pro Monat), einen Wohngeld- und Verpflegungszuschuss von 200 Euro pro Monat und eine HVV-ProfiCard.

Weitere Information: www.hamburg.de/foej

 

Bildquellen

  • foej_in_hamburg: Markus Scholz / Behörde für Umwelt und Energie
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