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Gute Miene zum bösen Spiel?

Christmas oder Miracle, mit Namen wie diesen konnten Eltern ihre Kinder (ich tippe auf zwei Mädchen) im letzten Jahr beim Standesamt tatsächlich anmelden. Vermutlich wollen die Namensgeber damit ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt nachhaltig Ausdruck verleihen.

Christmas oder Miracle, mit Namen wie diesen konnten Eltern ihre Kinder (ich tippe auf zwei Mädchen) im letzten Jahr beim Standesamt tatsächlich anmelden. Vermutlich wollen die Namensgeber damit ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt nachhaltig Ausdruck verleihen.

Christmas oder Miracle, mit Namen wie diesen konnten Eltern ihre Kinder (ich tippe auf zwei Mädchen) im letzten Jahr beim Standesamt tatsächlich anmelden. Vermutlich wollen die Namensgeber damit ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt nachhaltig Ausdruck verleihen.

Das mag originell scheinen, ist es aber nicht. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs erblickte die kleine Bringfriede das Licht der Welt und hat unserer Republik mit ihrem Namen alle Ehre gemacht.

Heute liegt die Sache anders. Wer seinem Kind einen exotischen Vornamen gibt, dem kann man mit Fug und Recht unterstellen, dass er weiß, was er tut. Psychologen gehen davon aus, dass Kinder mit ihrem Vornamen am liebsten nicht auffallen wollen. Mit Sophie, Marie, Maximilian und Alexander sind verantwortungsvolle Eltern in diesem Jahrzehnt in Deutschland auf der sicheren Seite.

Vor sozialer Ausgrenzung im Klassenzimmer und in den sozialen Netzwerken hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) im letzten Jahr Neugeborene, denen die Namen Husqvarna, Holunda, Ulme, Uwelia, Pims, Univers und Westend hätten verpasst werden sollen, durch ihren Einspruch bewahren können. Der Name Gutemiene, den die Frau des gallischen Stammeshäuptlings Majestix aus den Asterixheften trägt, fand sich zu meinem Bedauern weder in der alten noch in der neueren, nicht nachvollziehbaren Schreibweise Gutemine in keiner Liste.

Apropos Gutemiene – bei der diesjährigen Silvestervorstellung im Schauspielhaus „In 80 Tagen um die Welt“ fiel es mir dann doch schwer, eine solche aufzusetzen. Ein wahres Trommelfeuer aus Klischees und Kalauern ließ mich schon während des ersten Aktes ermüden. Ich hielt mich tapfer wach, nahm aber um mich herum den einen oder anderen kurzen Wegnicker wahr. Zum Glück rammte mein Hintermann mir in regelmäßigen Abständen seine Knie in den Rücken.

Schlafen im öffentlich-kulturellen Raum, entweder als Betroffener oder als Beobachter, das kennt doch jeder. Wer es noch nicht erlebt hat, dem empfehle ich den Besuch eines Klassikkonzerts in der Tonhalle.

Alle reden vom demografischen Wandel. In den Kulturstätten ist er längst angekommen. Was fehlt, ist eine Studie über das Schlafverhalten von Opern-, Schauspiel- und Konzertbesuchern.

Viele Fragen wären zu klären: Wie kurz ist der Kurzschlaf, gibt es eine Genderproblematik, Unterschiede in Bezug auf die Religionszugehörigkeit? Welche Altersgruppe schläft am besten und in welcher Korrelation steht das Schlafverhalten zur Qualität der Aufführung? Ebenfalls untersucht werden müsste, wie oft der Kurzschlaf von Schnarch- und Schnorchelgeräuschen begleitet wird, wie oft der Kopf ruckartig nach vorne sackt und ob das den schlafenden Sitznachbarn so beeinträchtigt, dass er ebenfalls verstört aufwacht.

Ich weiß nicht, was Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bei Schlaflosigkeit empfiehlt, aber mir käme da eine rezeptfreie Idee. Mit den Risiken und Nebenwirkungen in den Wachphasen auf Kulturveranstaltungen muss allerdings jeder selbst klarkommen.

 

Susan Tuchel

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