„Wir müssen heute Kräfte bündeln und Synergien nutzen, wo wir es sinnvoll können“, erläuterte Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann den Umzugsbeschluss vom Niederrhein ins Ruhrgebiet. „Schweren Herzens haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Andererseits freue ich mich, unsere Traditionsfirma Kaiser’s Tengelmann bald ganz in meiner Nähe zu wissen“, so Haub weiter.
Der Umzug von ca. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Mülheim wird von Februar 2010 an abteilungsweise vollzogen und soll bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Ein Stellenabbau bei Kaiser’s Tengelmann – so Haub – sei mit dem Umzug nicht verbunden.
Von der Verlegung sind etwa 450 der rund 1000 Mitarbeiter betroffen. In Viersen blieben das Personal der regionalen Leitung, der Logistik und des Fleischwerkes. Wie viel Mitarbeiter tatsächlich den Umzug ins 60 Kilometer entfernte Mülheim mitmachen, ist noch nicht bekannt. Die Mülheimer Tengelmann-Zentrale – so die Lebensmittelzeitung in einem Bericht – sei seit dem Verkauf von Plus zu üppig mit Büroraum ausgestattet.
Aus unternehmensnahen Kreisen sei außerdem zu hören, dass der aufgelaufene Verlust bei Kaiser’s Tengelmann AG im laufenden Geschäftsjahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erreicht habe, berichtete die Zeitung. Bereits Mitte September habe der Tengelmann-Beirat deshalb einschneidende Veränderungen beschlossen.
Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist ein international tätiger Handelskonzern, zu dem die Tochterunternehmen Plus, OBI, KiK, Kaiser’s Tengelmann sowie A & P gehören. Das Familienunternehmen wurde 1867 in Mülheim an der Ruhr gegründet und wird in 5. Generation geführt.