- 24.07.2012, 10:01 Uhr
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Chef gibt eigenen Boni an Mitarbeiter ab
Yang Yuanqing, Vorstandsvorsitzende von Lenovo, gibt rund drei Millionen Dollar seiner eigenen Boni aus dem vergangenen Geschäftsjahr an seine Mitarbeiter ab. Dadurch hat jeder der ca. 10.000 Angestellten durchschnittlich 314 Dollar extra auf seinem aktuellen Gehaltsscheck.
© Siegfried Fries / pixelio.de
"Maßnahmen dieser Art signalisieren den Angestellten, dass alle an einem Strang ziehen, doch langfristig haben monetäre Bonifikationen nur eine schwache Wirkung", erklärt Gereon Jörn, Experte für Mitarbeiterführung.
Ideeller Mehrwert wichtiger
Diese drei Mio. Dollar sind rund 60 Prozent seiner erhaltenen Bonuszahlungen von 5,2 Mio. Dollar. Summa summarum hat Yuanqing im Geschäftsjahr 2011/12 insgesamt rund 14 Mio. Dollar verdient.
Angesichts der in China üblichen geringen Gehälter ist der 314 Dollar-Zuschuss für die Lenovo-Arbeiter eine sehr erfreuliche Nachricht und liegt über dem durchschnittlichen Monatseinkommen vieler Chinesen.
Der Konzern steht gut da. Das Management hat im Vorjahr den Gesamtumsatz um 37 Prozent auf 29,6 Mrd. Dollar ankurbeln können und einen Jahresgewinn von rund 473 Mio. Dollar eingefahren. Das ist ein Zuwachs von 73 Prozent.
Viel effektiver als solche kurzfristigen Aktionen wäre allerdings, die intrinsische Motivation der Mitarbeiter zu fördern, meint Jörn. "Man sollte den Angestellten aufzeigen, welche wichtige Rolle sie im Unternehmen spielen und welchen ideellen Mehrwert sie schaffen. Somit kann man in der Belegschaft Kräfte freisetzen, die man mit Geld nicht bezahlen kann", so der Experte weiter.
Gehaltsverzicht auch in Deutschland
Mit einem ähnlich medienwirksamen Schritt hat kürzlich Frank Asbeck, Chef des angeschlagenen Solarworld-Konzerns für Aufsehen gesorgt. "Ich werde auf mein Gehalt , meinen Bonus und meinen Dividendenanteil so lange verzichten, bis Solarworld wieder Gewinne schreibt", ließ er sich zitieren.
Mit dieser Aktion hat Asbeck einen Akzent gesetzt und seinen Glauben an das Unternehmen unterstrichen, so Jörn.
Die bekanntesten Beispiele für Gehaltsverzichte sind die ehemaligen Konzernchefs von Apple und Yahoo. Mit Steve Jobs und Terry Semel haben sich zwei der wichtigsten Manager mit einem symbolischen Gehalt begnügt.
In Krisenzeiten wie etwa in der Gegenwart sind derartige Lohnverzichte somit eine große Geste, doch letztendlich werden Firmenchefs an den nüchternen Unternehmenszahlen gemessen. Medienwirksame monetäre Solidaritätsbekundungen spielen dabei keine Rolle.
(Redaktion)
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