Erster Nettoverlust in der Firmengeschichte
Laut dem Bericht des Handelsblattes hat Bernhard Günther, Finanzvorstand von RWE am Mittwoch dem RWE- Aufsichtsrat die Bilanz für 2013 vorgelegt. Allerdings sollte diese Bilanz der Öffentlichkeit erst am kommenden Dienstag, dem 4. März, von Vorstandschef Peter Terium vorgestellt werden. Eine Sprecherin von RWE wollte sich zu dem Bericht des Handelsblattes nicht äußern. Der Fehlbetrag ist viel höher als erwartet. Noch vor einem Monat wollte man nicht von einer Gewinnprognose für 2013 abrücken, dann war die Rede von nur 1 Milliarde Verlust . Nun steht RWE vor dem ersten Nettoverlust seiner Geschichte überhaupt. Die Aktien des Unternehmens verloren nach Börsenstart zwar 0,03 Prozentpunkte, stand aber immer noch besser da als Branchenkollege Eon. Börsianer hatten bereits mit Verlusten bei RWE gerechnet und waren gewappnet.
Größte Branchenkrise aller Zeiten
Dem Konzern setzt die Ökostromwende stark zu, es ist gar von der größten Branchenkrise aller Zeiten die Rede. Laut Handelsblatt sind vor allem Wertberichtigungen von rund 4,8 Milliarden Euro ursächlich für den großen Nettoverlust. Diese wiederum resultieren daraus, dass RWE den Wert seiner Kraftwerke immer wieder nach unten korrigieren musste. RWE setzt auf konventionelle Energie wie Atomkraft, Gas und Kohle statt auf erneuerbare Energien. Doch diese werden aufgrund des Öko-Booms immer öfter vom Netz genommen. Viele Kraftwerke sind schon jetzt nicht mehr rentabel. Peter Terium setzt jetzt auf ein Sparprogramm, welches bis 2016 Streichungen von 6750 Arbeitsplätzen vorsieht. Auch der RWE-Vorstand soll Gehaltskürzungen hinnehmen müssen, damit der Konzern bald wieder schwarze Zahlen schreibt.
Christian Weis
