Aus Facebooks Fehlern lernen
Als Facebook vor anderthalb Jahren an die Börse ging, brach die Aktie ganz schnell ganz böse ein. Twitter hat daraus nun offenbar gelernt. In den USA steigt der Preis einer Aktie bei Einstieg meist um 15 Prozent an, das war bei Facebook nicht der Fall. Auch weil Facebook zu viele Aktien zu zu hohem Preis anbot. Twitter hat den Preis zunächst niedrig angesetzt, angesichts der robusten Lage an der Börse aber inzwischen auch erhöht. Statt 20 Dollar, kostet die Twitter-Aktie zum Einstieg nun 26 Dollar..
Nachfrage übersteigt massiv das Angebot
Das kann Twitter sich offenbar auch leisten. Denn auf die 70 Millionen Anteilsscheine fliegen die Anleger momentan richtiggehend. Und je höher die Nachfrage desto höher der Preis. Dabei sind die interessierten Anleger keineswegs Privatleute oder gar Twitter-Nutzer, sondern große Investmentbanken und Pensionsfonds. Einige davon wollten sogar bis zu 10 Prozent der Anteile aufkaufen.
Da erscheint es gut für Twitter, dass der Konzern sich Mehrzuteilungsoptionen von 10,5 Millionen Dividendenpapieren offen gehalten hat. Das alles sollte man allerdings nicht unbedingt als große Strategie bewerten. Denn am Ende ist Twitter trotz aller Beliebtheit wesentlich kleiner als Facebook. Der Kurznachrichtendienst muss erst zeigen, was er Wert ist.
Florian Weis
