Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist für den Spätsommer nicht unüblich und wird stark von der Altersgruppe der unter 25-Jährigen geprägt. Hier sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem August um 15,8 Prozent. Viele der jungen Menschen hatten sich nach dem Schulabschluss oder nach Ende der Ausbildung arbeitslos gemeldet und nun im September den Einstieg in den Beruf gefunden. Die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit bestätigt diesen Trend auch für Rheinland-Pfalz. Insgesamt waren hier 111.700 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet im vergangenen Monat – das waren 6.300 Menschen weniger als im August 2014. Gegenüber dem Vorjahreswert sind es jedoch auch auf dem rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt 200 Menschen mehr als im September 2013. Die Arbeitslosenquote sank laut Angaben der Regionaldirektion von 5,5 Prozent im August auf 5,2 Prozent im September und erreichte damit den Vorjahreswert.
Der milde Herbst sorgt für Arbeit
Neben den jungen Berufseinsteigern spielt auch das milde Wetter dem Arbeitsmarkt in die Karten. Wie für diese Jahreszeit üblich, werden in einigen Branchen die Saisonarbeiter für den Sommer wieder entlassen. Gleichzeitig haben andere Unternehmen aufgrund des milden Herbstanfangs noch eine gute Auftragslage und benötigen zusätzliche Kräfte. Die Situation einiger Langzeitarbeitsloser hat sich im September auch positiv entwickelt. Im Vergleich zum Vormonat ging die Zahl derjenigen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, um 1,6 Prozent zurück. Verglichen mit dem Vorjahreswert im September sind das jedoch immer noch 4,4 Prozent mehr Langzeitarbeitslose. 75.600 freie Stellen seien seit Jahresbeginn bei der Agentur für Arbeit gemeldet worden, gab die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz bekannt. Das entspricht rund 3,6 Prozent mehr als im Jahr 2013. Jobs gäbe es vor allem im Handel, dem verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe sowie in der Zeitarbeit, die über Personaldienstleister wie die Persona Service AG vermittelt wird.
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Arbeitsmarkt in Ost-Deutschland stagniert
Der Herbst wirkt sich auch positiv auf den Osten des Landes aus. Erstmals seit 23 Jahren lag die absolute Zahl der Brandenburger Arbeitslosen in einem September unter der 17.000-Marke. Dabei verteilt sich die Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent jedoch sehr ungleichmäßig im Bundesland: Der Speckgürtel um Berlin entspannt sich weiterhin, während der Norden Brandenburgs mit 8,0 Prozent in Barnim und 14,7 Prozent in der Uckermark nur eine Stagnation der Arbeitslosenquote nachweisen kann.
