Wir Verbraucher sind ja wirklich dämliche Schafe, die sich nach Strich und Faden verarschen lassen – wenigstens aus Sicht der Wirtschaft.
Gerade sah ich im Fernsehen die ARD-Sendung „Plusminus“. Fazit der Sendung: „Auch Elektrogerätehersteller geben realitätsfremde Werte an. ‚Plusminus‘ testete Staubsauger, Fernseher und Waschmaschinen.“ (Mehr dazu hier.)
Viele Geräte verbrauchen zu viel Energie trotz des „A“-Labels, das ja angeblich einen günstigen Stromverbrauch garantiert. Doch Experten der „Stiftung Warentest“ haben festgestellt, dass schon bei den Testmethoden und der Festlegung der Kategorien für die einzelnen Geräte geschummelt wird.
Wie bei den Autos. Während bei VW und auch bei anderen Automarken die Fahrzeuge für die Abgaswerte-Bestimmung im Schongang fahren, saugen, kühlen und flimmern die Elektrogeräte in einer besonderen Schutzzone: Da werden Staubsauger beim Test sogar ohne das Saugen von Staub gemessen.
Nur die Politik hat keine Probleme mit dem Pfusch…
Aber hallo! Das ist so als würde bei einem Menschen der Blutdruck ohne Blut gemessen. Dass die Ergebnisse nicht stimmen können, ist eigentlich jedem Verbraucher klar – nur die Mitarbeiter im Bundesumweltministerium und unsere Umweltpolitiker scheinen damit keine Probleme zu haben.
Aber Fälle von Misswirtschaft kennen wir ja viele. Mir fallen ohne lange zu überlegen einige Konsum-Bereiche ein, wo wir überall übers Ohr gehauen werden: Ärzte verkaufen uns Medikamente, die wir gar nicht brauchen. In der Leberwurst ist fast keine Leber – dafür aber gelegentlich Hirn- und Rückenmark. In anderen Lebensmitteln werden uns jede Menge künstliche Stoffe zugeführt, auf die wir gerne verzichten würden.
Die Lebensmittelindustrie! Sie darf uns sogar mit Zucker in fast allen Lebensmitteln vollpumpen und ein Volk von Diabetikern kreieren – selbst eine Zucker-Ampel, die uns vor einem Zuviel der süßen Droge warnen könnte, gesteht uns die Bundesregierung nicht zu. Weltweit starben – so Focus im Juli – allein 184.000 Menschen an den Folgen zuckerhaltiger Getränke.
Den schleichenden Tod per Lebensmittel gesteht uns die Politik zu – den Suizid per Sterbehelfer nicht.
Wenn wir Bio kaufen, ist nicht immer Bio drin. Und Möbel aus Holz verpesten unsere Luft im Schlafzimmer wochenlang durch ungesunde Dämpfe.
Was können wir dagegen tun?
Ich kaufe schon lange keine Leberwurst mehr. Bio-Produkte betrachte ich durch eine besonders kritische Bio-Brille. Ein Hightech-durchgestyltes Auto, in das der Kfz-Hersteller gleich die Reparaturphasen mit einprogrammieren kann, kommt nicht in meine Garage. Immer mittwochs kommt meine Gemüsekiste vom Bio-Bauernhof Lammertzhof. Und darüber hinaus versuche ich ein möglichst einfaches Leben ohne Nebenwirkungen zu führen.
Bleiben Sie fröhlich. Bis nächsten Freitag. Auf einen Cappuccino…
Ihr Peter Jamin
Unser Autor arbeitet als Schriftsteller und Publizist sowie als Berater für Kommunikation seit Jahrzehnten immer wieder auch für ausgewählte Projekte. Sein soziales Engagement gilt der Situation von Angehörigen vermisster Menschen, auf deren Situation er in Büchern, TV-Dokumentationen und Artikeln seit mehr 20 Jahren immer wieder aufmerksam macht.
Peter Jamin
