Fast jeder dritte der rund 82 Millionen Einwohner Deutschlands lebt in einer Großstadt. Die meisten, weil sie dort Arbeit finden. Viele Städter wünschen sich für ihre Freizeitgestaltung Grün – Parks, Wälder, Wiesen …
Im Bergischen hat man es ja schon immer gewusst – aber jetzt ist es amtlich: Wuppertal, Solingen und Remscheid gehören zu den grünsten Großstädten Deutschlands.
Ein Team der „Berliner Morgenpost“ wertete 185 Landsat-Satellitenbilder der Nasa aus, um ein aktuelles Ranking aufzustellen. Darin ist Siegen mit 85,8 % Grünfläche die Nummer 1 der 79 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern, auf den Plätzen 2 und 3 folgen Göttingen (85 %) und Bergisch-Gladbach (84,1 %).
Remscheid (79,8 %) belegt zusammen mit Jena Platz 15, Solingen (78,5 %) steht auf Platz 22 und Wuppertal auf Platz 25 (77,5 %).
Deutschlands grünste Millionenstadt ist Hamburg. Was aber auch daran liegt, dass die riesigen Obstplantagen des Alten Landes südlich der Elbe noch zum Stadtgebiet zählen. Die Städte mit dem geringsten Grünflächenanteil sind Mannheim (43,9 %), Leipzig (42,4 %) und Ludwigshafen (34,8 %).
Wobei bei den Vergleichen – im Gegensatz zu bisherigen Berechnungen – auch Waldflächen angerechnet wurden. Und da liegt Siegen, das sich mitten im waldreichsten Kreis Deutschlands befindet, eben ganz vorn, während es nur 1,6 % öffentliche Grünanlagen vorzuweisen hat. Halle an der Saale hingegen hat mit 12 Prozent den höchsten Anteil Erholungsflächen innerhalb des Stadtgebietes, landet bei der Berechnung der gesamten Vegetation dennoch im auf einem unteren Rang (75).
Wie wichtig den Deutschen eine grüne Umgebung ist, zeigt die jüngste „Naturbewusstseinsstudie“, die Ende April vom Bundesumweltministerium vorgestellt wurde. 94 Prozent der befragten Städter gaben an, Natur solle möglichst in allen Teilen der Stadt zugänglich sein. Parks sind wichtig (97 %), grüne Straßenränder (94 %) und auch begrünte Gebäude (73 %).
Liane Rapp
