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Metropolregion: Stärker miteinander verbunden

35 Städte, Kreise und Verbände haben sich letzte Woche zur Metropolregion Rheinland zusammengeschlossen, um in Zukunft enger miteinander zu kooperieren. Ziel ist es, das Rheinland mit seinen mehr als neun Millionen Menschen im globalen Wettbewerb besser zu positionieren. Im Detail geht es darum, die Region in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Wirtschaft, Wissenschaft, Planung, Verkehr, Tourismus, Kultur und Sport als gemeinsamer Lebensraum nach innen und nach außen, national und international zu „vermarkten“.

Andreas Wiese / Andreas Wiese

„Eine der wichtigen Aufgaben der neuen Metropolregion ist der Erhalt von leistungsfähigen Verkehrssystemen sowie der Ausbau von alternativen, nutzerfreundlichen und zukunftsfähigen Verkehrssystemen. Ein Beispiel könnte ein in der gesamten Region gültiges Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr sein“, sagte Düsseldorfs Regierungspräsidentin Anne Lütkes während der Gründungsveranstaltung. Außerdem wollen die Akteure durch den neuen Regio-Verbund leichter an Fördergelder von Land, Bund und Europäischer Union kommen.

Rein rechtlich gesehen ist die neue Metropolregion Rheinland ein eingetragener Verein. Zum ersten Vorsitzenden wurde Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel gewählt. Er hat fünf Stellvertreter: Mettmanns Landrat Thomas Hendele, die Kölner OB Henriette Reker, Landrat Sebastian Schuster vom Rhein-Sieg-Kreis außerdem die beiden Geschäftsführer der Handelskammern Köln und Mittlerer Niederrhein, Ulf Reichardt und Jürgen Steinmetz. Hinzu kommen noch weitere 15 Vorstandsmitglieder, darunter Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach als Vertreter des Bergischen Landes. Wir befragten ihn zur Relevanz für die Bergische Region.

Wie profitieren die Bergischen Unternehmer von der Kooperation, auch langfristig?

Wir gehören jetzt in die größte deutsche Metropolregion. Das Bergische Land und insbesondere die drei Bergischen Großstädte müssen darum kämpfen, in Europa, aber auch in Deutschland wahrgenommen zu werden als ernstzunehmende Technologie- und Wirtschaftsregion, aber auch als Kultur-, Freizeit- und Tourismusregion. Das ist nicht selbstverständlich. Infrastrukturprojekte, zum Beispiel zum Thema Mobilität, Straßenbau und Verkehr machen nicht an Stadt- oder Bezirksgrenzen halt. Eine wirkungsvolle, gemeinsame Interessenvertretung sorgt für eine starke Position im Wettbewerb um EU-, staatliche sowie Landesförderung und erleichtert die regionale Abstimmung und Vernetzung bedeutsamer Vorhaben. Das kommt auch unserer Wirtschaft zu Gute. Außerdem können wir auf diese Art und Weise die Gefahr bannen, dass wir in den Windschatten zwischen die beiden Metropolregionen Rheinland und Ruhrgebiet geraten und vergessen werden – eine Gefahr, die bis vor ein paar Jahren durchaus bestand.

Haben Sie sich mittelfristige Ziele gesetzt als Vorstandsmitglied?

Ich möchte Projekte voranbringen und fördern, die die drei Bergischen Großstädte und das Bergische Land näher an die Rheinschiene führen. Auch hier sind mir die Themen Mobilität und Bildung wichtig. Konkret geht es z. B. aktuell um unsere Anbindung an das entstehende Radschnellwegenetz am Niederrhein und Düsseldorf. Grundsätzlich werde ich mich dafür einsetzen, dass unser Bergisches Land in der Welt besser wahrgenommen wird. Vor allem will ich dafür Sorge tragen, dass das Bergische nicht nur ein Anhängsel der Metropolregion Rheinland wird, sondern ein mitgestaltender Faktor. Deshalb ist es wichtig und gut, dass ich in dem neugegründeten Verein ein Vorstandsmandat wahrnehme.

Was hat Solingen aus Ihrer Sicht von dieser Kooperation?

Die Mitgliedschaft als Gründungsmitglied des Vereins „Metropolregion Rheinland e.V.“ bietet für die Stadt Solingen vielfältige Vorteile und Chancen: Solingen wird von einem gemeinsamen „rheinischen“ Marketingdach profitieren und kann sich an den künftigen Aktivitäten des Vereins gewinnbringend beteiligen. Durch die Bündelung gemeinsamer Interessen kann auch die Akquise von Fördermitteln wirksamer gesteuert werden, insbesondere zu gemeinsamen Großprojekten, die eine Kommune aus räumlicher, fachlicher oder finanzieller Sicht nicht alleine „stemmen“ kann. Oder nehmen wir das Zukunftsthema „Bildung“: Mit dem im Forum Produktdesign angesiedelten Institut der Bergischen Uni Wuppertal ist Solingen auch Universitätsstadt geworden. Das wird in der Stadt noch kaum wahrgenommen, da – um Studierende an die Stadt zu binden – weitere überregional bedeutsame Ausbildungs- und Forschungsangebote geschaffen werden müssten. Unser Ziel muss es also sein, ein weiteres Forschungs- oder Bildungsinstitut in der Klingenstadt anzusiedeln. Es wird Solingen helfen, wenn auf der neuen metropolen Ebene ein Konzept zum Forschungs- und Bildungsstandort Rheinland entwickelt wird, an dem Solingen partizipieren kann.

Wer ist Mitglied in der Metropolregion Rheinland? Es gibt verschiedene Arten von Mitgliedern, meist Kommunen und Kammern:
Kreisfreie Städte: Aachen, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Krefeld, Leverkusen, Mönchengladbach, Remscheid, Solingen, Wuppertal.
Kreise: Düren, Euskirchen, Heinsberg, Kleve, Mettmann, Viersen, Wesel, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-ErftKreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg Kreis, außerdem die Städteregion Aachen und der Landschaftsverband Rheinland.
Handwerkskammern: Aachen, Düsseldorf und Köln
Industrie- und Handelskammern: Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg-Wesel-Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein, Wuppertal-Solingen-Remscheid.
Wo ist der Sitz? Der Sitz der neuen Metropolregion Rheinland soll in Köln sein, er wird angedockt an den dortigen Sitz des Landschaftsverbandes Rheinland. Dessen Gebiet umfasst neben den Kommunen der Metropolregion noch Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen, die alle drei heute (noch) nicht Mitglied der rheinischen Metropolregion sind, sondern sich dem Pendant im Ruhrgebiet angeschlossen haben.

 

Liane Rapp

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