A.T. Kearney Zentraleuropachef Dr. Martin Sonnenschein: „Mit dem Global Cities Index helfen wir Wirtschafts- und Regierungsentscheidern, die Weltstädte zu identifizieren, die die höchste Attraktivität für Mitarbeiter, Ideen und Kapital haben und die zukünftig den stärksten Einfluss ausüben werden.“ Berlin sei, so könne man im Ranking sehen, auf einem sehr guten Weg, gehöre es doch zur Liste der globalen Elite: jenen 15 Top-Städten, die gegenwärtig führend sind und zugleich das größte Potential für die Zukunft aufweisen. Und auch München habe einen Platz unter den Top-Städten mit guten Entwicklungsperspektiven.
Der jährlich seit 2008 erstellte Global Cities Index (GCI) zeichnet zusammen mit dem Global Cities Outlook (GCO) ein aufschlussreiches Bild der globalen Städte von heute und morgen. Der GCI untersucht die gegenwärtige Leistung von 125 Städten in den Dimensionen Wirtschaftsaktivitäten, Humankapital, Informationsaustausch, Kulturangebot und politisches Engagement. Der GCO, der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde, analysiert dagegen das Potenzial der Städte, also wie schnell und gut sie bei einer Reihe von Indikatoren – Humankapital, wirtschaftlicher Aktivität und Innovation – im Vergleich zu den Top-Performern aufholen.
New York und London gehören seit Jahren zu den stabilen Spitzenreitern unter den globalisierten Städten. Dabei führte bislang New York den Global Cities Index an, wurde aber nun seit 2008 erstmalig von London auf den zweiten Platz verwiesen – dank stetig verbesserter Werte der Briten insbesondere beim Kulturangebot, bei den wirtschaftlichen Aktivitäten sowie beim Informationsaustausch.
Europa ist mit sechs Städten präsentabel im GCI Ranking unter den Top 25 vertreten: Paris besetzt den stolzen dritten Platz, Brüssel und Madrid liegen bei 12 und 13 und Berlin hat sich um einen Rang auf den 16. Platz vorgearbeitet, gefolgt von Wien und Amsterdam.
Unverändert gehört die Spitzenposition beim Global Cities Outlook, der das Potential der Städte misst, San Francisco. Die hügelige Metropole in Kalifornien konnte sich, wie schon in den vergangenen Jahren, mit ihrer unvergleichlich hohen Innovationskraft und ihrem privaten Investitionsvolumen auf dem ersten Platz behaupten. Zu den Top 25 Städten mit dem größten Entwicklungspotential im Ausblick zählen auch München (Rang 9) und Berlin (Rang 14). Am Rande bemerkt: der Patentweltmeister München überzeugt besonders in der Dimension Innovation – in der Bayerischen Metropole werden weltweit die meisten Patente pro Kopf angemeldet.
Die Studie stellt auch eine „globale Elite“ der führenden Städten zusammen: jene, die sowohl im Index als auch im Outlook unter den ersten 25 platziert sind – die also nicht nur gegenwärtig eine herausragende Performance zeigen, sondern auch überdurchschnittliches Entwicklungspotential haben. Neben London und New York reiht sich in die Liste der 15 Elitestädte auch Berlin, in Europa begleitet von Brüssel, Amsterdam und Paris.
„Berlin und München haben sich wieder einen Platz unter den attraktivsten Metropolregionen gesichert, doch die Konkurrenz kommt deutlich näher“, kommentiert Sonnenschein die Position Deutschlands im internationalen Vergleich: Trotz verbesserter Werte seien die deutschen Städte im Vergleich zu 2015 abgefallen. Berlin wurde im Outlook von Paris überholt, weil die französische Metropole in Sachen Innovationspotential mächtig zugelegt habe, München habe trotz Verbesserungen besonders bei ausländischen Direktinvestitionen und Bürokratieabbau zwei Ränge verloren. Sonnenschein: „Die Ergebnisse sind kein Grund sich auszuruhen, sondern eine deutliche Aufforderung und Ermutigung, weiter in die Attraktivität der Standorte zu investieren.“
