Kein Interesse an Umweltschutz
Wer denkt, die Beweggründe für die Förderung von Ökostrom lägen in einem gesteigerten Interesse an Klimaschutz, der irrt. In China interessiert das kaum jemanden, schon gar nicht die Obersten des Landes. Vielmehr geht es um die Wirtschaft. Grüne Energien werden immer günstiger, fossile Brennstoffe immer teurer. Mit dem Ausbau seiner Anlagen für erneuerbare Energie will China zukünftig weniger abhängig von Energieimporten sein und seine eigene Wirtschaft fördern – und ganz nebenbei würde das auch die unzumutbare Smogsituation in den chinesischen Großstädten verbessern.
Energiewende in vielen Ländern
Noch vor wenigen Jahren war Deutschland ein Vorreiter in Sachen erneuerbare Energie, nun hat der Trend sich ausgebreitet. Im Jahr 2013 allein wird China so viele Solaranlagen bauen, wie in ganz Deutschland zurzeit stehen. Und China ist nicht das einzige Land, das massiv auf den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie setzt. Weltweit haben 138 Länder den Ausbau von erneuerbaren Energien auf ihrer Agenda, darunter auffällig viele Schwellenländer. Das UN-Umweltprogramm verzeichnete dort in diesem Jahr um 20 Prozent gestiegene Ausgaben für Ökoenergien.
Das reiht sich in einen Trend der letzten zehn Jahre ein. In diesem Zeitraum sind die Ausgaben weltweit stetig gestiegen. Schnell genug geht das laut Umweltexperten trotzdem nicht. Denn der ansteigende Energiebedarf der rasant wachsenden Weltbevölkerung hat gleichzeitig für einen drastischen Anstieg des Kohlendioxidausstoßes gesorgt. Der Wirtschaftszweig erneuerbare Energien kann deshalb gar nicht schnell genug wachsen.
Christian Weis
