Die Planung sah vor, dass die verspätete Lieferung in Kürze stattfindet. Die Übergabe der Züge an die Deutsche Bahn verzögert sich jedoch weiter bis Anfang Dezember 2012. Das berichtete heute das Unternehmen Siemens. Der Grund liegt in der Zugsteuerung, die seit Wochen immer wieder bei den Testfahrten Probleme macht. Insgesamt 16 ICE-Züge wurden bei Siemens bestellt und bis Ende des Jahres sollte die Deutsche Bahn Besitzer von mindestens acht Zügen sein. Siemens korrigierte diese Zahl bereits nach unten und sprach dem Bahnunternehmen drei Hochgeschwindigkeitszüge zu.
Harter Winter für die Bahn
Experten vermuten, dass Siemens starke technische Probleme bei der Herstellung bemerkt hat. So soll beispielsweise die Software Schwierigkeiten machen. Siemens rechtfertigt sich, dass die Zeit zur Produktion viel zu kurz bemessen war. Dennoch bedauert der Konzern die Verzögerung in einem öffentlichen Schreiben ausdrücklich.
Die Bahn wird mit diesen Lieferprobleme vor einen erneuten harten Winter gestellt. Dringende Reserven im Fernverkehr fehlen, weswegen Zugausfälle und Verspätungen faktisch mit eingeplant werden müssten. Insider vermuten jetzt, dass Siemens die Komplexität des Auftrags unterschätzt hat. Die Bahn nimmt seit mehreren Wochen Kontakt mit Siemens auf, um über die derzeitige Fertigung zu sprechen. Das Verhältnis zwischen beiden Konzernen scheint sich jetzt auf einen neuen Tiefpunkt zuzubewegen.
Christian Weis
