Für 80 Millionen Euro wird mit der Adresse Mannesmannufer 3 die neue alltouers-Firmenzentrale in zweieinhalb Jahren entstehen. Das Besondere: In dem Komplex werden Mehrgenerationenwohnungen für Intensivpflege integriert.
Betont sachlich und zurückhaltend und stellte Firmengründer und Gesellschafter Willi Verhuven den Neubau der Firmenzentrale vor, insbesondere den integrierten Wohnbereich. Dabei wollte er sich freilich nicht auf eine konkrete Begrifflichkeit festlegen und sprach von einem „durchmischten Projekt“, „betreutem Wohnen“, „Mehrgenerationen“ und „Wohnbereiche für Intensivpflege“. „Das Projekt liegt mir persönlich sehr am Herzen“, sagte Verhuven, als er die ersten Ideen präsentierte.
Wie im Kleinen, sprich den Wohnbereichen, soll die neue Firmenzentrale überhaupt den Kontakt und die Nähe der Mitarbeiter zueinander in den Vordergrund stellen. Das ist nämlich das große Defizit am derzeitigen Standort im Dreischeibenhaus, wo die 450 Angestellten auf neun Etagen verteilt sind. Verhuven: „Mit dem Neubau wollen wir das familiäre Gefühl der Mitarbeiter stärken.“
alltours ist ein Großer in der Urlaubsbranche und befindet sich nach eigenen Angaben weiter auf Wachstumskurs. 2017 betrug der Umsatz 1,39 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 63 Millionen Euro. Auch 2018 zeigt die Kurve unvermindert nach oben, so dass der Umsatz bereits um fünf und die Anzahl der Gäste um drei Prozent zulegte. Dies bedeutet zudem mittel- und langfristig ein Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 600 bis 700, ein weiterer Grund für die Suche nach einem neuen Standort.
Wie der alltours Komplex aussehen könnte, soll ein Ideenwettbewerb erbringen, zu dem zehn internationale Architektenbüros eingeladen wurden. Sehr zu Freude von Düsseldorf Baudezernentin Cornelia Zuschke: „Allein, dass ein Wettbewerb ausgelobt wird, ist positiv.“ Sie sei offen für gute Ergebnisse.
Ambitioniert wie das Projekt ist auch der Zeitplan. In zweieinhalb Jahren will alltours die neue Weltzentrale direkt am Wasser einweihen.
Werden alle Pläne realisiert, ginge damit der bislang letzte Wunsch des Firmengründers Willi Verhuven in Erfüllung. Er wollte zurück „ans Wasser“. Lag die Zentrale bis 2014 im Duisburger Innenhafen, so wandert sie nun ans Ufer des Rheins.
Manfred meint: Der Kommentar
Ob durchmischtes Projekt, betreutes Wohnen oder Intensivpflege, das Projekt „alltours-Zentrale“ am Rhein wird allein durch den sozial ambitionierten Anspruch des Firmengründers eine Idee anders, vielleicht sogar besser. Zwangsläufig rücken Neubau samt Konzern auch damit verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Nun muss der Ideenwettbewerb in einem ersten Schritt zeigen, inwieweit Ankündigung und Realität vereinbar sind.
Manfred Fammler
