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Arbeitsmarktbilanz 2020: Kurzarbeit hat Jobs in Düsseldorf gerettet

Birgitta Kubsch-von Harten ©Agentur für Arbeit Düsseldorf / Chris Göttert

Die Agentur für Arbeit hat für das Corona-Jahr 2020 Bilanz gezogen: Noch nie gab es in der Landeshauptstadt so viele Menschen, die gleichzeitig Kurzarbeit in Anspruch nehmen mussten, aber viele Kündigungen konnten durch Kurzarbeit verhindert werden. Das Krisenjahr 2020 hinterließ dennoch deutliche Spuren. Die Arbeitslosigkeit stieg trotz der stützenden Maßnahmen an. „Neben all den negativen Folgen durch Covid 19 birgt die Krise auch eine Chance für den Arbeitsmarkt. Die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse bei der rasanten Entwicklung digitaler Lösungen können helfen, aus der Krise gestärkt hervorzugehen“, so Birgitta Kubsch-von Harten, Chefin der Agentur für Arbeit Düsseldorf.

Kurzarbeit bietet auch Chancen

Von Januar 2020 bis Dezember 2020 wurden 11.253 Anzeigen zur Kurzarbeit gestellt. Damit waren 255.080 Beschäftigte in Düsseldorf potentiell von Kurzarbeit betroffen. Zum Vergleich: In 2019 zeigten insgesamt 44 Betriebe für 809 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit in Düsseldorf an. „Kurzarbeit hat in erste Linie die Aufgabe, Jobs zu retten und Fachkräfte zu halten. Die Corona-Krise darf dabei nicht zu einem Stillstand führen. Wir alle wurden in den letzten Monaten Zeugen, in welcher Geschwindigkeit innovative digitale Ideen Formen annahmen und zu wirtschaftlichen Erfolg führten. Für Unternehmen sehe ich – neben allen negativen Auswirkungen der Pandemie – auch eine große Chance, ihre Beschäftigten während der Phasen der Kurzarbeit mit Qualifikationen auf diese veränderten Anforderungen in der Wirtschaft vorzubereiten“, rät Birgitta Kubsch-von Harten.

Mehr Arbeitslose im Corona-Jahr

Im Jahr 2020 waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Düsseldorf durchschnittlich 26.686 Menschen zeitgleich arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt 2020 betrug 7,8 Prozent, der höchste Wert seit 2016. Im Vergleich zum Vorjahr waren somit 4.207 Personen mehr arbeitslos (+18,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg um 1,2 Prozentpunkte. Während sich die negativen Folgen der Corona-Pandemie besonders stark im Bereich der Arbeitslosenversicherung bemerkbar machte, war der Einfluss im Jobcenter weniger ausgeprägt. Die Anzahl der arbeitslosen Menschen, die Leistungen durch das Jobcenter erhielten, stieg im Jahresdurchschnitt vergleichsweise gering um 1.660 Personen an (+11,0 Prozent). In der Arbeitslosenversicherung steigerte sich die Anzahl der Arbeitslosen um 2.547 Personen (+34,2 Prozent).

Weniger arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Insgesamt wurden in der Jahresstatistik 58.545 Arbeitslosmeldungen und 52.807 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich sowohl die Arbeitslosmeldungen (-14,1 Prozent) als auch die Abmeldungen (-21,9 Prozent). Für diese Entwicklung ist jedoch nur zum Teil die gebremste Dynamik am Arbeitsmarkt verantwortlich. Zusätzlich machte sich bemerkbar, dass aufgrund der Pandemie weniger arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durchgeführt werden konnten und daraus weniger Abmeldungen resultierten. Aus der Erwerbstätigkeit meldeten sich im Jahresverlauf 24.911 Menschen arbeitslos, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 17.907 Menschen nahmen im Jahr 2020 eine Beschäftigung auf und konnten somit die Arbeitslosigkeit wieder beenden. Dies entspricht einem Minus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Viele Kündigungen im Gastgewerbe

Besonders deutlich wirkten sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Gastgewerbe aus. Seit Beginn der Corona-Krise im April 2020 meldeten sich 1.931 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer arbeitslos, die zuvor in der Gastronomie tätig waren (+43,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Besonders hart traf es auch viele Beschäftigte in Reisebüros. Von April bis Dezember 2020 meldeten sich 165 Reisebüro-Mitarbeiter arbeitslos. Dies entspricht einer Steigerung von 73,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Innerhalb der neun Monate seit Beginn der Pandemie verloren insgesamt 550 Beschäftigte aus dem Bereich Verkehr ihre Arbeit (+52,3 Prozent).

Deutliche Auswirkungen auf Junge und Geflüchtete

Auch junge Leute spürten in 2020 die Auswirkungen der Krise deutlich. Im Jahresdurchschnitt betrug die Arbeitslosenquote der jungen Menschen unter 25 Jahren 6,2 Prozent (+1,2 Prozentpunkte). 1.826 junge Menschen waren durchschnittlich im Jahr 2020 arbeitslos, 386 Jugendliche mehr als im Vorjahr (+26,8 Prozent). Ebenfalls signifikant waren die Auswirkungen der Pandemie bei den geflüchteten Menschen. Hier stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 30,9 Prozent.

Bildquellen

  • birgitta_kubsch_von_harten: Agentur für Arbeit Düsseldorf / Chris Göttert
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