Das Leben geht weiter – immer. Auch nach 53 Ehejahren. Die hatten das Künstlerpaar Annette Wimmershoff und Hanns Armborst miteinander geteilt – bis Hanns Armborst im August letzten Jahres verstarb. „Für mich stand sofort fest, dass ich seinen Nachlass organisieren muss und seine Werke weiter zeigen werde. Ich selbst arbeite ohnehin weiter, bis ich umfalle“, sagt die 74-jährige Witwe. Zusammen mit ihrer Freundin, der Malerin Ursula Kaechele, organisierte sie kurzentschlossen mit dem Verein der Düsseldorfer Künstler eine Ausstellung, bei der über 20 Kunstwerke dieser Künstler zu sehen sein werden.
Armborst war Bildhauer der geometrischen Körper, Wimmershoff arbeitet seit jeher mit Papier, Karton, Graphit und dem japanischen Papier Washi. Kennengelernt hatten sie sich in den 60-er Jahren in der Düsseldorfer Kunstakademie. Zusammen nahmen sie an Künstleraustauschprogrammen mit Israel und Japan teil, arbeiteten im Atelier in der Cité Internationale des Arts in Paris, hatten über 50 Jahre lang zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Und wie ein roter Faden zieht sich die Farbe Blau durch ihre Werke. Und genau das verbindet sie mit der Malerin Ursula Kaechele, die ganze Serien in Blau schuf. Kaechele hat an Werkkunstschulen in Düsseldorf und Krefeld studiert, wurde Tanzlehrerin, heiratete und führte mit ihrem Mann eine Tanzschule, die sie nach seinem Tod verkaufte. „In dieser Zeit habe ich nur nebenberuflich gemalt. Seit 30 Jahren bin ich wieder Vollzeitkünstlerin“, erklärt die 82-Jährige.
1993 lernte sie auf einer Ausstellung den bekannten Düsseldorfer Kunstsammler Willi Kemp kennen, mit dem sie 26 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2020 zusammenlebte. 20 Jahre war sie Vorsitzende der „Künstlerinnen-Sezession Düsseldorf e.V. Kaecheles Werke sind immer wieder in Ausstellungen im Kunstpalast zu sehen, zuletzt in der Ausstellung „Meisterwerke“.
Die Ausstellung posthum zu Ehren ihres langjährigen Künstlerfreundes Hanns Armborst war Ursula Kaechele ein großes Anliegen: Wer die Ausstellung im Atelierhaus im SITTart besucht, sieht also nicht nur zeitgenössische Kunst von zwei bekannten Düsseldorfer Künstlerinnen, die auf ein langes Leben und ein großes Werk schauen, sondern auch ein Stück Kunstgeschichte in den Werken von Hanns Armborst, der mit seinen plastischen Figuren immer auf der Suche nach der Idealfigur war und den Betrachter aufforderte, die von ihm gedachte Ausgangsform aufzuspüren.
Bei der Vernissage am 14. Januar um 19.00 Uhr wird der Kunsthistoriker und Kurator Wulf Aschenborn eine Einführung geben, die Begrüßung der Gäste übernimmt Michael Kortländer als 1. Vorsitzender des Vereins der Düsseldorfer Künstler. Der Verein setzt sich seit 1844 für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler ein. Am 23. Januar findet mit Wulf Aschenborn um 15.00 Uhr außerdem ein Kunstgespräch statt.
Wann: 14. Januar 19.00 bis 30. Januar
Wo: SITTart – Ausstellungsraum im Atelierhaus, Sittarder Straße 5, 40477 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Sa. und So. von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr oder nach Vereinbarung unter 0172-20 23016
Für den Besuch der Ausstellung gelten die aktuellen Corona-Regeln. Auch im Ausstellungsraum sind Masken zu tragen.
Bildquellen
- Annette_Wimmershoff Ursula_Kaechele Hanns_Armborst: Thomas Kersten