Wie leicht fällt es, allein mit visuellen Mitteln sensible Informationen auszuspähen – etwa aus Unterlagen an einem verwaisten Arbeitsplatz oder von einem Computer-Bildschirm? Die weltweite Studie „Global Visual Hacking Experiment“ des Ponemon Instituts ist dieser Frage auf den Grund gegangen. Insgesamt 157 Ausspäh-Versuche wurden in acht Ländern unternommen. Das Ergebnis: Der Datenklau durch Ausspähen ist erschreckend schnell und einfach möglich – Deutschland bildet dabei mit einer Erfolgsquote der „Täter“ von 88 Prozent keine Ausnahme vom weltweiten Trend.
Ungeschützte Displays
Bei jedem dritten Fall in Deutschland gelang es, sensible Informationen durch ein visuelles Hacken von ungeschützten Bildschirmen zu erhalten. Oft genügt schon ein Blick über die Schulter auf das aufgeklappte Notebook, etwa im Zug oder Flugzeug. Fast jede fünfte Datenschutzverletzung (18 Prozent) betraf sensible Informationen wie Login-Daten, Anwaltskorrespondenz, vertrauliche Dokumente oder Finanzinformationen. In der weltweiten Studie liegt dieser Wert mit 27 Prozent sogar noch höher als hierzulande. Das legt die Vermutung nahe, dass viele deutsche Unternehmen die Gefahr durch Visual Hacking bereits erkannt haben – doch sie tun noch längst nicht genug.
Blickschutzfilter verhindern das „Mitlesen“
Ein simpler Blickschutzfilter kann das Ausspähen bereits wirksam verhindern. Derartige Filter gibt es beispielsweise von 3M. Der hauchdünne Sichtschutz aus Kunststoff wird mit kleinen Klebelaschen auf dem LCD-Monitor oder Laptop befestigt und vereitelt das unerwünschte „Mitlesen“. Schon ab einem Winkel von 30 Grad schützt der Filter vor unerlaubten Blicken über die Schulter. Der Nutzer sieht hingegen ein vollkommen klares Bild. Besonders bei bei Bahn- oder Flugreisen kann ein solcher Schutz sehr sinnvoll sein, denn so kann verhindert werden, dass ein Dieb vor der Tat auch noch Passwörter ausspäht.
