Die Destination Düsseldorf hatte eingeladen bei einem jazzigen Spaziergang und herrlichem Wetter unterschiedlichen Stilrichtungen dieser kraftvollen Musik zu lauschen. Ob mit Button, Bändchen und Zusatzticket oder schlicht als Flaneur und Flaneurin, ein gelungenes musikalisches Pfingstwochenende war sicher. Kleine Bands, große Stars, bekannte Musikerinnen und Musiker, Newcomer und Geheimtipps boten den Besuchern jede Menge Abwechslung und Entdeckungsmöglichkeiten.
Stars aus Übersee, aber auch Musiker von nebenan wie das Duo RoMi aus Wuppertal, spielten erstklassigen Jazz. Der Keyborder Roman Babik und der Schlagzeuger Mickey Neher sind mehr als zwei Musiker. Ihr Sound ist so energiegeladen und packend, dass der Zuhörer vor dem KIT Café der Musik lauschend und auf den Rhein guckend den Abend in aller Seelenruhe aber voller Erwartung heraufziehen sieht.
Großartige Konzerte gab es im Konzertzelt am Burgplatz. Am Freitagabend begeisterte Klaus Doldingers Passport feat. Jocelyn B. Smith das Publikum, darunter viele treue Fans, mit sehr frischer kreativer Musik. Klaus Doldinger, Ehrenbürger von New Orleans, steht seit 63 Jahren auf der Bühne.
The Supremes, eine der erfolgreichsten Girl-Bands der Welt, brachten am Samstag den legendären Motown-Sound an den Rhein und mit ihrer souligen Musik das Festzelt zum Tanzen. Scherrie Payne, Susaye Green und Joyce Vincent wurden vom Baltic Soul Orchestra kongenial begleitet.
Die niederländische Saxophonistin Candy Dulfer, die mit sieben Jahren zum ersten Mal auf der Bühne stand und im Alter von 17 Jahren mit Dave Stewart von den Eurythmics den weltweiten Hit „Lily was here“ aufnahm, ließ durch ihr sagenhaftes Spiel die Zelttemperatur merklich steigen. Sie war nicht zum ersten Mal Gast bei der Jazz Rally und sie bot ihren Fans eine funky Show der Spitzenklasse. Candy Dulfer brachte mit ihrer Musik, in der sich viele musikalische Genres treffen, das Zelt in Partystimmung. Ihre neue CD „Together“ war am Ende des Abends ausverkauft.
Die legendäre Jam Session im Breidenbacher Hof, koordiniert von Reiner Witzel, war ein weiterer Höhepunkt. Viele Musiker des Festivals waren erschienen. Die Supremes und das Baltic Soul Orchestra begeisterten und Reiner Witzel spielte in verschiedenen Formationen wundervolle Saxophonsolos
Jazz zu Pfingsten in Düsseldorf war ein Genuss und wird sicher auch 2019 wieder ein Erlebnis.
Ulrike Liedtke