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Düsseldorf sucht Bauarbeiter – und die Branchen-Einkommen steigen

Schon bald werden mehr Bauprofis benötigt - da ist sich die IG BAU sicher

„Die Zahl der Bauarbeiter in Düsseldorf wird steigen. Denn mit den heute rund 4.560 Baubeschäftigten ist das, was die Ampel-Koalition vorhat, nicht zu schaffen: Für den Neubau von Wohnungen und vor allem auch für das klima- und seniorengerechte Sanieren wird jede Hand, die zupackt, gebraucht – und sie wird gut bezahlt“, sagt Uwe Orlob von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

Der Vorsitzende der IG BAU Düsseldorf spricht von einer „Beschäftigungsoffensive“, die auf den Bau in der Landeshauptstadt zukomme. „Es wird höchste Zeit, deutlich zu machen, dass die Branche eine gute Jobperspektive bietet: Es lohnt sich, auf dem Bau zu arbeiten“, so Orlob. Dazu passe das Lohn-Plus, das die Gewerkschaft jetzt erreicht habe: insgesamt 6,2 Prozent. „Das ist wichtig, um die Arbeit attraktiver zu machen. Die erste Lohnerhöhung muss schon Anfang Dezember, wenn der November-Lohn kommt, auf dem Konto sein. Dazu kommen noch drei Einmalzahlungen von insgesamt 1.350 Euro. Auch das Azubi-Portemonnaie wird dicker. Und zusätzlich gibt es jetzt zum ersten Mal eine generelle Entschädigung für die oft langen Fahrten zu den Baustellen: Das Wegezeit-Geld kommt. Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in voller Höhe gezahlt“, so Orlob.

Für jeden Weg zur Baustelle bekommen Bauarbeiter künftig – je nach Fahrstrecke – zwischen sechs und acht Euro pro Tag zusätzlich, so die Gewerkschaft. „Das macht aufs Jahr gerechnet rund 1.500 Euro netto mehr im Portemonnaie. Denn im Schnitt ist ein Bauarbeiter immerhin 64 Kilometer am Tag unterwegs, um morgens zur Baustelle zu kommen“, erklärt der Vorsitzende der IG BAU Düsseldorf. Für den Fall, dass die Distanzen zwischen Bauunternehmen und Baustelle zu groß sind, um sie täglich zu fahren, haben IG BAU und Bau-Arbeitgeber je nach Entfernung eine Wegezeit- Entschädigung zwischen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.

Damit sei der IG BAU ein Durchbruch bei den Tarifverhandlungen gelungen. Die Gewerkschaft spricht von einem „Zukunftspaket Bau“, mit dem die Berufe der Branche und damit auch eine Ausbildung auf dem Bau attraktiver geworden seien. Vorausgegangen war eine ungewöhnlich harte Tarifauseinandersetzung: „Es waren extrem langwierige und zähe Verhandlungen. Mehr als einmal drohten sie zu platzen. Ein bundesweiter Baustreik lag in der Luft. Knackpunkt war dabei die Wegezeit- Entschädigung. Dass die jetzt steht, ist ein tarifpolitischer Meilenstein für die Branche“, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Er ist an der Gewerkschaftsspitze für das Bauhauptgewerbe verantwortlich.

Vor der Baubranche in Düsseldorf liegt jetzt eine Mammutaufgabe, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Uwe Orlob. „Neu bauen, umbauen, sanieren – Häuser, Straßen, Brücken: Die neue Bundesregierung ‚ampelt‘ neue Bauaufträge. Es wird deshalb bei vollen Auftragsbüchern bleiben.“ Dabei biete der Tarifabschluss dem Bau Perspektive: Die Lohnsteigerung erfolge in drei Stufen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages gehe bis Ende März 2024.

Bildquellen

  • Bauarbeiter: IG BAU / Ferdinand Paul
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