Während die Debatten um die CO2-Klimaschutzziele und Klimaneutralität in der Industrie und auch in bundesdeutschen Haushalten heiß laufen, entsteht am Fernbahnhof des Flughafens Düsseldorf der zweite klimaneutrale Innovations-Campus in Deutschland. Rund 400 Millionen Euro lässt sich die Euref AG das internationale Schaufenster der Energiewende kosten. Rund 4.000 Mitarbeiter, Start-ups, Wissenschaft und Forschung werden hier auf 80.000 Quadratmetern Mietfläche ab dem Spätsommer 2024 an den Zukunftsthemen Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit arbeiten. 76 Prozent des ersten Bauabschnitts sind bereits vermietet. Ein guter Grund, das bei einem „Future Energy Talk“ in der historischen Turbinenhalle der Stadtwerke mit den Partnern und über 200 Gästen aus Wirtschaft und Politik zu feiern und neue Partner für die verbleibenden 40.000 Quadratmeter zu gewinnen.
Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Julien Mounier, EUREF-Gründer und Vorstand Reinhard Müller präsentierten gemeinsam mit Wilo-CTO Georg Weber das klimaneutrale Energiekonzept des neuen Campus. Festrednerin Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und Vize-Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, bescheinigte dem Projekt eine Strahlkraft für ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus: „Der Campus vernetzt Impulsgeber aus Unternehmen, Forschung, universitärer Lehre und Start-ups und bündelt so die innovativen Technologien und zukunftsweisenden Ideen, die wir für die Transformation benötigen.“

Dinner in der Turbinenhalle. Im Bild vorne rechts Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, die ein wichtiger Kreditgeber für den Euref Campus ist.
Für Julien Mounier gab die Kombination verschiedener regenerativer und umweltfreundlicher Energiequellen den Ausschlag, als Partner mit im Boot zu sein: „Die künftige Energieversorgung basiert auf einer innovativen Kombination von Sonnenenergie und der Nutzung einer natürlichen Wärme- beziehungsweise Kältequelle – nämlich dem Wasser des benachbarten Lichtenbroicher Baggersees.“ Und auch Wilo, der Dortmunder Weltmarktführer für Pumptechnik, hat Großes vor: Das Unternehmen wird auf dem Euref Campus Düsseldorf einen Elektrolyseur aufzubauen, um vor Ort grünen Wasserstoff zu gewinnen.
Kein Campus ohne Studierende: Karin Teichmann, Sprecherin des Vorstandes EUREF AG, arbeitet eng mit vier Hochschulen in NRW zusammen. An der Hochschule Düsseldorf, der Universitätsallianz Ruhr, der TU Dortmund, der Uni Duisburg-Essen sowie der Ruhr-Universität Bochum werden Master-Studiengänge in englischer Sprache angeboten, die sich mit Zukunftsthemen wie Smart Energy und Sustainable Mobility beschäftigen. „Diesen Talent-Campus bauen wir mit und für die Unternehmen aus ganz Nordrhein-Westfalen auf“, so Teichmann. Denn am Ende geht es darum, die klugen Köpfe auch an die Unternehmen zu binden. Für Prof. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund, steht schon jetzt fest, dass die geplanten Weiterbildungs-Masterstudiengänge internationale Experten ins Ruhrgebiet locken werden: „Dank der Verzahnung mit der Wirtschaft ist dies eine ideale Basis für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsprojekte.“
Susan Tuchel

Susan Tuchel
Susan Tuchel, Journalistin, Autorin und PR-Beraterin in Düsseldorf, nimmt gesellschaftliche Trends, politische und wirtschaftliche Entwicklungen ins Visier.
Bildquellen
- Future_Energy_Talk_Euref_002: EUREF-Campus Düsseldorf/ Michael Lübke
- Susan Tuchel: Alexander Vejnovic
- Future_Energy_Talk_Euref_001: EUREF-Campus Düsseldorf/ Michael Lübke
