Das Stichwort „Lieferkettengesetz“ versetzt schon seit Monaten produzierende Unternehmen, aber auch Händler, die Produkte oder Vorprodukte aus dem Ausland beziehen, in helle Aufregung. Die Bundesregierung plant, dass bei solchen Produkten alle Phasen ihrer Lieferketten auf mögliche Umweltschädigung oder auch menschenrechtswidrige Arbeitsbedingungen zurückverfolgt werden sollen – unter Umständen auch mit entsprechenden Sanktionsandrohungen seitens des Gesetzgebers bei Verstößen. Vor diesem Hintergrund, der weitreichende politische Vorgaben für das Management von Lieferketten erwarten lässt, weitet die IHK Düsseldorf ihr Angebot für ihre Mitgliedsunternehmen aus.
„Getragen ist unsere neue Initiative für nachhaltiges Lieferkettenmanagement von dem klaren Bekenntnis der regionalen Wirtschaft, Menschenrechts- und Umweltstandards zu respektieren und einzuhalten“, so Andreas Schmitz, Präsident der IHK Düsseldorf. „Vielerorts führen unsere Mitglieder durch ihr Auslandsengagement höhere Standards als ortsüblich ein oder flankieren ihr geschäftliches Engagement durch soziale und kulturelle Projekte, die eine nachhaltige Entwicklung vor Ort unterstützen. Durch die Initiative wollen wir als IHK Düsseldorf dem bereits in vielen Unternehmen unserer Region vorhandenen Bewusstsein und den gefundenen Lösungen eine Plattform geben. Und wir möchten unsere Mitglieder bei der Umsetzung der zu erwartenden Anforderungen unterstützen.“
Resolution zum Lieferkettenmanagement
Die Initiative besteht aus verschiedenen Bausteinen. Dazu zählt die politische Positionierung zum laufenden Gesetzgebungsverfahren auf Bundes- und EU-Ebene. Dazu hat die Vollversammlung der IHK Düsseldorf das Positionspapier „Unternehmerische Verantwortung für nachhaltige Lieferketten“ verabschiedet. Die regionale Wirtschaft bekennt sich hierin eindeutig zur unternehmerischen Verantwortung für menschenrechts- und umweltkonforme Lieferketten. „Aus den Unternehmen erfahren wir zudem eine große Bereitschaft, sich noch stärker zu engagieren. Daher ist es unserer Sicht bedauerlich, in welcher Art und Weise der Gesetzgeber für Verbesserungen sorgen will. Leider kommen wir bislang zu dem Schluss, dass gut gemeint noch lange nicht gut gemacht ist“, fasst Schmitz zusammen. In ihrem Positionspapier stellt die IHK fünf Kernforderungen auf, die die politischen Entscheidungsträger stärker als bislang berücksichtigen sollten.
Weitere Bestandteile der Initiative sind eine Veranstaltungsreihe zum nachhaltigen Lieferkettenmanagement, in der Unternehmen aus der Region berichten, was sie heute schon leisten, um die Lieferkette menschenrechts- und umweltkonform zu gestalten. Hier will die IHK Düsseldorf interessierte Unternehmen im Sinne eines „Good Practice“-Austauschs miteinander vernetzen. Das erste Treffen wird am 16. September 2021 stattfinden. Bei der Auftaktveranstaltung berichten die Metro AG sowie das Start-up retraced GmbH.
Bereits am 11. Juni 2021 führt die IHK mit dem Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte ein einstündiges Webinar zum deutschen Sorgfaltspflichtengesetz durch. Nach den NRW-Sommerferien werden weitere Formate folgen. Auch im Bereich der Weiterbildung macht die IHK Düsseldorf interessierten Unternehmen und deren Mitarbeitenden Angebote, damit diese wissen, wie und welche Anforderungen im Unternehmen zu erfüllen sind.
Unternehmen, die sich für die Initiative nachhaltiges Lieferkettenmanagement interessieren, sich einbringen möchten oder einfach nur auf dem Laufenden bleiben wollen, finden hier unter dem Webcode 5129322 weitere Informationen und die Möglichkeit, sich in einen E-Mail-Service aufnehmen zu lassen.
Bildquellen
- Andreas Schmitz: IHK Düsseldorf
