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IIK startet Azubi-Pilotprojekt

Matthias Jung, Geschäftsführer IIK

Das Institut für Internationale Kommunikation (IIK) mit Sitz in Düsseldorf und Berlin startet im August ein Pilotprojekt mit Auszubildenden aus Nicht-EU-Ländern. Damit geht die gemeinnützige Weiterbildungsinstitution, die seit 1989 Sprachkurse für Studierende aus der ganzen Welt anbietet, einen neuen Weg, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen.

400.000 Arbeitskräfte fehlen jedes Jahr in der deutschen Wirtschaft. Ausgebildete Fachkräfte sind willkommen und umworben. Doch können viele dieser Zuwanderer kein Deutsch und oft sind sie schon familiär gebunden. Hier sind innovative Ansätze gefragt. „Die Ausbildungsmobilität zu nutzen, eröffnet dem Arbeitsmarkt eine völlig neue Perspektive. Bislang haben sich nur wohlhabende ausländische Familien ein Studium ihrer Kinder in Deutschland leisten können“, erklärt IIK-Geschäftsführer Matthias Jung.

Ganz neu ist die Idee nicht. Seitdem das Fachkräfteeinwanderungsgesetz 2019 die Gewinnung von Auszubildenden aus dem Ausland erleichtert hat, steigt die Zahl der Bewerber, aber sowohl die jungen Leute wie auch die Betriebe sind bei diesem großen Schritt in ein neues Leben weitgehend auf sich alleine gestellt. Hilfe bieten staatliche Programme wie beispielsweise ein Projekt zur Unterstützung regulärer Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa, bei dem das IIK für die Deutschausbildung verantwortlich ist „Leider endet diese Unterstützung 2023 und war auch nur auf die Länder Ägypten, Marokko und Tunesien beschränkt. Deshalb stellen wir ab August ohne staatliche Hilfe und eigenfinanziert ein Pilotprojekt auf die Beine, das die hoch motivierten Bewerberinnen und Bewerber vom Sprachkurs in ihrem Heimatland bis zum Ende ihrer Ausbildung in Deutschland begleitet“, so Jung.

Pilot-Azubis müssen vier formale Bedingungen erfüllen

Dem IIK geht es bei der Vermittlung um die komplette „Customer Journey“. Mit ihren Partnern in den jeweiligen Ländern sichtet die Weiterbildungsinstitution die Lebensläufe der Kandidaten und prüft, ob die Voraussetzungen für eine Ausbildung in Deutschland gegeben sind. Vier formale Bedingungen müssen die Pilot-Azubis für ihre Aufenthaltserlaubnis erfüllen: Sie müssen ein 12-jährige Schulausbildung abgeschlossen haben, unter 27 Jahre alt sein, und müssen einen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, mit dem sie mindestens 1.000 Euro im Monat verdienen. Eine weitere Grundvoraussetzung ist die Deutschkompetenz auf Fortgeschrittenen-Niveau (B1). Die wichtigste Bedingung aber ist, dass sie hoch motiviert und gut in die deutschen Alltags- und Arbeitskultur integrierbar sind.

Firmenpartner gesucht

Damit das Projekt, das pünktlich zum neuen Ausbildungsjahr im August startet, Fahrt aufnehmen kann, sucht das IIK aktuell weitere Ausbildungsplätze in der Gastronomie, im Hotelwesen, in Industrie und Handwerk. Wie eine solche Kooperation aussieht? Die Firmen verpflichten sich, den Flug zu zahlen sowie die Auszubildenden zum ausbildungsbegleitenden Sprachunterricht freizustellen.

Das IIK begleitet die gesamte Dauer der Ausbildung, ist auch bei der Wohnungssuche behilflich und Ansprechpartner für die Unternehmen vor Ort. „Wir legen großen Wert auf Qualität und Fairness, denn mit der Arbeitsmobilität geht eine große Verantwortung einher. Wir haben es mit jungen Menschen zu tun, die den Mut und den Willen hatten, trotz aller Ungewissheiten und Schwierigkeit ihr Leben zum Besseren zu verändern. Diese Aufsteigermentalität ist in Deutschland selten geworden“, so Jung.

Starten wird das Pilotprojekt im August mit 20 Teilnehmenden. Die Kapazitäten und das Netzwerk der Weiterbildungsinstitution sind jedoch darauf ausgelegt, pro Jahr 100 bis 200 Auszubildende auch aus Ländern wie Kolumbien, Brasilien oder Malaysia u.v.a.m. für den deutschen Arbeitsmarkt zu rekrutieren.

Bildquellen

  • Matthias Jung: IIK Deutschland
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