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Jamin-Kolumne: Krimi-Jagd im MuseumsQuartier

Auf einen Cappuccino: Die Jamin-Kolumne

Gelegentlich habe ich Erlebnisse, die mich kolossal verblüffen. Von einem möchte ich heute erzählen. Es geht um den Krimi „Der Tod kommt nach Venedig“, den ich mir vor einigen Tag in der ARD-Mediathek angesehen habe.

In dem Spielfilm geht es um den rätselhaften Tod des Restaurator Lukas Albrecht im Canale dei Marani in Venedig. Während der bequeme Commissario Santo keinen Ansatz für eine Straftat sieht, stößt die Witwe des Opfers, Anna, auf den Diebstahl eines Botticelli-Gemäldes „Porträt einer Dame“.

Suche nach dem Botticelli

Um herauszufinden, was in der Nacht am Canale passiert ist, nimmt Anna eigene Nachforschungen auf. Denn das Gemälde von Botticelli scheint die Polizei mehr zu interessieren als die Wahrheit über Lukas´ Tod.

Doch nun zu meinem besonderen Erlebnis. Ich war vor längerer Zeit zu Recherchen für ein Buch in Wien. Mein Weg führte mich auch in das berühmte MuseumsQuartier. Ich saß in der Mittagssonne auf einer Bank vor dem Museum „mumok“. Es heißt ausgeschrieben: museum moderner kunst stiftung ludwig wien.

TV-Dreh vor dem mumok

Interessiert beobachtete ich die Aktionen auf einem Filmset (Foto), der vor der großen Freitreppe des Museums aufgebaut war. Gefühlt hundertmal, realistisch wohl 20 mal fuhren ein Polizeiwagen und ein schwarzer BMW vor der Freitreppe mit quietschenden Reifen vor.

Dann rannten Polizisten und zivil gekleidete Personen die Freitreppe hoch während ihnen einige Museumsbesucher entgegenkamen. Wie geschrieben, wurde diese Szene zigmal wiederholt, weil der Regisseur nicht zufrieden war.

Krimi-Szene zehn Sekunden

So ist das beim Film. Ich habe ja selber schon häufig bei Filmen mitgemacht. Gelegentlich als Darsteller in kleinen Rollen. Manchmal als Drehbuchautor oder auch als Regisseur.

Ich hatte diese Wiener Begebenheit schon längst vergessen. Da sah ich nun im Film „Der Tod kommt nach Venedig“ genau diese Szene. Sie dauert im Film vielleicht gerade einmal zehn Sekunden, hat in mir aber einen besonderes Erinnerungsmoment ausgelöst, zumal ich mir damals überlegt hatte, zu welch einer Krimi-Szene dieser Dreh vor dem mumok wohl passen könnte.

Museen sind zu empfehlen

Ich denke gern an das MuseumsQuartier in Wien, war dort schon häufiger. Und ich kann jedem einen Besuch bei einem Wien-Trip nur empfehlen. Mit der U-Bahn kann man oder frau es schnell erreichen.

Immerhin klärte mich jetzt der Krimi darüber auf, welche Bedeutung die Filmszene an der Freitreppe hat. Die Polizisten suchen im „mumok“ das Gemälde von Botticelli „Porträt einer Dame“.

Viel Kultur im Krimi

Polizisten aus Venedig und Wien stürmten aus diesem Grund das „mumok“. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten, damit ihr noch Spaß daran habt diesen wirklich sehenswerten, spannenden Krimi anzuschauen. Nur soviel noch: Neben dem Botticelli-Gemälde hat auch das Max-Ernst-Gemälde „Festmahl der Götter“ aus dem „mumok“ eine Bedeutung bei der Aufklärung des Kriminalfalls.

Man bekommt neben der Spannung also auch noch recht viel Kultur geboten. Nicht schlecht, oder? Der Film „Der Tod kommt nach Venedig“ ist noch bis Anfang September in der ARD Mediathek zu sehen.

Bleiben Sie fröhlich. Bis nächsten Freitag. Auf einen Cappuccino…

Ihr Peter Jamin

 

Peter Jamin (© Michael Seelbach)

Peter Jamin arbeitet als Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlichte – neben Kolumnen und Artikeln – mehr als 30 Bücher zu gesellschaftlich relevanten wie unterhaltsamen Themen. Darüber hinaus arbeitete er als Autor und Regisseur von Fernsehdokumentationen und -serien. Etliche Bücher schrieb er als Ghostwriter prominenter Zeitgenossen. Mit seinem Schwerpunktthema „Vermisst“ befasst er sich seit rund 30 Jahren; unterhält auch ein „Vermisstentelefon“ zur Beratung von Angehörigen Verschwundener. Ausgezeichnet wurde Jamins Arbeit u.a. mit dem „GdP-Stern“ der Gewerkschaft der Polizei „in besonderer Würdigung seiner herausragenden journalistischen Leistungen“. Infos zum Autor unter jamin.de.

Bildquellen

  • Peter Jamin: Michael Seelbach
  • jamin mumok: Jamin
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