In der Landeshauptstadt gibt es 470.312 Wahlberechtigte. Von diesen absoluten 100 Prozent traten 212.906 (45,27 %) zur OB-Stichwahl an die Wahlurne. Es gab 1.599 ungültige Stimmen, so dass 211.307 Wahlzettel für das Ergebnis ausschlaggebend waren. Das sind 99,25 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie gesagt, der abgegeben, nicht der absoluten Stimmen.
Von den abgegebenen Stimmen entfielen auf Stephan Keller 118.308 (55,99 Prozent) und auf seinen Kontrahenten Thomas Geisel 92.999 (44,01 Prozent) Stimmen.
Doch bleiben wir bei Keller und seinen Zahlen. Die besagen auch, dass nur knapp ein Viertel der Wahlberechtigten in der Landeshauptstadt in ihm den geeigneten Oberbürgermeister sehen. Was wiederum bedeutet, dass nur 25 Prozent der Wahlberechtigten Kellers Vorschläge für Düsseldorf unterstützen. Die überwältigend große Mehrheit, fast 75 Prozent, lehnen Kellers Vorschläge und Ideen ab oder sind ihnen völlig egal. Wie kann sich ein Kandidat angesichts dieser nackten Zahlen als Sieger präsentieren, gemeinhin fühlen? Ich finde gar nicht. Wer so wenig Zustimmung bekommt, sollte – aber diese Forderung lege ich anderen in den Mund.
Ja, ich höre sie wieder schreien, diejenigen, die meinen, die „Nichtwähler“ hätten ja zur Wahl gehen und ihre Stimme abgeben können. Nur mal zur Info: Es gibt das demokratisch legitimierte Recht, nicht an die Wahlurne treten zu müssen und trotzdem eine Meinung zu äußern. Und deswegen halte ich dagegen: Sie haben gewählt. Denn auch Nichtwähler geben ihre Stimme ab.
Manfred Fammler
