Der Vorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf blickt trotz der Corona-Krise „zufrieden“ auf das Geschäftsjahr 2020 zurück, auch wenn das Betriebsergebnis niedriger als im Vorjahr lag. Die Bilanzsumme hingegen konnte deutlich gesteigert werden. Dabei betont die Vorstandsvorsitzende der SSK Düsseldorf, Karin-Brigitte Göbel, dass das Jahr wegen der pandemischen Entwicklung kaum mit normalen Maßstäben gemessen werden konnte: „Ab Mitte März haben sich alle darauf konzentriert, die Kundinnen und Kunden sowie die Unternehmen so gut wie möglich durch die Pandemie zu begleiten.“
Wie sehr die unterschiedlichsten Maßnahmen für die Kundschaft im Vordergrund standen, machte der Vorstand bereits zum Beginn seiner Bilanzpressekonferenz deutlich. Statt der Bilanzsumme ging es eingangs um über 1.700 Tilgungsaussetzungen für Privatkunden, mehrere Tausend Unterstützungsanrufe, die Erreichbarkeit der Filialen, Hygienekonzepte sowie über 11,5 Millionen kontaktlose Bezahlvorgänge.
Auch für Unternehmenskunden hat die SSK nach eigenen Angaben schnell auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagiert. Acht Projektteams mit mehr als 60 Mitarbeitenden hatten innerhalb von 99 Stunden eine Online-Kreditantragsstrecke auf den Weg gebracht, damit schnell Geld fließen konnte. Diesen Schwung sieht die Stadtsparkasse durch die private und gewerbliche Kundschaft belohnt: Die Bilanzsumme des Institutes, das zu den 10 größten Sparkassen in Deutschland zählt, wuchs um 6,5 Prozent auf 13,46 Milliarden Euro an, weil sowohl die Sparquote als auch der Kreditbedarf kräftig anstiegen.
Das Neugeschäftsvolumen betrug 3,68 Milliarden Euro. Besonders das Kreditneugeschäft (+2,28 Milliarden Euro / +15,1 %) als auch Wertpapierankäufe (+1,11 Milliarden Euro / +7,7 %) trugen zur positiven Entwicklung der SSK Düsseldorf bei. Lediglich im Passivgeschäft blickte die Sparkasse auf ein geringeres Neugeschäft – allerdings ist das eine gute Entwicklung. Der Vorstand betonte, dass „die Bestände in der ersten Jahreshälfte bis Ende Juni im Bereich der täglich fälligen Gelder stark anstiegen. Mit dieser Anlageform büßen unsere Kunden wegen der Inflation und Niedrigzinsen nur Vermögen ein. Und auch für die Sparkasse sind Tagesgelder zu teuer, weil der Marktzins negativ ist“, so Karin-Brigitte Göbel.
Die Sparkasse startete daraufhin eine Beratungsoffensive und schrieb Kunden mit einem Vermögen von über 250.000 Euro auf Konten mit täglicher Fälligkeit an, um individuell passende Anlageformen zu erörtern. Alternativ konnten Verwahrentgeltvereinbarungen unterschrieben werden. Die Sparkasse limitierte damit auch weitere Zuflüsse, sodass zum Jahresende Einlagen im Gesamtwert von 10,19 Milliarden Euro bilanziert wurden (+2,9 %).
Im Kreditgeschäft bilanzierte die Sparkasse zum Jahresende 9,64 Milliarden Euro (+7,7 %) und hatte Zuwächse bei den Neuzusagen an private Kunden (+13,9 %) und an Unternehmenskunden (+15,8 %). ei den privaten Kunden führte der Vorstand den guten Zuwachs primär auf eine sehr hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen zurück (630,2 Millionen Euro nach 518,4 Millionen Euro im Vorjahr). Göbel: „Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen groß. Ein Beispiel: Unsere Maklerabteilung S-Immobilien verkaufte im letzten Jahr 98 Objekte (+72,2 %) im Gesamtwert von fast 40,9 Millionen Euro (+90.6 %) nach 55 Objekten im Gesamtwert von 21,5 Millionen Euro im Vorjahr.“
Auch bei den Firmenkunden gab es Zuwächse. Insgesamt bewilligte die Stadtsparkasse für die Unternehmen neue Darlehen im Gegenwert von 1,5 Milliarden Euro (+15,8 %). Davon waren 403,1 Millionen Euro Fördermittel.
Das Betriebsergebnis der SSK Düsseldorf beträgt vor der endgültigen Bewertung nach vorläufigen Zahlen 64 Millionen Euro nach 77,9 Millionen Euro in 2019. Nach der abschließenden Bewertung geht die SSK Düsseldorf von einem Betriebsergebnis von 58,5 Millionen Euro nach 73,1 Millionen Euro im Vorjahr 2019 aus.
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- Stadtsparkasse Düsseldorf Vorstand: Stadtsparkasse Düsseldorf
