Connect with us

Hi, what are you looking for?

Aktuell

Wohnungsmarktbericht NRW: Bauüberhang auf Rekordniveau, Aufträge rückläufig

Claudia Hillenherms ©NRW.BANK / Svenja Klein

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurden in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2020 und 2021 jeweils fast 50.000 Wohnungen fertiggestellt – so viele wie zuletzt vor 15 Jahren. Doch durch den Krieg in der Ukraine und die hiermit verbundenen Auswirkungen auf Lieferketten, Inflation und Auftragsbestand ist mit einem mittelfristigen Rückgang der Bautätigkeit zu rechnen. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Wohnungsmarktbericht NRW.BANK.

Die Zahl bei den Baugenehmigungen ist weiterhin hoch: 2021 wurden diese für 60.900 neue Wohnungen erteilt. Auch für das erste Halbjahr 2022 verzeichnet IT.NRW noch eine hohe Zahl von Anträgen. Der Bauüberhang erreichte mit 130.000 genehmigten, aber noch nicht fertig gebauten Wohnungen Ende 2021 zudem ein Rekordhoch. „Neuer und bezahlbarer Wohnraum ist ein wesentlicher Aspekt für die Lebensqualität in Städten und Gemeinden und die Gestaltung ihrer Zukunft. Die aktuellen Rahmenbedingungen im Wohnungsbau erschweren diese Entwicklung“, sagt Claudia Hillenherms, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK. „Damit mehr bezahlbarer und moderner Wohnraum in Nordrhein-Westfalen entsteht, unterstützen wir mit Finanzierungen und einem umfassenden Beratungsangebot.“

Günstige Mieten durch öffentliche Förderung

Trotz der hohen Bautätigkeit stiegen die Mieten in den Corona-Jahren 2020 und 2021 weiter an. Im ersten Halbjahr 2022 setzte sich diese Entwicklung fort. Weitgehend stabile Mieten werden in Teilen des Sauerlands und des Ruhrgebiets sowie in Teilen von Ostwestfalen-Lippe und im Märkischen Kreis verzeichnet. Demgegenüber steht ein hohes Mietpreisniveau in den Städten der Rheinschiene und dem engeren Umland, aber auch in den Städten Münster, Aachen oder im Essener Süden. Insgesamt legten die Mieten stärker zu als die Kaufkraft, zusätzlich erhöhten sich die Nebenkosten durch steigende Energiepreise. Bund und Länder unterstützen hier einkommensschwache Haushalte mit deutlich mehr Wohngeld. Der geförderte Wohnungsbau grenzt sich von dieser Entwicklung mit stabilen und deutlich unter dem Marktniveau liegenden Mieten positiv ab. Er übernimmt damit eine wichtige Funktion in der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum.

Bis Anfang 2022 war zudem das Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt ein Anreiz im Neubau. Seither sind die Zinsen jedoch deutlich gestiegen. Dadurch werden sowohl neu abgeschlossene als auch Anschlussfinanzierungen teurer. In diesem Umfeld gewinnt die öffentliche Wohnraumförderung durch den wachsenden Zinsvorteil weiter an Attraktivität.

Nachfrage nach Eigentumswohnungen steigt auch außerhalb der Großstädte

Die Corona-Pandemie verlieh in den beiden zurückliegenden Jahren der Nachfrage nach Wohneigentum eine zusätzliche Dynamik. Dabei spielte auch die Suche nach mehr Freiraum und Wohnfläche für das Homeoffice eine Rolle. Das schlug sich in den Preisen nieder, wobei für Eigentumswohnungen ein besonders starker Anstieg zu verzeichnen war, insbesondere in den Städten der Rheinschiene, Aachen, Münster, Bielefeld, Paderborn und Teilen des Umlands. Diese Entwicklung war teils auch in Mittelstädten in eher ländlichen Gebieten zu beobachten, zum Beispiel in den Kreisen Heinsberg oder Kleve sowie im Münster- und Siegerland. In diesen Regionen wirkt sich zusätzlich der demografische Wandel aus, der zu einer Diversifizierung des Wohnungsangebotes beiträgt.

Bildquellen

  • Claudia Hillenherms: NRW.BANK / Svenja Klein
Werbung

Aktuell

Vor 35 Jahren zeigte sie als Meisterschülerin der Düsseldorfer Kunstakademie ihre erste Installation im öffentlichen Raum. Heute stellt die Bildhauerin Alke Reeh ihre Kunst...

Aktuell

Ja, meinte Ulrich Spaan, er könne sich das schon vorstellen, dass eine KI als Berater (oder in) Shopping Queen im gleichnamigen Format beim TV-Sender...

Weitere Beiträge

Aktuell

Im Januar waren die nordrhein-westfälischen Unternehmen mit ihren laufenden Geschäften zwar etwas zufriedener als im Dezember, allerdings fielen ihre Geschäftserwartungen pessimistischer aus. Unter dem...

Aktuell

Die Einwohnerzahl ist 2022 in Nordrhein-Westfalen wieder gestiegen. 18,1 Millionen Menschen lebten 2022 im bevölkerungsreichsten Bundesland, 2021 waren es 17,9 Millionen. Grund für diese...

Aktuell

Gestiegene Zinsen, hohe Bau- und Energiepreise sowie ein Anstieg der Bevölkerungszahl bestimmen die aktuelle Situation an den Wohnungsmärkten. Doch trotz schwieriger Rahmenbedingungen wurden 2022...

Aktuell

Der Verwaltungsrat der NRW.BANK hat Johanna Antonie Tjaden-Schulte und Dr. Peter Stemper zu Mitgliedern des Vorstands der NRW.BANK bestellt. Eine Neubesetzung wurde notwendig, da...

Aktuell

Die NRW.BANK hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 Fördermittel in Höhe von insgesamt 7 Milliarden Euro vergeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum...

Aktuell

Nach einer monatelangen Talfahrt hat sich die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft im Oktober zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Das zeigt das aktuelle...

Aktuell

Als erste Förderbank arbeitet die NRW.BANK jetzt mit der Deutschen Firmenkredit Partner (DFKP) zusammen. Damit sind die Programme der Förderbank für Nordrhein-Westfalen nun auf...

Aktuell

Vor 15 Jahren ging das NRW.Mikrodarlehen an den Start. Seitdem hat die NRW.BANK mehr als 1.000 Gründende von Kleinunternehmen mit Mitteln aus dem Förderprogramm...

Werbung