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Aktien & Fonds

Börsen in Russland und Kasachstan sind Top-Performer 2019

Die Aktienmärkte sind (noch) in Hausselaune. Die Moskauer Börse bleibt trotz des „kalten Krieges“ zwischen den USA und Russland einer der Top-Performer unter den Weltbörsen, wobei der chinesische Aktienmarkt noch besser performt. Falls die Aktienbörsen ihren Zenit erreicht haben sollte, gibt es auch intelligente Anlage-Alternativen.

Eisenhans / Fotolia.com

Die Aktienmärkte sind (noch) in Hausselaune. Die Moskauer Börse bleibt trotz des „kalten Krieges“ zwischen den USA und Russland einer der Top-Performer unter den Weltbörsen, wobei der chinesische Aktienmarkt noch besser performt. Falls die Aktienbörsen ihren Zenit erreicht haben sollte, gibt es auch intelligente Anlage-Alternativen.

Gelingt Trump ein „Deal“ mit China?

Nachdem der „Deal“ über die Atomabrüstung zwischen dem nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong-un und dem US-Präsidenten Donald Trump (noch) nicht zustande kam, weil Kim die sofortige Beendigung der US-Sanktionen forderte, blicken die Anleger nun voller Spannung und großer Erwartungshaltung auf die gerade laufenden Verhandlungen zwischen den USA und China. Diese sollen im März beendet sein.

Das Ergebnis der Verhandlungen wird Auswirkungen haben, ob sich die Aufwärtsbewegung an den globalen Aktien- und Rohstoffmärkten in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen kann oder nicht. Die Weltbörsen haben hier ein positives Ergebnis schon vorweggenommen, indem die Indices neue Jahreshöchststände erreicht haben. Bei einem negativen Ende die Verhandlungen wie die ergebnislosen Gespräche in Hanoi dürften die Aktienkurse, aber auch die Preise für Industriemetalle, wieder stark nachgeben.

Hinzu kommt die wichtige Entscheidung Großbritanniens bis Ende März, ob es einen „harten“ oder „weichen“ Brexit oder gar ein neues Referendum über den Brexit geben wird.

US-Außenhandelsdefizit weitet sich trotz US-Handelskrieg weiter aus

Dabei steht Trump mit dem Rücken zur Wand, denn die USA erhöhten im letzten Jahr trotz erhöhter Zölle ihr Außenhandelsdefizit mit China um 10 Prozent bzw. um 84 Milliarden US-Dollar auf über 400 Milliarden US-Dollar, was fast die Hälfte des gesamten Außenhandelsdefizits von 900 Milliarden US-Dollar ausmacht. Der chinesische Premierminister Li Keqiang hat bereits beim Volkskongress in China den ausländischen Investoren einen besseren Marktzugang und einen „fairen Wettbewerb in einem unparteiischen Marktumfeld“ zugesagt. China will sich also mehr öffnen und lehnt Protektionismus ab. Ob sich die US-Amerikaner damit zufrieden geben und nun die Zölle nicht wie angekündigt erhöhen, wird man sehen.

Kommen nun bald höhere Importzölle der USA für deutsche Autos?

Aber auch mit Deutschland haben die USA ein Handelsbilanzdefizit von etwa 80 Milliarden US-Dollar ebenso wie mit Mexiko. Wenn der Deal mit China platzen sollte, wird Trump wohlmöglich seinen Ärger auch an Deutschland auslassen und die Importzölle für deutsche Autos auf 20 Prozent erhöhen. Dies wäre ein erhebliches Konjunkturproblem für Deutschland, das dann sogar in eine Rezession schlittern würde – was Italien jetzt schon erlebt. Auch im Fall eines „harten“ Brexit könnte nicht nur Großbritannien, sondern sogar Deutschland in eine Rezession kommen. Ohnehin werden jetzt überall die Schätzungen für das Wachstum des Bruttosozialprodukts nach unten korrodiert, zuletzt auch von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das globale Wachstum.

Globale Aktienmärkte haben schon viel vorweggenommen

Die globalen Aktienmärkte haben einen positiven Ausgang der Verhandlungen also weitestgehend bereits eskomptiert. Allerdings verlief auch die US-Berichtssaison bisher überwiegend positiv. Eine Verschiebung oder gar Nichteinigung beim US-Handelsstreits mit China würden Anleger daher sehr negativ aufnehmen. Zudem muss sich Großbritannien bis Ende März entscheiden, ob es einen „harten“ Brexit (ohne Deal mit der EU), einen „weichen“ Brexit oder eine Verschiebung des Austrittsdatums will.

„Kalter Krieg“ zwischen USA und Russland gefährdet den Weltfrieden

Auch andere politischen Entscheidungen sind nicht ganz unwichtig. Dazu zählen der Streit um die Präsidentschaft in Venezuela und der Wahlkampf um die Präsidentschaft in der Ukraine. Sowohl die USA, als auch Russland tun im Hintergrund alles dafür, dass ihre Kandidaten gewinnen. Politische Einflüsse auf die Börsenkurse haben kurze Beine, sagt man, aber die Beine werden immer länger. Auch der „kalte Krieg“ zwischen den USA und Russland, der wohl schon bald in neuen Sanktionen gegen Russland münden wird, ist nicht zu unterschätzen und trägt nicht gerade zu einem besseren Weltfrieden bei.

Der Konjunkturhimmel trübt sich zunehmend ein

Zudem trübt sich zunehmend der Konjunkturhimmel ein und dies bei zunehmender Verschuldung. Chinas Exporte nahmen im Februar schon um 20 Prozent ab. Die Auftragseingänge für die Industrie gingen in Deutschland um über 2 Prozent im Februar zurück. Auch die schwachen Arbeitsmarktdaten in den USA, wo im Februar nur 20.000 anstelle der erwarteten 150.000 neuen Jobs geschaffen wurden – und das bei den höchsten Lohnstückkosten seit 2009 – mahnen zur Vorsicht.

Rückenwind kommt weiter von den Notenbanken

Rückenwind bekommen die Aktienmärkte weiterhin durch die Notenbanken. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Zinsen bis Jahresende niedrig halten und sie wird südeuropäischen Banken Kredite gewähren, damit diese nicht Pleite gehen. Auch dies wäre allerdings eine erneute außergewöhnliche Marktmanipulation zur Rettung der Finanzsysteme, die am seidenen Faden hängen. Die Nullzinspolitik der EZB beeinflusst auch den Euro, der auf 1,12 Euro/US-Dollar fiel, was ein neues Einjahrestief für den Euro zum US-Dollar war. In den USA stützen zudem die enormen Aktienrückkaufprogramme künstlich den Aktienmarkt.

Aktienmärkte bisher in Hausselaune

Bis jetzt reagierten die Aktienmärkte am Freitag, 8. März 2019, sehr gelassen auf die schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Erst gingen die Aktienkurse nach Bekanntgabe zurück; im Verkauf erholten sie sich aber wieder, so dass sie in etwa auf dem Niveau des Vortags schlossen, wie der Dax bei 11.491 Indexpunkten und der Dow-Jones-Index (DJI) bei 25.459 Indexpunkten. Damit liegen sowohl der Dax, als auch der DJI noch mit über 10 Prozent seit Jahresbeginn im Plus. Der DJI ist sogar nur noch 4 Prozent von den alten Allzeithochs entfernt.

Geplanter Mega-Merger im Goldsektor ohne neue Impulse

Gold stieg am Freitag zwar um 1,1 Prozent auf 1.300 Indexpunkte, ist damit in US-Dollar in einem Jahr allerdings noch mit 3 Prozent im Minus. Auch der angeblich geplante, aber in meinen Augen unsinnige Mega-Merger zwischen den Gold-Giganten Barrick Gold und Newmont Mining konnte dem Goldsektor bisher noch keine positiven Impulse geben. Es gibt demnächst wohl auch Fusionsgespräche zwischen der Deutschen Bank AG und Commerzbank AG, was genauso unsinnig wäre. Viel interessanter und auch aussichtsreicher sind hingegen einige russischen Goldaktien wie Polyus Gold, die auch organisch stark wachsen.

Hoher Ölpreis unterstützt die Moskauer Börse und den Rubel

Der RTX-Index für russische Aktien gab zwar um 0,49 Prozent nach; er ist mit einem Plus von 12,43 Prozent in Euro aber immer noch besser als der Dax und auch besser als der DJI. Unterstützt wurde die gute Performance durch den auf 66 US-Dollar/Barrel gestiegenen Brent-Ölpreis bzw. den auf 56 US-Dollar gestiegenen WTI-Ölpreis. Daher blieb auch Rubel bei 74,52 Euro/Rubel sehr stabil. Durch den auch im letzten Jahr in Durchschnitt stark gestiegenen Ölpreis hat Russland auch – ganz im Gegensatz zu den USA – einen hohen Außenhandels- und Haushaltüberschuss. Zudem ist die Auslandsverschuldung die geringste unter allen G20-Ländern.

Vor einer Produktionsverdopplung steht der kleine Ölwert aus Kanada Saturn Oil & Gas, der die Ölproduktion in diesem Jahr von gegenwärtig 1.000 auf 2.000 Barrel bis Jahresende verdoppeln will. Der Kurs notiert in Kanada noch nahe dem Jahrestief von 0,17 Kanadische Dollar.

Die Verlierer der Vergangenheit werden die Gewinner der Zukunft

Nach besser schnitten in diesen Jahr Aktienmärkte in Kasachstan – der KTX-Index ist 2019 mit 14,59 Prozent im Plus – und aus China ab. Der Shanghai Composite Index stieg schon um 24,4 Prozent auf 3.106 Indexpunkte. Im letzten Jahr zählten die Aktienmärkte in Kasachstan und China noch zu den Top-Verlierern unter den Weltbörsen. In Emerging Markets werden allerdings die Hauptverlierer des vergangenen Jahres oft die Hauptgewinner des Folgejahres.

Vor allen die chinesischen IT-Aktien wie Alibaba und JD.com konnten in den vergangenen drei Monaten in China kräftig zulegen und performten besser als Fang & Co an der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq. Kryptowährungen konnten sich ein wenig in den letzten Wochen erholen, tendieren aber auch nur seitwärts wie der Bitcoin bei etwa 3.500 Bitcoin/Euro.

Intelligente Anlage-Alternativen in volatilen Zeiten

Falls die Aktienmärkte ihren Zenit erreicht haben sollten oder wieder volatiler werden, gibt es auch Alternativen wie das neue „Active Managed Certificate“ (AMC) von der Falknis Wealth Management AG aus der Schweiz, das an elf ausgewählten Aktienmärkten – darunter auch Peru und Russland – und 23 Rohstoffmärkten an den Futuremärkten auf Basis eines Handelssystem auf steigende und fallende Kurse setzen kann. Die Zeichnungsfrist läuft bis 13. März. Mindestzeichnungssumme sind 10.000 US-Dollar, also zehn Anteile à 1.000 US-Dollar. Die Renditeerwartungen liegen bei 10 bis 20 Prozent im Jahr.

 

Andreas Männicke

Bildquellen

  • fotolia_31551207_xs_4: Eisenhans / Fotolia.com
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