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Neues Dax-Jahreshoch und Allzeithoch beim S&P-Index

Die Anleger in Deutschland nahmen sowohl die Brexit-Entscheidung als auch die Wahl in Deutschland als Non-Event auf; die Kurse des deutschen Aktienleitindex Dax stiegen am 28. Oktober 2019 sogar auf neue Höchstkurse. Anlegern ist die Entscheidung wichtiger, ob die US-Notenbank Fed Ende Oktober die Zinsen nochmals um 0,25 Basispunkte senkt – im Vorfeld der Fed-Sitzung erreichte der S&-P-Index ein neues Allzeithoch. Wesentlich besser als der Dax schnitt in diesem Jahr die Moskauer Börse ab.

Die Anleger in Deutschland nahmen sowohl die Brexit-Entscheidung als auch die Wahl in Deutschland als Non-Event auf; die Kurse des deutschen Aktienleitindex Dax stiegen am 28. Oktober 2019 sogar auf neue Höchstkurse. Anlegern ist die Entscheidung wichtiger, ob die US-Notenbank Fed Ende Oktober die Zinsen nochmals um 0,25 Basispunkte senkt – im Vorfeld der Fed-Sitzung erreichte der S&-P-Index ein neues Allzeithoch. Wesentlich besser als der Dax schnitt in diesem Jahr die Moskauer Börse ab.

Die Anleger in Deutschland nahmen sowohl die Brexit-Entscheidung als auch die Wahl in Deutschland als Non-Event auf; die Kurse des deutschen Aktienleitindex Dax stiegen am 28. Oktober 2019 sogar auf neue Höchstkurse. Anlegern ist die Entscheidung wichtiger, ob die US-Notenbank Fed Ende Oktober die Zinsen nochmals um 0,25 Basispunkte senkt – im Vorfeld der Fed-Sitzung erreichte der S&-P-Index ein neues Allzeithoch. Wesentlich besser als der Dax schnitt in diesem Jahr die Moskauer Börse ab.

Brexit verschoben aber nicht aufgehoben

Der britische Premierminister Boris Johnson unternahm im Unterhaus mehrere Versuche, den „harten“ Brexit zur Not mit einem No-Deal mit der EU noch bis zum 31. Oktober durchzupeitschen, was auch sein Wahlversprechen war. Nun strebt Johnson Neuwahlen am 12. Dezember 2019 an. Die EU räumt Großbritannien eine letzte Frist, eine „Flextension“, bis zum 31. Januar 2020 an, um aus der EU auszutreten. Das britische Unterhaus hat klar entschieden, dass es keinen „No-Deal-Ausritt wünscht. Einer der Hauptstreitpunkte bleibt die offene bzw. geschlossene Grenze von Nord-Irland zur EU.

Auch nach Neuwahlen dürfte sich der Brexit schwierig gestalten. Denn: Bei Neuwahlen geht es nicht nur um den Austritt aus der EU, sondern auch darum, wem man es zutraut, Großbritannien wirtschaftlich in eine rosige Zukunft zu bringen. Und da hat die Labour-Partei unter der Führung von Jeremy Corbyn wenig Chancen, zu gewinnen. Fairer wäre ein neues Referendum, was sich viele Briten wünschen, was aber politisch wohl nicht durchzusetzen ist. So bleibt der Brexit zunächst eine „unendliche Geschichte“, die für die Börsen im gegenwärtigen Stadium ein Non-Event bleibt.

Landtagswahl in Thüringen als weiterer Warnschuss für die amtierende Regierungs-Koalition

Die politische Situation in Deutschland bleibt nach der Landtagswahl in Thüringen unsicher und unstabil. Zum ersten Mal wurde die Partei der Linken die stärkste Partei, jedoch reichen die Stimmen nicht für eine Fortsetzung der rot-rot-grünen Regierung in Thüringen. Erstmals muss der noch amtierende thüringische Regierungschef Bodo Ramelow entweder mit drei weiteren Parteien – SPD, Grüne und FDP – oder mit der CDU regieren oder eine Minderheitsregierung wagen, was alles einmalig wäre. Die AfD konnte zwar die Wählerstimmen auf fast 24 Prozent verdoppeln, aber mit der rechtspopulistischen Partei will keiner koalieren. Die klaren Verlierer der Wahl waren wieder einmal CDU und SPD, die in Deutschland immer mehr an Vertrauen verlieren. Die große Frage ist nun auch, ob dieses Wahlergebnis die Fortsetzung der Koalition auf Bundesebene gefährdet und im nächsten Jahr Neuwahlen anberaumt werden müssten, was die die deutschen Börsen belasten würde.

Weltweite Spaltungsprozesse in unterschiedliche Lager

Wir erleben im Moment weltweit Spaltungsprozesse in unterschiedliche Lager und eine Zunahme von Proteststimmen. Die Präsidentschaftswahl 2019 in Argentinien gewann der Sozialist Alberto Ángel Fernández mit 48 Prozent der Stimmen klar vor dem vorherigen rechtsliberalen Präsidenten Mauricio Macri mit nur noch 40,4 Prozent der Stimmen. Vize-Präsidentin soll nun die umstrittene Ex-Präsidentin Christina Kirchner werden, die zuvor wegen Korruption verklagt wurde.

Dient Argentinien als Blaupause für viele südamerikanische Länder?

Argentinien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Das Land befindet sich seit einem Jahr in einer Rezession. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,6 Prozent. Macri öffnete zuvor die Wirtschaft, einigte sich mit Gläubigern und beendete Kapitalkontrollen. Die Börse in Argentinien zählt daher in den letzten beiden Jahren zu den Top-Performern unter den Weltbörsen. Sie brach aber in diesem Jahr schon im Vorfeld der Wahlen ein. Das Land ist immer noch hoch verschuldet und hat Probleme, seine Anleihen zu verlängern. Die argentinische Währung Peso brach um die Hälfte ein. Die Inflation stieg auf 37 Prozent bis September enorm an. Dabei erhielt das Land zuvor ein Rekorddarlehen von 56 Milliarden US-Dollar. Die Regierung geriet dennoch zunehmend in Geldnöte. Die Amtsübergabe ist am 10. Dezember 2019 geplant, ob der neue Präsident das Land jedoch aus der Krise führen kann, ist ungewiss. Möglich ist auch ein erneuter Staatsbankrott.

Ein Drittel der Bevölkerung in Argentinien lebt unter der Armutsgrenze. Dabei machte Macri in den Jahren zuvor noch Hoffnung an der Börse. Die wirtschaftliche Ungleichverteilung ist in vielen Ländern Lateinamerikas ein Hauptproblem, Deswegen kommt es auch zu Protesten in Chile und Ecuador. Viele der gewalttätigen Demonstranten wünschen sich sogar Systemwechsel. Die Korruption ist in diesen Ländern sehr verbreitet. Die schärfste Wirtschaftskrise mit einer Hyper-Inflation tobt nach wie vor in Venezuela, wo ein Machtwechsel bisher aber nicht zustande kommt.

BörsenIndex Merval in Argentinien nach der Wahl leicht erholt

Der argentinische Börsenindex Merval brach schon im Vorfeld der Wahlen im August von 45.000 auf 23.000 Indexpunkte ein, erholte sich aber seit Anfang September bereist um 47 Prozent (!) von 23.000 auf 34.500 Indexpunkte. Allerdings stieg der US-Dollar zum argentinischen Peso in einem Jahr um 62 Prozent von 35 auf 60 USD/Peso und seit Anfang September von 55 auf 60 USD/Peso, so dass für ausländische Investoren von den Kursgewinnen an der Börse nicht viel übrig blieb. Nach der der Wahl stieg der Merval-Index um 3 Prozent auf 34.522 Indexpunkte.

IS-Chef Baghdadi tot, aber nicht die Terrororganisation selbst

Am 27. Oktober verkündet der selbst unter Druck stehende US-Präsident Donald Trump, dass der Chef der Terrororganisation IS, Abu Bakral Baghdadi, sich mit einem Sprengstoffgürtel selbst umgebracht habe, nachdem US-Spezialeinheiten sein Versteck nahe der syrisch-türkischen Grenze in der Nähe der Stadt Idlip entdeckt hatten. Baghdadi rief als erster ein Kalifat auf, also einen islamischen Staat, in Syrien aus. Durch den Militäreinsatz der Russen konnte die syrische Armee nun viele Gebiete des IS wieder einnahmen, wobei Idlip noch umkämpft bleibt.

Die Kurden sind die Verlierer

Die Kurden kämpften an der Seite der US-Amerikaner gegen den IS, wurden nun aber enttäuscht, weil sich Trump aus Kurdistan zurückzog. Das ermöglichte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Krieg gegen die Kurden nahe der syrischen Grenze zu führen. Durch das Gespräch zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Erdogan übernehmen nun das türkische und das russische Militär die Kontrolle über das zuvor umkämpfte Gebiet. Die Verlierer sind die Kurden, die zuvor erfolgreich gegen den IS kämpften.

Gibt es IS-Schläfer in Deutschland?

Wie der französische Präsident Emmanuel Macron richtig feststellte, ist der Tod von Baghdadi nur ein Etappensieg, denn der IS ist damit nicht ausgelöscht. Der IS wird sich bestimmt irgendwann mit Terroranschlägen zurückmelden, ähnlich wie die Talliban in Afghanistan. Viele IS-Krieger sind durch den Angriff der Türken aus den Gefängnissen geflohen und können sich nun jederzeit an dem Tod von Baghdadi rächen. Es ist zu vermuten, dass sich auch einige IS-Krieger durch die Migration und Flüchtlingswelle als Schläfer in Deutschland aufhalten und irgendwann zuschlagen, wenn keiner damit rechnet, auch als Racheakt für den Tod von Baghdadi. Die Sicherheitslage wird dadurch höchstens verschärft anstatt entschärft.

Fed vor weitere Zinssenkung – Hoffnung beim US-Handelsstreit mit China

Einfluss auf die Börsenentwicklungen hat der Tod von Baghdadi kaum. Wichtiger ist hier, ob die US-Notenbank Fed Ende Oktober die Zinsen um weitere 0,25 Basispunkte senken wird, was der Markt auch erwartet. Daher stieg die Wall Street schon am 28. Oktober intraday, zumindest gemessen am S&P-Index, schon wieder auf ein neues Allzeithoch an. Zudem erhofft sich Trump eine Einigung mit China beim nächsten Asien-Pazifik-Gipfel in Asien. Der Goldpreis fiel daraufhin am 28. Oktober wieder unter die „magische“ 1.500 USD/Unze-Marke auf 1.492 USD/Unze. Der Bitcoin gab um 2 Prozent auf etwa 8.400 BTC/EUR nach, nachdem er am 24. Oktober sogar um 13 Prozent anstieg. Zuvor brach der Bitcoin jedoch von 9.000 auf 7.000 Euro ein.

Neues Jahreshoch bei Dax und neues Allzeithoch beim S&P-Index

Der Dax stieg auf das neue Jahreshoch von fast 13.000 Indexpunkten und der US-amerikanische S&-P-Index auf das neue Allzeithoch von 3.042 Indexpunkten im Vorfeld der nächsten Fed-Sitzung. Der 28. Oktober war auch der letzte Tag des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi. Die Nachfolgerin Christine Lagarde will den expansiven Kurs der EZB ab November fortsetzen und den Ankauf von Anleihen im Volumen von 20 Milliarden Euro starten, was die Börsen stimulierte.

Moskauer Börse bleibt top

Noch besser als in den USA und in Deutschland entwickelten sich die Kurse an der Moskauer Börse. Der Brentölpreis blieb stabil bei über 60 USD/Barrel. Der RDX-Index, ein Kunstprodukt der Wiener Börse für russische Aktien, kletterte am 28. Oktober auf das neue Jahreshoch von 1.785 Indexpunkten, was ein Kursplus von 37 Prozent in Euro bedeutet. Der drittgrößte Ölproduzent Surgutneftegas stieg aufgrund neuer Dividendenfantasien bei den Stammaktien auf das Jahreshoch von 6,52 Euro. Damit verdoppelte sich der Kurs fast bereits seit August 2019. Die Dividendenfantasie hatte einen ähnlich positiven Effekt wie beim Gasgiganten Gazprom, dessen Kurs in diesem Jahr auch bereits um 70 Prozent von knapp über 4 Euro auf nunmehr 6,9 Euro anstieg.

Auch die Bukarester Börse (Rumänien) stieg schon um fast 30 Prozent. Die Aktienmärkte in Südosteuropa sowie in den baltischen Ländern blieben sehr stabil im Plus (Kroatien plus 13 Prozent). Es lohnt sich also weiterhin ein Blick über den Tellerand nach Osteuropa.

Seminar-Hinweis: Das nächste Ostbörsen-Seminar „Go East – Hochprozentiges aus Osteuropa“ findet am 3. Dezember 2019 um 17 Uhr in Frankfurt am Main statt. Info und Anmeldung unter www.eaststock.de/Dienstleistungen/Seminare.

 

Andreas Männicke

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