Die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Das meldet die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA.
Ende 2014 gab es 20.441 Apotheken in Deutschland und damit die niedrigste Anzahl seit 1992. Damals lag die Zahl bei 20.350 Apotheken. Bei 384 Schließungen und 163 Neueröffnungen ergibt sich für das Jahr 2014 ein Rückgang um 221 Apotheken gegenüber dem Vorjahr. Damit hält der Abwärtstrend an, der seit dem Höchststand im Jahr 2008 (21.602 Apotheken) zu beobachten ist. Allerdings hat er sich abgeschwächt. Das zeigen die neuesten Berechnungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf Basis der von den Landesapothekerkammern gemeldeten Apothekenbetriebserlaubnisse. Mit 25 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt die Apothekendichte in Deutschland zudem unter dem EU-Durchschnitt (31 Apotheken).
Auch Hamburg folgt dem bundesweiten Trend. Laut Apotherkammer Hamburg verringerte sich die Anzahl der Apotheken in der Hansestadt im vergangenen Jahr von 432 auf 423 (Zeitraum: 31. Dezember 2013 bis 31. Dezember 2014).
„Die Ursachen für den Rückgang der Apothekenzahl sind natürlich vielschichtig. Zwei Faktoren spielen aber eine große Rolle: Erstens gibt es einen harten Wettbewerb. Etwa ein Viertel der Apotheken ist in einer betriebswirtschaftlich schwierigen Situation. Dass die Apothekenhonorare 2014 konstant geblieben sind, die Personalkosten aufgrund von Tarifvertragsabschlüssen und der Lage am Arbeitsmarkt aber spürbar gestiegen sind, trägt dazu bei“, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Zweitens fehlt es niedergelassenen Apothekern und solchen, die über eine Niederlassung nachdenken, schlicht an Planungssicherheit. Sie brauchen verlässliche Perspektiven, um nötige Investitionen zu tätigen. Eine flächendeckende Rund-um-die-Uhr-Versorgung auf lange Sicht weiterhin zu garantieren, gelingt nur, wenn die wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen stimmen.“