Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd und die United Arab Shipping Company (UASC) haben ihre Fusion unter Dach und Fach gebracht. Gemeinsam bilden sie jetzt die fünftgrößte Container-Linienreederei der Welt.
Nach dem Zusammenschluss, der am 24. Mai 2017 besiegelt wurde, verfüge das Unternehmen insgesamt über 230 Schiffe und eine gemeinsame Flottenkapazität von 1,6 Millionen Standardcontainer (TEU), teilt Hapag-Lloyd mit. Das Unternehmen bleibe ein in Deutschland registriertes, börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg.
„Das ist ein wichtiger strategischer Meilenstein und ein großer Schritt nach vorn für Hapag-Lloyd“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd. „Wir verfügen künftig nicht nur in Lateinamerika und auf dem Atlantik über eine ausgesprochen starke Marktposition, sondern auch im Mittleren Osten, wo wir zu einem der führenden Anbieter werden. Unsere Priorität ist jetzt eine reibungslose und rasche Integration von UASC in Hapag-Lloyd.“
Zudem werden die 58 Schiffe von UASC in die Flotte von Hapag-Lloyd integriert. „Die dann insgesamt 230 Schiffe umfassende Flotte wird mit einem Durchschnittsalter von nur 7,2 Jahren die jüngste Flotte in der Industrie sein“, heißt es in der Mitteilung. Die durchschnittliche Schiffsgröße der neuen Hapag-Lloyd-Flotte liege mit rund 6.840 TEU/Schiff rund 30 Prozent über dem Durchschnitt der Top 15 in der Industrie (5.280 TEU/Schiff).
Synergien angestrebt
Mit dem Zusammenschluss werden Synergien von jährlich 435 Millionen US-Dollar angestrebt. Ein guter Teil dieser Einsparungen solle laut Hapag-Lloyd bereits 2018 realisiert werden, die volle Summe soll erstmals 2019 erreicht werden. Hapag-Lloyd plant eine neue Regionszentrale für die Region Middle East. Damit würden die bestehenden Regionen North America, Latin America, Asia und Europe um eine fünfte Region ergänzt werden.
Die beiden UASC-Hauptgesellschafter Qatar Investment Authority, vertreten durch ihre Tochtergesellschaft Qatar Holding LLC, und der Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien (PIF) werden neue Kerngesellschafter von Hapag-Lloyd.
Die weiteren Gesellschafter von UASC, Kuwait Investment Authority im Namen des Staates Kuwait, der Iraqi Fund for External Development (IFED) sowie die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain werden sich künftig mit summiert 3,6 Prozent der Anteile an Hapag-Lloyd im Streubesitz widerspiegeln.
Neue Gesellschafterstruktur
Die Gesellschafterstruktur der Hapag-Lloyd AG sieht laut Unternehmensangaben vor der bevorstehenden Bar-Kapitalerhöhung, die nach dem Zusammenschluss geplant ist, wie folgt aus (Angaben laut Hapag Lloyd gerundet): Compañía Sudamericana de Vapores (CSAV) 22,6 Prozent, Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) 14,8 Prozent, Kühne Maritime 14,6 Prozent, Qatar Holding 14,4 Prozent, PIF (10,1 Prozent) und TUI (8,9 Prozent). Der Streubesitz wird sich auf rund 14,6 Prozent belaufen.
Bildquellen
- antwerpen_express_3_10x15_1: Hapag-Lloyd AG