Hamburg stattet seine Schulen bis 2023 mit digitalen Tafeln und modernem WLAN aus. Außerdem werden im Rahmen des „DigitalPakt Schule“ 45.000 zusätzliche Computer für den Unterricht zur Verfügung gestellt.
Mit dem Digitalpakt wollen Bund und Länder für eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik sorgen. Das Hamburger Ausbauprogramm sieht vor, dass in den nächsten fünf Jahren rund 128 Millionen Euro in die Ausstattung der Schulen mit modernster Digitaltechnik fließen. Schulsenator Ties Rabe in einer Mitteilung der Schulbehörde: „Neben Schulbuch, Arbeitsheft und Füller sollen künftig auch Laptops, Tablets und Smartphones ganz selbstverständlich in allen Fächern eingesetzt werden.“
Konkret bedeutet das: Alle rund 13.200 Klassen- und Fachräume der 338 allgemeinbildenden und 32 berufsbildenden staatlichen Hamburger Schulen werden mit neuen „digitalen Tafeln“ sowie modernstem WLAN ausgestattet. Darüber hinaus will die Schulbehörde zusätzlich zu den vorhandenen rund 30.000 Computern weitere 30.000 Laptops sowie 15.000 Mikrocomputer für den Einsatz im Unterricht beschaffen. Abgerundet wird das Programm von einem umfangreichen Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte sowie zahlreichen neuen digitalen Unterrichtsangeboten.
Start des Ausbauprogramms voraussichtlich ab Mai
Schulsenator Rabe zeigt sich zuversichtlich, dass das Ausbauprogramm ab Mai 2019 Fahrt aufnehmen könne. Man fange nicht bei null an: „Hamburg ist das einzige Bundesland, in dem schon jetzt alle Schulen an das moderne Glasfasernetz angeschlossen sind. Alle Klassenräume haben einen Netzwerkanschluss, alle Lehrerzimmer WLAN, alle Mitglieder der Schulleitung sowie das Schulbüro eigene Computer, mit denen sie ungehinderten Zugang zu unserer Schulverwaltungssoftware ‚DiViS‘ haben. Und mit knapp fünf Computern pro Klasse stehen Hamburgs Schülerinnen und Schülern doppelt so viele Computer zur Verfügung wie im Bundesdurchschnitt.“
Von den 128 Millionen Euro werden laut Mitteilung vereinbarungsgemäß rund zehn Prozent für länderübergreifende Projekte und landeseigene übergeordnete Maßnahmen zur Verfügung gestellt. So plane Hamburg gemeinsame Projekte mit anderen Bundesländern im Bereich der Schülerlernplattformen, schulischer Kommunikationsplattformen oder der Lehrerfortbildung. 90 Prozent flössen direkt in die bessere Ausstattung der privaten und staatlichen Schulen.
Für die staatlichen Grundschulen, Stadtteilschulen, Gymnasien und Sonderschulen seien rund 90 Millionen Euro vorgesehen. Die Summe werde in etwa zu gleichen Teilen für den Ausbau des WLAN in allen Klassen- und Fachräumen sowie für neue digitale Endgeräte wie digitale Displays oder Laptops für Schülerinnen und Schüler eingesetzt.
So sollen bis 2023 alle rund 13.200 Klassen- und Fachräume der staatlichen Schulen ein leistungsfähiges WLAN mit Gigabit-Technik bekommen. Zusätzlich bekommen alle Unterrichtsräume digitale Tafeln wie zum Beispiel große Touch-Screen-Bildschirme oder Computer-Beamer-Kombinationen. Zurzeit verfüge rund die Hälfte aller Unterrichtsräume über eine digitale Präsentationstechnik.
Programmieren auf Mikrocomputer
Im Rahmen des Digitalpaktes wird Hamburg überdies rund 15.000 Mikrocomputer für die Klassenstufen 4 bis 6 beschaffen. Mit diesen Mikrocomputern, beispielsweise mit dem Modell Calliope, können die Schülerinnen und Schüler bereits gegen Ende der Grundschulzeit sehr leicht die ersten Programmierschritte lernen.
Grundsätzlich setzt Hamburg jedoch – wie mit dem Bund und den Ländern vereinbart – darauf, dass die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich ihre eigenen Smartphones im Unterricht einsetzen können und die Schule lediglich jenen Schülerinnen und Schüler ein Gerät zur Verfügung stellt, die selbst keines haben.
Weitere digitale Unterrichtsbausteine geplant
Parallel geht der Ausbau der digitalen Unterrichtsbausteine weiter. Im September 2018 ging die Internetplattform „digital.learning.lab“ online, mit der Hamburgs Lehrkräfte bei der Entwicklung digitaler Unterrichtseinheiten unterstützt werden. Sie bietet kostenlose digitale Unterrichtsbausteine zum Download in zahlreichen Fächern, eine Toolbox mit passenden Unterstützungsangeboten sowie Hintergrundmaterial mit Forschungsergebnissen und Trends.
Ergänzend dazu können alle Stadtteilschulen und Gymnasien im Mathematikunterricht bereits jetzt die web-basierten Lernprogramme Bettermarks und kapiert.de kostenlos einsetzen. Die Schulbehörde hat die entsprechenden Lizenzen erworben, sodass Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beispielsweise per Smartphone-App auf beide Programme zugreifen und vertieft üben und wiederholen können.