Der Hamburger Verkehrsverbund zeigt anlässlich seines 50-jährigen Bestehens bis zum 21. November 2015 eine Ausstellung. Sie macht den HVV in seiner Geschichte, seinem Alltag sowie seiner heutigen und künftigen Bedeutung für Stadt, Region und Menschen erleb- und anfassbar.
Am 29. November 2015 wird der HVV 50 Jahre alt. „Ein Tarif, eine Fahrkarte, ein Fahrplan.“ Mit diesem Ziel entstand 1965 der HVV als weltweit erster Verkehrsverbund. Als sich dafür Bus-, Bahn- und Schiffsverkehrsunternehmen zusammenschlossen, war dies revolutionär.
Zum Jubiläum zeigt der HVV in der Europa-Passage über alle Etagen verteilt eine Ausstellung. Sie bietet neben einem Museumsbereich mit Exponaten aus 50 Jahren HVV-Geschichte ein Kino, in dem ein Dokumentationsfilm zu sehen ist. In einem „verrückten Bus“ steht die Welt Kopf, während man sich im HVV-Wohnzimmer in das Lebensgefühl der 1960er-Jahre zurückversetzt fühlt. Und ein U-Bahn-Simulator steht für Probefahrten bereit.
Die Ausstellung „50 Jahre HVV“ ist bis 21. November 2015 in der Europa-Passage, Ballindamm 40, 20095 Hamburg, zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis sonnabends von 10 bis 20 Uhr. HVV-Mitarbeiter sind täglich von 15 bis 18 Uhr und sonnabends von 13 bis 17 Uhr vor Ort; sie beantworten Fragen rund um die Ausstellung und den HVV.
Rückblick auf fünf Jahrzehnte HVV
Die Gründung des HVV fiel in eine Zeit, die vom Autoboom geprägt war und dem öffentlichen Nahverkehr zurückgehende Fahrgastzahlen bescherte. Um diese Entwicklung zu stoppen, taten sich Verkehrsunternehmen in und um Hamburg zusammen, um den Bürgerinnen und Bürgern künftig ein attraktives, aufeinander abgestimmtes ÖPNV-Angebot aus einer Hand anbieten zu können. „Ein Tarif, eine Fahrkarte, ein Fahrplan“ war das Leitmotiv. Gesellschafter der ersten Stunde sind die Hamburger Hochbahn AG (HHA), die Deutsche Bundesbahn (DB) (S-Bahn Hamburg), die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Die Hafen-Dampfschifffahrt AG (HADAG) und die Hamburg-Blankenese-Este-Linie sind über die Hamburger Hochbahn assoziiert. Hamburg war somit Pionier für einen systemübergreifenden, integrierten öffentlichen Nahverkehr und blieb viele Jahre lang Vorbild für die Gründung von Verkehrsverbünden in Deutschland und auf der ganzen Welt.
Schon für den Winterfahrplan 1966/1967 konnte der HVV sein erstes Fahrplanbuch präsentieren; der HVV-Tarif trat kurz darauf, am 1. Januar 1967, in Kraft. Nun brauchten die Fahrgäste nicht mehr bis zu sieben Fahrkarten zu lösen, wenn sie von einem Ende des Verkehrsraums ans andere Ende fahren wollten. Durch den abgestimmten Fahrplan der Verbund-Verkehrsunternehmen wurden zudem die Umsteigezeiten deutlich reduziert. Von diesen Vorteilen konnten schon damals 2,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des circa 3.000 Quadratkilometer großen HVV-Gebiets profitieren. Selbst in Weltstädten wie London und Paris gab es nichts Vergleichbares. Experten aus aller Welt kamen nach Hamburg, um sich über das revolutionäre Modell zu informieren.
Während der vergangenen fünf Jahrzehnte hat der HVV trotz einiger kritischer Jahre seine Fahrgastzahl fortlaufend gesteigert: Zu Beginn (1967) waren es 406 Millionen Fahrgäste pro Jahr; 2001 wurde die 500-Millionen-Grenze überschritten. Nachdem das HVV-Gebiet Ende 2002 nach Norden und Ende 2004 nach Süden auf die sieben an Hamburg grenzenden Kreise erweitert wurde, betrug die Fahrgastzahl des Jahres 2005 rund 575 Millionen.
Das heutige Verbundgebiet (ca. 8.600 Quadratkilometer) umfasst drei Länder sowie sieben Kreise und Landkreise. In diesem Verbundraum leben etwa 3,5 Millionen Menschen, die das HVV-Angebot zusammen mit Gästen der Metropolregion rege nutzen: An einem Werktag zählt der HVV 2,5 Millionen Fahrgäste.
Im Jahr 2014 brachten die inzwischen 30 zusammengeschlossenen Verbundverkehrsunternehmen mehr als 738 Millionen Fahrgäste ans Ziel.
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Bildquellen
- hvv_u_hbf_sued: Hamburger Verkehrsverbund
