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Jungunternehmen unterschätzen häufig die Cyberrisiken

Laut Gründerstudie der öffentlichen Versicherer sind lediglich 13 Prozent der Jungunternehmen gegen Cyberrisiken versichert. Auch bei etablierten Unternehmen liegt diese Quote mit 21 Prozent weit hinter anderen Versicherungen.

Expertenrat kann helfen, die Risiken von Cyber- und Hackerangriffen für sein Unternehmen einzuschätzen, einzuordnen und optimal abzusichern. Foto: gettyimages / PixelsEffect

Gründerinnen und Gründer ebenso wie etablierte kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) benötigen bei Versicherungsabschlüssen mehr Beratung von Fachleuten. Vor allem in der Anfangsphase unterschätzen viele das Risiko von Cyberangriffen. Das zeigt die deutschlandweit repräsentative Gründerstudie „Betriebliche Altersvorsorge, Unternehmerschutz, Cybersicherheit – sind Jungunternehmen und etablierte KMU richtig beraten und versichert?” der öffentlichen Versicherer in Deutschland.

In Zeiten multipler Krisen und rasch voranschreitender Digitalisierung müssen sich KMU vor einer Vielzahl von Unternehmensrisiken schützen. Das gelte laut Mitteilung der öffentlichen Versicherer zum Beispiel für die zunehmenden Cyberattacken, bei denen es auf die richtige Mischung von Präventivmaßnahmen und dem Abschluss einer Cyberversicherung ankomme. Doch vielen KMU fehlt es demnach am nötigen Detailwissen, um ein maßgeschneidertes Versicherungsportfolio zusammenzustellen.

Im Auftrag der öffentlichen Versicherer wurden 300 Gründerinnen und Gründer sowie Entscheidungstragende etablierter KMU (über 5 Jahre Bestand) zum Thema Versicherungsschutz im Unternehmen befragt. Eine Mehrheit der Befragten sieht sich dabei nach diesen Erkenntnissen vor großen Herausforderungen. 90 Prozent der Jungunternehmerinnen und -unternehmer fühlen sich zwar bei den wesentlichen Firmenversicherungen gut informiert, bei etablierten Unternehmen sind es 86 Prozent. Doch die richtigen Schlüsse können viele nicht selbst ziehen. Wolfgang Wiest, Hauptgeschäftsführer des Verbands öffentlicher Versicherer, erklärt: „Einem ,Gefühl des Gut-informiert-Seins‘ und einer ,Vielfalt an Versicherungsangeboten‘ steht ein ,Zuwenig an Handlungswissen‘ gegenüber.”

Expertenwissen gefragt

Laut Studie schließen 67 Prozent der Gründenden junger Unternehmen und 42 Prozent der Entscheidungstragenden etablierter Unternehmen eine Versicherung nicht selbstständig ab. Sich einen guten Überblick über Firmenversicherungen zu verschaffen, fällt 62 Prozent der Gründerinnen und Gründer und 41 Prozent der etablierten Unternehmen schwer. Wie die Ergebnisse zeigen, können 61 Prozent der Jungunternehmen sowie 48 Prozent der etablierten KMU bei der Angebotsvielfalt die für sie relevanten Versicherungsleistungen nicht identifizieren.

Entsprechend hoch sei der Beratungsbedarf, insbesondere bei Jungunternehmen, heißt es in der Mitteilung: Demnach ist für 95 Prozent eine professionelle Beratung bei Versicherungen sehr wichtig und 94 Prozent wünschen sich dabei eine zentrale Ansprechperson. Bei etablierten Unternehmen sind es 72 Prozent (professionelle Beratung) und 68 Prozent (zentrale Ansprechperson).

Cyberrisiken werden unterschätzt

Über 80 Prozent in beiden Gruppen haben eine Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen. Sie belegt damit Platz eins. Auf Platz zwei und drei folgen bei jungen wie bei etablierten Unternehmen die Kfz- und Fuhrparkversicherung sowie die Rechtsschutzversicherung. Auffallend ist, dass die Cyberversicherung mit nur 13 Prozent bei Jungunternehmen und 21 Prozent bei etablierten Unternehmen weit hinten liegt. Dabei schätzen nur 34 Prozent der Jungunternehmen das Risiko von Hacker- und Virenangriffen als „mittel” bis „hoch” ein, während es bei etablierten Unternehmen immerhin 67 Prozent sind.

Wolfgang Wiest erklärt: „Cyberversicherungen können für KMU jeden Alters, jeder Größe und jeder Branche sinnvoll sein. Tatsächlich trägt jedes Unternehmen, das Daten digital verarbeitet, ein hohes Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, die einen hohen Schaden anrichten kann.”

Prävention plus Versicherungen

Marc S. Tenbieg, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bunds (DMB), ergänzt: „Cybersicherheit sollte im Mittelstand immer Chefsache sein. Und zwar nicht erst dann, wenn ein konkreter Schaden entstanden ist. Das A und O dabei ist es, betriebsinternes Risikobewusstsein und effektive Präventionsangebote für Unternehmerinnen und Unternehmer zu schaffen.” Insbesondere beim Thema Cybersicherheit sei Prävention ein Schlüsselelement und gehe bei der Abwehr von wirtschaftlichen Schäden Hand in Hand mit den entsprechenden individuellen Versicherungen.

Bildquellen

  • Cyberversicherung: gettyimages / PixelsEffect
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