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Klimaneutrale Schiene: DB Cargo stellt auf Biokraftstoff HVO um

Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn will künftig mit CO2-neutralen Diesel- und Rangierlokomotiven fahren.

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorständin für Güterverkehr, und Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Schwere Diesel- und Rangierloks von DB Cargo können künftig mit einem klimaneutral erzeugten Treibstoff auch die letzte Meile von Lieferketten ohne CO2-Ausstoß fahren. Wie das Unternehmen Anfang März mitteilte, könne die Diesellokflotte von DB Cargo mit „HVO-Treibstoff“ ohne jede Leistungseinschränkung betrieben werden. Dies hätten umfangreiche Testreihen gezeigt. Mit diesen Biokraftstoffen seien damit durchgehend klimaneutrale Lieferketten für die Kunden von der DB-Güterverkehrstochter möglich. Insgesamt will der DB-Konzern laut DB-Themendienst bis 2040 klimaneutral sein.

HVO-KRAFTSTOFF
Wie DB Cargo mitteilt, funktionieren auch ältere bewährte Lokomotiven ohne Einschränkungen mit alternativen Kraftstoffen und ohne aufwendige Umrüstung. Der Fokus liege dabei auf Biokraftstoffen, wie beispielsweise dem Hydrotreated Vegetable Oil (HVO). Dieser Kraftstoff wird aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt. Für die Herstellung würden keine zusätzlichen Anbauflächen genutzt, die in Konkurrenz mit Nahrungs- und Futtermittelprodukten stehen. Der Biokraftstoff sei auch frei von Palmöl. Bei der Verbrennung im Motor werde ausschließlich die CO2-Menge freigesetzt, die der Atmosphäre zuvor beim Wachstum der Pflanzen entzogen wurde.

Schon heute erspare jeder Güterzug unserem Planeten rund 80 bis 100 Prozent CO2 im Vergleich zum Straßentransport. DB Cargo als laut eigenen Angaben größte europäische Güterbahn erbringe rund 95 Prozent ihrer Traktionsleistung elektrisch. Die restliche Zugleistung werde beim Rangieren, in Terminals und Häfen oder bei der Anlieferung von Güterwagen auf das Werksgelände der DB Cargo-Kunden erbracht. Für diesen Rangierdienst mit bis zu 3.000 Tonnen schweren Güterzügen gibt es nun eine nahezu vollständig CO2-freie Lösung.

Klimaneutralität „bis auf den letzten Meter der Lieferkette”

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorständin für Güterverkehr, sagt in der Unternehmensmitteilung: „Wir haben die Quadratur des Kreises geschafft – wir können mit alternativen Kraftstoffen und der bestehenden Lokflotte problemlos Güterzüge vollständig CO2-neutral für unsere Kunden fahren. Zugleich investieren wir in neue Technologien und werden die Dieselloks auf Hybrid-Technologie umrüsten. Unseren Kunden können wir also maßgeschneiderte klimafreundliche Lieferketten anbieten – und am Ende die Wertschöpfung ‚Made in Germany‘ klimaneutral organisieren.“ Viele Kunden hätten bereits signalisiert, dass sie genau darauf warten. Nachhaltigkeit sei die neue Währung in der Logistik, und „wir schaffen sie buchstäblich bis auf den letzten Meter der Lieferkette”.

„Dass wir den vorhandenen Fuhrpark mit diesem neuen Biokraftstoff CO2-frei bekommen, ist ein weiterer wichtiger Fortschritt hin zur klimaneutralen Schiene“, so Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Digitales und Verkehr. „Für viele Unternehmen und ihre Kunden wird die klimaneutrale Lieferkette immer wichtiger. Das ist eine große Chance für die Schiene, die es jetzt zu nutzen gilt. Es ist gerade in diesen Zeiten, in denen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen dringend verringern müssen, ein wichtiges energiepolitisches Zeichen.“

 

 

 

Bildquellen

  • DB Cargo: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang
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