Die Hamburg Kreativ Gesellschaft lädt Wilhelmsburger Anwohner und Gewerbetreibende sowie Kultur- und Kreativschaffende ein, ab 9. November 2018 an der Entwicklung eines Dauernutzungskonzepts für die Halle 1 am Veringkanal mitzuwirken.
Wird die Industriehalle am Veringkanal in Wilhelmsburg bald eine neue Heimat für Kreative? Danach sieht es jetzt aus. Zumindest besteht nach Mitteilung der Kulturbehörde Hamburg jetzt erstmals eine reelle Chance, das Areal Veringhof 7 im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg zu erhalten, zu sanieren und dauerhaft zu nutzen. Voraussetzung dafür sei ein belastbares Konzept für die Halle 1. Dies war bisher nicht in der für eine dauerhafte Nutzung erforderlichen Form vorhanden.
Brandschutz für zeitlich begrenzte Nutzung zu teuer
Zwar hatte sich über mehrere Jahre auf Teilflächen des Geländes der ehemaligen Zinnwerke in Wilhelmsburg eine lebendige Kultur- und Kreativszene angesiedelt. 2014 hatte die städtische Fördereinrichtung Hamburg Kreativ Gesellschaft dann erstmalig eine Halle auf dem Gelände von der städtischen Eigentümerin, der Sprinkenhof GmbH, angemietet – laut Mitteilung mit dem Ziel, dort zunächst eine zeitlich begrenzte Nutzung durch Kreative zu ermöglichen. Doch die Kosten für entsprechende Baumaßnahmen zur Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzauflagen seien im Rahmen einer temporären Nutzung zu hoch gewesen, heißt es weiter.
Bezirksamt Hamburg-Mitte stellt Gelder bereit
Jetzt ist Bewegung in die Angelegenheit gekommen: Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat im Sommer 2018 beschlossen, der Hamburg Kreativ Gesellschaft die erforderlichen Mittel in Höhe von 60.000 Euro für die Entwicklung eines Dauernutzungskonzepts bereitzustellen. In einem offenen Prozess will die Kreativ Gesellschaft nun die Grundlage für ein dauerhaftes Konzept für eine kultur-und kreativwirtschaftliche Nutzung des Gebäudeensembles auf dem Gelände der ehemaligen Zinnwerke schaffen.
Zwei Workshops im November
Sowohl Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger als auch Kultur- und Kreativschaffende im gesamten Stadtgebiet sind dazu eingeladen, an der Konzeptentwicklung mitzuwirken. Über die Webseite der Hamburg Kreativ Gesellschaft können Interessierte ab 9. November 2018 ihre Ideen in schriftlicher und/oder visueller Form einbringen: www.kreativgesellschaft.org/veringhof.
In einem Workshop am 23. November 2018 werden Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende vor Ort Konzepte und Ideen vorstellen und entwickeln können. In einem zweiten Workshop am 28. November 2018 sind Kultur- und Kreativschaffende aus ganz Hamburg eingeladen, ihre Vorschläge zu präsentieren und im Austausch voranzubringen.
Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Die ehemaligen Zinnwerke in Wilhelmsburg entwickeln sich seit Jahren zu einem spannenden Quartier für Kreative. Es ist sehr zu begrüßen, dass nun gemeinsam auch eine dauerhafte Perspektive für eine kultur- und kreativwirtschaftliche Nutzung am Veringhof entwickelt werden kann. Hamburg bekommt damit weitere dringend benötigte Flächen für Künstler und Kreative und der Stadtteil einen weiteren positiven Entwicklungsschub.“
Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat nach eigenen Angaben bereits mehrere offene Verfahren für die Kreativwirtschaft erfolgreich aufgesetzt und begleitet, etwa das Hochwasserbassin in Hammerbrook, das Kreativquartier am Oberhafen und zuletzt der Kreativspeicher M28 in der Speicherstadt.
Bildquellen
- veringhof7_halle1: Hamburg Kreativ Gesellschaft