Die digitale Spedition Carrypicker in Hamburg bündelt mithilfe künstlicher Intelligenz Teilladungen für Lkw zu Komplettladungen.
Fluggesellschaften lasten ihre Sitzplatzkapazitäten so optimal wie möglich aus, Autovermietungen und Hotels arbeiten mit Systemen, die mit dynamischen Preisen für eine höchstmögliche Rendite sorgen sollen. In der Logistikbranche jedoch, eine der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland, sieht das Hamburger Start-up Carrypicker nach eigenen Aussagen erheblichen Nachholbedarf.
Effizienzsteigerungen durch Einsatz von künstlicher Intelligenz möglich
Für den Teilbereich Straßengütertransport werde laut Mitteilung nur eine sehr geringe Umsatzrendite erzielt. Einer der Hauptgründe dafür sei, dass insbesondere die Ladungsbündelung, also die Kombination von Teil- zu Komplettladungen, trotz sehr hoher Komplexität, selbst in den größten Speditionen nach wie vor von Menschen durchgeführt werde, so das Start-up.
Für den Straßengüterverkehr habe die digitale Spedition deshalb nach eigenen Angaben ein Geschäftsmodell entwickelt, das eine Problemlösung anbietet: Mithilfe von Hochleistungscomputern und intelligenten Algorithmen errechnet Carrypicker in Bruchteilen von Sekunden aus Millionen von Daten die jeweils beste Lösung für die Disposition von Transportgütern auf der Straße.
Dabei werden nicht nur dynamische Bündelungsoptimierungen für Lkw-Ladungen entwickelt, sondern auch Prognosen für Verfügbarkeiten und Preise entwickelt. Dadurch soll es laut dem Start-up möglich sein, die Frachtdisposition schneller, effizienter und rentabler durchzuführen.
BMVI-gefördertes Innovationsprojekt
Aktuell hat die Carrypicker das Projekt „Yield Management in der Speditionsbranche“ initiiert, das seit dem 1. März 2019 im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds mit mehr als 3,2 Millionen Eurogefördert wird – mit einem Förderanteil von 75 Prozent durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Bildquellen
- team_carrypicker_mitte_andreas_karanas: Carrypicker GmbH