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Lohnabstand: Frauen in Hamburg verdienen 18 Prozent weniger als Männer

In Schleswig-Holstein liegt der Gender Pay Gap laut Statistikamt Nord bei 12 Prozent.

Die Grafik zeigt, dass die (statistische) Verdienstlücke nach dem ersten Kind nahezu stetig wächst. Grafik: Statistikamt Nord

Ob zum Gender Pay Gap, zum Weltfrauentag oder jeden anderen Tag im Jahr: Frauen verdienen im Durchschnitt noch immer deutlich weniger als Männer. Das teilt das Statistikamt Nord anlässlich des Equal Pay Day am 7. März mit. Der Equal Pay Day gibt das Datum an, bis zu dem Frauen arbeiten müssen, um das Gehalt zu bekommen, das Männer bereits am 31. Dezember auf ihrem Konto hatten. Das bedeutet: Je früher im Jahr dieser Aktionstag für Lohngerechtigkeit stattfindet, desto geringer ist die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern.

In Hamburg betrug der Bruttostundenverdienst von 2022 laut Angaben der Statistiker durchschnittlich 22,19 Euro. Männer verdienten im letzten Jahr dagegen 27,15 Euro pro Stunde. Der Verdienstunterschied, der un­bereinigte Gender Pay Gap, betrug somit 4,96 Euro pro Stunde bzw. 18 Prozent. Bundesweit lag das unbereinigte Gender Pay Gap sowohl 2021 als auch 2022 ebenfalls bei durchschnittlich 18 Prozent.

In Schleswig-Holstein habe der Bruttostundenverdienst von Frauen 2022 durchschnittlich 18,92 Euro betragen. Männer verdienten dagegen 21,50 Euro. Der (unbereinigte) Verdienstunterschied habe somit laut Mitteilung 2,58 Euro pro Stunde bzw. zwölf Prozent betragen.

Nach Erstgeburt vergrößert sich die Lohnlücke

Nach Einschätzung des Statistikamts Nord ist der Verdienstabstand vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Hinzu komme, dass 39 Prozent aller Frauen in Teilzeit arbeiteten, was auch mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergehe. Gleiches treffe jedoch nur auf 14 Prozent der Männer zu.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Bruttostundenverdienste nach Alter und Geschlecht. Nach der Geburt des ersten Kindes (durchschnittliches Alter: 31,7 Jahre) wird die Verdienstlücke nahezu stetig größer. Während die Frauenverdienste stagnieren, erzielen die Männer deutliche Verdienstzuwächse.

DGB: Deutschland ist Schlusslicht in Europa

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi fordert anlässlich des Equal Pay Days in einer Pressemitteilung mehr Tempo für gleiche Bezahlung: „Gerade in der Debatte um Fachkräftesicherung geht zu oft unter, dass Entgeltgleichheit ein wichtiger Faktor ist, um die Frauenerwerbstätigkeit zu steigern. Die hohe Entgeltlücke in Deutschland ist ein echter Wettbewerbsnachteil, im europäischen Vergleich gehören wir zu den Schlusslichtern.“

Das Statistikamt Nord weist darauf hin, dass sich die Verdienstungleichheit zwischen den Geschlechtern insgesamt jedoch nicht nur auf Unterschiede im Bruttostundenverdienst begrenzen lasse. Das Statistische Bundesamt habe mit dem Gender-Gap-Simulator eine Anwendung entwickelt, die Unterschiede in Stundenverdiensten, in der monatlichen Arbeitszeit sowie in der Erwerbsbeteiligung gleichzeitig misst und im Gender-Gap-Arbeitsmarkt vereint. Der Gender-Gap-Simulator kann auf der Website des Statistischen Bundesamtes ausprobiert werden:www.destatis.de/DE/Service/Statistik-Visualisiert/GenderGapSimulator/_inhalt.html

Bildquellen

  • Equal Pay Day: Statistikamt Nord
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