Vom 2. bis 4. Dezember 2016 öffnet die Messe „Mineralien Hamburg“ ihre Tore auf dem Hamburger Messegelände zum 39. Mal. Rund 400 Aussteller aus 35 Nationen präsentieren einzigartige Exponate auf der viertgrößten Mineralienmesse weltweit.
Zu bewundern und zu kaufen sind seltene Mineralien, Edelsteine, faszinierende Schmuckstücke sowie fossile Funde aus der Frühzeit der Erdgeschichte. „Die Mineralien Hamburg bietet eine unvergleichliche Auswahl an schönen Unikaten. Wer in der Vorweihnachtszeit noch ein außergewöhnliches Geschenk sucht, ist hier genau richtig.“ sagt Michael Arfmann, Projektleiter der Mineralien Hamburg. Darüber hinaus erwarten die Besucher eine Reihe beeindruckender Sonderschauen.
Sagenhafte Schätze aus den Anden
Scheelit, Vivianit oder Rhodochrosit – das sind Namen, die Mineralien-Liebhaber aufhorchen lassen. Besonders, wenn es sich um Mineralien handelt, deren Ursprung in den Anden liegt. Denn in dem rund 10.000 Kilometer von Europa entfernten Gebirgszug lagern auch heute noch einige der reichhaltigsten Mineralien-Vorkommen der Erde. Unter dem Motto „Die Anden zu Gast in Hamburg“ können sich die Messebesucher eine Auswahl der sagenhaften Schätze Südamerikas im Rahmen einer großen Sonderschau ansehen.
Ein Leben für die Mineralogie – Reinhard Anton Brauns
Einzigartige Exponate aus der Sammlung des deutschen Mineralogen Reinhard Anton Brauns (1861 – 1937) gibt es auf der Messe zu sehen. Der Pionier der Gesteinsforschung untersuchte optische Anomalien der Kristalle, arbeitete an der synthetischen Herstellung von Edelsteinen und war 1908 Mitbegründer der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft. Für die Mineralogie wegweisend gilt bis heute sein Werk „Das Mineralreich“, das 1903 erstmals in deutscher Sprache erschien, und das nun als „Herzstück“ einer großen Sonderschau um den bekannten Forscher präsentiert wird.
Versteinertes Leben aus dem Urmeer
Wie sah das Leben auf der Erde vor Jahrmillionen aus? Die Geologisch-Paläontologische Arbeitsgemeinschaft Kiel gibt Einblick in die Sammlungen ihrer Mitglieder. Ammoniten, Seeigel und Trilobiten, Muscheln und Schnecken, Krebse, Fische, Korallen und Spurenfossilien – Besucher dürfen sich auf zahlreiche Schätze aus dem Urmeer freuen.
Schmuck als Brückenschlag zwischen 16. Jahrhundert und Moderne
Der Kontrast zwischen der Opulenz des 16. Jahrhunderts und der technisierten Schlichtheit unserer Zeit – das ist das Thema einiger einzigartiger Schmuckstücke, die von angehenden Goldschmieden der G16 Berufliche Schulen Farmsen präsentiert werden. Gezeigt werden Exponate, die nach eigenen Ideen und mit eigenen Händen entwickelt und auch hergestellt wurden.
Das Motto der vorgestellten Stücke lautet „16. Jahrhundert trifft 2016“, erklärt Friederike Osterloh, die gemeinsam mit Maike Schultz als Fachlehrerin die G16 Goldschmiede unterrichtet. Die insgesamt neun Schüler hatten bei diesen Schmuckstücken die Aufgabe, barocke oder an die Renaissance erinnernde Elemente mit Versatzstücken der Moderne zu kombinieren. Entstanden ist aus dieser Grundidee Schmuck, der in Idee und Ausführung einzigartig ist. So wurde ein Perlencollier gefertigt, dessen Zierelemente die Form der im Internet verbreiteten Emoji aufnehmen – also von Smileys und ähnlichen Bildschriftzeichen. Bei einem anderen Stück erinnern die Verzierungen an Pixel, und bei einem weiteren wurde ein Topas mit Panzerkettengliedern zu einem modernen Männer-Kettenarmband kombiniert.
Die Besucher können den einzigartigen Schmuck nicht nur bestaunen – sie können ihn auch bewerten, und unter Umständen sogar erstehen. Dass die Goldschmiedeklasse auf der Mineralien Hamburg vertreten ist, das hat laut Friederike Osterloh den Grund, dass die Schüler im Rahmen ihrer Ausbildung auch erste Messe-Erfahrung sammeln sollen. Und zu einer solchen Erfahrung zählt nicht zuletzt die Frage, was die Besucher von den präsentierten Arbeiten halten. Daher bekommen die Besucher während der Messetage vom 2. bis 4. Dezember Gelegenheit, über ihre Favoriten abzustimmen – die besten drei Arbeiten werden mit einem Preis ausgezeichnet.
Der Rubin ist Edelstein des Jahres
Farbintensiv, sehr wertvoll und extrem selten: Als Edelstein der klassischen „Großen 4“ (zusammen mit Diamant, Smaragd und Saphir) ist der Rubin bekannt für sein warmes und einzigartiges Rot, das einen optischen Widerpart zu dem kühlen blauen Saphir bildet. Tatsächlich gehört der Rubin jedoch zur selben Mineralfamilie wie der Saphir: Korund. Auf der diesjährigen Messe ist diesem außergewöhnlich schönen Stein, dem Edelstein des Jahres, eine ganze Sonderschau gewidmet.
Besucher dürfen sich auf ausgewählte Exponate und Schmuckstücke in einzigartigen Rottönen freuen. „Wir zeigen verschiedene Varietäten“, sagt Rainer Bode, Fachberater der Mineralien Hamburg und Organisator der Sonderschau.
Zu sehen geben wird es schöne Schmuckstücke ebenso wie einzelne Steine. Rubine werden überwiegend zu Schmucksteinen verarbeitet. Klare Steine erhalten dabei einen Facetten-Schliff, Steine mit optischen Effekten dagegen Cabochon-Schliff. Besonders begehrt und wertvoll sind Rubine in kräftiger, roter Farbe und einem Stich ins bläuliche, die der Farbe von Taubenblut ähnelt.
Natürlich haben Rubine auch eine sagenumwobene Symbolik: Sie galten früher als „Steine des Lebens und der Liebe“. Das Aufbewahren dieses Steines verlieh angeblich dem Besitzer mehr Macht, Tapferkeit und Würde. Auch sollte der Rubin Glück bringen und böse Mächte von demjenigen fernhalten, der auf seine Macht vertraute. Krankheiten wie zum Beispiel die Pest schien er mit seiner starken Aura und seiner positiven Energie zu bezwingen.
Wie Edelsteine den letzten Schliff bekommen
Was die Edelsteinbearbeitung vermag, welche wunderbaren Schmuckstücke entstehen können, auch das wird auf der Messe gezeigt. Besucher können an allen drei Messetagen einen Edelsteingraveur bei der Arbeit beobachten. Abgerundet wird das Programm von einem Informationsstand, an dem es alles rund um Deutschlands Edelsteinmetropole Idar Oberstein zu erfahren gibt. Dort können Besucher die amtierende Edelsteinkönigin persönlich kennenlernen.
Fotoshooting: Das Gesicht der Mineralien 2016
Das „Gesicht der Mineralien Hamburg 2017“ wird sich am Samstag auf der Messe präsentieren. Zusammen mit der Bode Verlag GmbH hat die Projektleitung der Mineralien Hamburg über den Facebookauftritt der Messe (facebook.com/mineralien.hamburg) das Gesicht der neuen Werbekampgane für 2017 gesucht. Aufgefordert waren Frauen ab 18 Jahren, sich über Facebook zu bewerben. Unter zahlreichen Bewerberinnen wählte eine Jury die Gewinnerin aus. Das Fotoshooting der Werbekampagne 2017 findet ab 14 Uhr in Halle B2 statt.
Die Mineralien Hamburg ist vom 2. bis 4. Dezember 2016 von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise: Tageskarte 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Dauerkarte 18 Euro, Familienkarte 18 Euro, Last-Minute-Ticket (ab 15 Uhr) 5 Euro, Kinder unter sechs Jahren kostenlos. Weitere Information: www.mineralien-hamburg.de
Bildquellen
- 011216_z_510a: Michael Zapf / Hamburg Messe und Congress