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„Zu den größten Herausforderungen des Mittelstands zählt die Energiewende“

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) wird auch die „Stimme des Mittelstands“ genannt. Doch der BVMW will nicht nur reden, sondern setzt sich aktiv für seine Mitglieder ein. Was der stärkste freiwillig organisierte Verband des Mittelstands seinen Mitgliedern zu bieten hat und wie er deren Interessen vertritt, haben wir den Hamburger Landesgeschäftsführer Andreas Feike gefragt.

Andreas Feike. Foto: BVMW

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) wird auch die „Stimme des Mittelstands“ genannt. Doch der BVMW will nicht nur reden, sondern setzt sich aktiv für seine Mitglieder ein. Was der stärkste freiwillig organisierte Verband des Mittelstands seinen Mitgliedern zu bieten hat und wie er deren Interessen vertritt, haben wir den Hamburger Landesgeschäftsführer Andreas Feike gefragt.

business-on.de: Als Verband des Mittelstands haben Sie den besten Kontakt zu den Unternehmern. Was sind derzeit Ihrer Meinung nach die dringlichsten Probleme in den Firmen?

Andreas Feike: „Zu den größten Herausforderungen zählen für mittelständische Unternehmen momentan der Fachkräftemangel und die enormen Kosten, welche mit der mangelhaft geplanten Energiewende einhergehen.“

business-on.de: Wie kann der BVMW seinen Mitgliedern hier helfen? Kann der Verband Energie für seine Mitgliedern zum Schnäppchenpreis besorgen?

Andreas Feike: „Mittelständische Unternehmer sind keine Schnäppchenjäger. Vielmehr sind sie sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wohl bewusst und nehmen diese auch gerne an. Wie jeder andere Verbraucher, wollen sie jedoch fair behandelt werden. In punkto Energiewende bedeutet dies, dass wir von der Politik fordern, den Wandel in der Energiepolitik bezahlbar und nachhaltig zu gestalten. Um diese Forderung zu unterstreichen, haben wir erst kürzlich eine von zahlreichen Unternehmern und Verbrauchern unterzeichnete Petition des BVMW beim Deutschen Bundestag eingereicht. Darin fordern wir als Stimme des Mittelstands den Bundestag auf, den staatlichen Anteil der Stromkosten deutlich zu senken. Außerdem wird darin verlangt, Energie verstärkt dort zu erzeugen, wo sie verbraucht wird.“

business-on.de: Welche Unterstützung leistet der BVMW bei konkreten innerbetrieblichen Problemen?

Andreas Feike: „Unseren Mitgliedern steht ein bundesweites Beraternetzwerk mit über 1.000 Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Rechtsanwälten und Unternehmensberatern zur Verfügung. Außerdem sind die regionalen BVMW-Repräsentanten in den bundesweit mehr als 200 Geschäftsstellen hauptberuflich tätig und stehen den örtlichen Mitglieder mit Rat und Tat zur Seite.“

business-on.de: Netzwerken wird, wie man auf Ihren Internetseiten sehen kann, beim BVMW sehr groß geschrieben. Wie unterstützen Sie Ihre Mitglieder dabei?

Andreas Feike: „Hilfestellung beim Netzwerken bietet beispielsweise unsere Veranstaltung „Business im Bistro“. Sie steht ganz unter dem Motto: Kennenlernen, sich austauschen und voneinander profitieren. Nach einer Begrüßungsrunde, bei der sich jeder Teilnehmer kurz vorstellt, folgt eine Geschäftskontakt-Runde, in der konkrete Themen untereinander besprochen werden. Bundesweit offeriert der BVMW seinen Mitgliedern und Interessierten mehr als 1.800 businessrelevanter Veranstaltungen und schafft so eine riesige Kommunikationsplattform für den Mittelstand.“

business-on.de: Für welche Veranstaltungen sollten sich Hamburgs Mittelständler in nächster Zeit Platz in ihrem Terminkalender schaffen?

Andreas Feike: „Unser Angebot ist so vielfältig wie die mittelständische Wirtschaft selbst. Jeder Event ist für sich genommen etwas Besonderes. Statt einzelne Veranstaltungen hervorzuheben, möchte ich Interessierten lieber einen regelmäßigen Blick auf unsere Website (www.bvmw.de/landesverband-hamburg) empfehlen.“

business-on.de: Zum Abschluss noch die Frage nach den wirtschaftlichen Aussichten. Welche Aussichten hat der Hamburger Mittelstand und welche Hindernisse muss er dabei überwinden?

Andreas Feike: In den bedeutenden Marktwirtschaften außerhalb der EU – wie China und den USA – nimmt die Konjunktur wieder Fahrt auf, wodurch zahlreiche exportorientierte Unternehmen profitieren werden. Insgesamt ist also mit einem moderaten Wachstum zu rechnen. Zu den Schwierigkeiten, die es dabei zu überwinden gilt, zählt unter anderem der in Hamburg immer stärker werdende Flächenmangel. Schon heute macht sich die angespannte Flächensituation in der Logistikbranche und beim produzierenden Gewerbe deutlich bemerkbar. Große Immobilienunternehmen verzeichneten bereits im vergangenen Jahr trotz starker Nachfrage einen deutlichen Einbruch beim Flächenumsatz. Hier sind von der Politik dringend länderübergreifende Konzepte gefragt.

business-on.de: Vielen Dank, Herr Feike, für das interessante Gespräch.

 

Bildquellen

  • Andreas Feike: BVMW
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