Das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen während der Corona-Pandemie schlägt sich im Online-Handel der Otto-Gruppe in zweistelligen Zuwachsraten nieder. Im Geschäftsjahr 2019/20 lag der weltweite E-Commerce-Umsatz bei 8,1 Milliarden Euro. Im aktuellen Geschäftsjahr wird er voraussichtlich bei knapp 10 Milliarden Euro liegen – ein Wachstum von rund 23 Prozent auf vergleichbarer Basis. Im deutschen E-Commerce rechnet der Handels- und Dienstleistungskonzern im Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Umsatz von rund 6,9 Milliarden Euro gegenüber 5,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, was einer Steigerung von über 22 Prozent entspräche. Das teilte die Otto Group mit Sitz in Hamburg Ende Januar 2021 auf Basis erster Prognosen mit.
Pandemie und Digitalisierung als Wachstumsmotoren
Als wesentliche Treiber dieser positiven Entwicklung sieht die Otto-Gruppe neben dem veränderten Einkaufsverhalten aufgrund der Corona-Pandemie die konsequente Digitalisierung der Geschäftsmodelle der eigenen Konzernunternehmen und der entsprechenden Vertriebskanäle.
Sebastian Klauke, Konzern-Vorstand E-Commerce, Technologie, Business Intelligence und Corporate Ventures: „Wir haben die Otto Group in den vergangenen Jahren sehr konsequent und erfolgreich digital transformiert – auf allen Ebenen und Vertriebskanälen. Damit haben wir die Basis für die wirklich erfreulichen Zahlen im E-Commerce gelegt.“ Für das kommende Geschäftsjahr plant der Konzern laut Mitteilung „weitere signifikante Investitionen in die eigene Technologie”. Insgesamt sei ein dreistelliger Millionenbetrag vorgesehen, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Otto.de gewinnt zwei Millionen aktive Kunden dazu
Die Einzelgesellschaft Otto habe allein im laufenden Geschäftsjahr mit ihrem neuen Plattformmodell bereits mehr als 1.000 neue Partnerunternehmen gewinnen können. Gleichzeitig sei die Zahl der aktiven Kunden bei otto.de um zwei Millionen auf 9,4 Millionen gestiegen – ein Plus von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Stark nachgefragt wurden nach wie vor Möbel und Wohnaccessoires sowie Technik und Multimedia. So lägen die Zuwachsraten beim Verkauf von „Wearables“, zum Beispiel Smartwatches, teils im dreistelligen Prozentbereich. Der Textilhandel entwickele sich nach herausfordernden Monaten und Umsatzrückgängen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres seit dem Frühherbst zunehmend positiv.
Die starken Umsatzsteigerungen machten sich auch unmittelbar beim Konzern-Logistikdienstleister Hermes Germany bemerkbar. Allein im Weihnachtsgeschäft 2020 von Oktober bis Dezember habe dieser die die Rekordmenge von 126 Millionen Sendungen zugestellt – dies entspricht einem Plus von etwa 25 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
Der Onlinehandel hat laut Unternehmensmitteilung geholfen, die aufgrund der Pandemie rückläufigen Stationärumsätze überzukompensieren.
Dies treffe nicht zuletzt auf Konzernunternehmen mit hohem Stationäranteil wie Manufactum oder Crate and Barrel zu, denen es über eine sehr reaktionsschnelle und entsprechend angepasste Ansprache ihrer Kundinnen und Kunden gelungen sei, „einen enormen Shift hin zum Onlineverkauf zu realisieren und ihre E-Commerce-Umsätze signifikant zu steigern”.
Das Gesamtergebnis des Konzern-Geschäftsjahres 2020/21 wird die Otto Group nach eigenen Angaben auf ihrer Bilanzpressekonferenz im Mai verkünden.
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- Otto Paket DSC_0073: Otto Group
