Wie gehe ich in Gehaltsverhandlungen? Wie werde ich meiner Führungsrolle gerecht? Wie orientiere ich mich beruflich neu? Es gibt Situationen, in denen es Sinn macht, sich einen Business Coach als Sparringspartner zu suchen. Wer aber schon einmal im Netz recherchiert hat, trifft auf ein enormes Angebot an Menschen, die ihre Dienste als Business Coach anbieten. Da ist der Guru, der mit eigenem Coaching-Programm schon über 100.000 Menschen in mehr als 1.000 Organisationen gecoacht hat – wenn er mal gerade nicht als internationaler Keynote-Speaker auf der Bühne steht. Dann gibt es den Business Coach, dessen Ausbildung darin besteht, selbst durch tiefste Tiefen und höchste Höhen gegangen zu sein – und der nun sein profundes eigenes Wissen und seine persönlichen Erfahrungen im Coaching an andere weitergibt. Und dann gibt es noch eine schier unüberschaubare Anzahl an Business Coaches, die in grauen Anzügen viel „hermachen“ und vollmundig versprechen, alle Probleme des Klienten innerhalb der Zeitspanne eines Coachingpakets zu lösen.
Bauen Sie die richtige Erwartungshaltung auf
Das klingt etwas dubios – und ist es oftmals leider auch. Die Berufsbezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt, weshalb sich praktisch jeder damit auszeichnen kann. Das bemängelt auch Martin Pichler in seinem Buch „So finden Sie den passenden Coach“. Er ist Chefredakteur der Zeitschrift „Wirtschaft + Weiterbildung“ und beobachtet die Coaching-Szene seit mehr als 20 Jahren. Sein Ratgeber ist ein Leitfaden, den Coaching-Suchende als Orientierung nutzen können. Durch Beobachtung und Faktencheck deckt Pichler auf, an welchen Stellen unprofessionelle Coaches oder sogar Schwindler schnell als solche entlarvt werden können.
Wenn wie im obigen Beispiel versprochen wird, dass der Coach alle Probleme des Klienten auf die Schnelle lösen kann, klingt das vielleicht vielversprechend. Aber: „Dem Klienten fällt offenbar nicht auf, dass er wie ein Idiot dasteht“, sagt Pichler. „Er hat sich jahrelang angestrengt, sein Problem zu lösen, und der Coach schafft es auf Anhieb.“ Und das wird im Buch auch klar: Menschen, die damit werben, Probleme lösen zu können, verfehlen den Beruf des Coaches. Professionelle Coaches geben vielmehr den Raum, damit der Klient eigene Lösungen und Wege findet. „Die Aufgabe des Coaches ist es, in die Rolle eines ,Geburtshelfers‘ zu schlüpfen und zielführende (und manchmal auch unbequeme) Fragen zu stellen sowie ehrlich anzusprechen, welchen Eindruck der Klient im Verlauf des Gesprächs gerade auf ihn macht.“
Roter-Reiter-Fazit: Ein hilfreiches Buch für alle, die auf der Suche nach einem Business Coach sind, der eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung anstrebt und ein echter Partner in Crime ist.
— www.roter-reiter.de —