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Hörhilfe und Geräuschtherapie in einem Gerät

Der US-amerikanische Hörsystemhersteller Starkey hat das ultraleichte Hörsystem Xino Tinnitus entwickelt, das sich als Hörgerät und gleichzeitig zur Linderung von Tinnitus mittels individueller Geräuschtherapie einsetzen lässt.

Thorsten Quaas. Foto: Starkey GmbH

Der US-amerikanische Hörsystemhersteller Starkey hat das ultraleichte Hörsystem Xino Tinnitus entwickelt, das sich als Hörgerät und gleichzeitig zur Linderung von Tinnitus mittels individueller Geräuschtherapie einsetzen lässt.

Störende Ohrgeräusche kennen allein in Deutschland etwa 17 Millionen Menschen aus eigenem Erleben. In den meisten Fällen verklingt die akustische Scheinwahrnehmung ebenso schnell, wie sie gekommen ist – oft schon nach wenigen Sekunden. Bei rund 2,7 Millionen Menschen manifestiert sich die akustische Wahrnehmung Tinnitus dauerhaft im Ohr. Nahezu ununterbrochen hören sie einen Pfeif-, Zisch- oder Sinuston, der keiner äußeren Schallquelle entspringt. Nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga sind fast eine Million Menschen in der Bundesrepublik so schwer betroffen, dass ihre Leistungsfähigkeit und Lebensfreude empfindlich beeinträchtigt ist. Die Folgeerscheinungen bei chronischem Tinnitus sind vielfältig: Sie reichen von Konzentrations- und Schlafstörungen bis hin zu Depression und anderen psychischen Leiden.

„Wir haben lange das technologische Ziel verfolgt, Tinnitus-Patienten mit einer Hörschwäche sinnvoll zu helfen. Mit dem Xino Tinnitus ist es unseren Entwicklern jetzt gelungen, individuell passende Geräuschtherapien mit der modernen Hörhilfe in einem System zusammenzuführen“, schildert der Geschäftsführer der in Hamburg ansässigen Deutschlandzentrale von Starkey, Thorsten Quaas, den Weg von der Idee zum Produkt.

Tinnitus – eine große Belastung für die Betroffenen

Aus medizinischer Sicht ist Tinnitus selbst keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene Grunderkrankungen hindeuten kann. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel Bluthochdruck, ein Hörsturz oder die Innenohrerkrankung Morbus Menière – der sogenannte Drehschwindel. In 56 Prozent aller Fälle geht Tinnitus mit einer Hörminderung einher. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich.

Therapieansatz – unterschiedliche Geräuschtherapien können helfen

Heute gibt es verschiedene Therapieansätze, die den Alltag mit weniger Beeinträchtigung durch den Tinnitus erleichtern: Neben Beratungsgesprächen gehören dazu zum Beispiel auch Entspannungs- sowie spezielle Hörübungen. Einen besonderen Stellenwert im ganzheitlichen Behandlungskonzept hat der gezielte Einsatz stimulierender Geräusche. Im einfachsten Fall können dies CDs mit einem angenehmen Klangteppich aus Meeresrauschen oder Regenprasseln sein – zum Beispiel um das Einschlafen zu erleichtern. Wer sich morgens von Musik wecken lässt, kommt gar nicht dazu, als Erstes auf seinen Tinnitus zu lauschen.

Eigens für den Patienten ermittelte Klangspektren können dazu dienen, den Kontrast zwischen Tinnitus und Hintergrundgeräuschen zu verringern. Ziel dabei ist es, einen Gewöhnungseffekt herbeizuführen: Sobald die Aufmerksamkeit nicht mehr ständig um den Tinnitus kreist, wird dieser auch nicht mehr so stark als Belastung erlebt. Patienten lernen, ihr Ohrgeräusch buchstäblich zu „überhören“.

Dieser therapeutische Grundansatz findet sich unter anderem in der „Tinnitus Retraining Therapie“ (TRT) und im „Progressive Audiological Tinnitus Management“ (PATM) wieder. In eine ähnliche Richtung zielt die akustische Maskierung des Tinnitus-Tons: Ein spezielles Gerät erzeugt dabei ein externes Tonsignal, das der Patient subjektiv als angenehm empfindet und das den Tinnitus partiell überdeckt.

Bei der Entwicklung des Xino Tinnitus von Starkey stand im Vordergrund, die therapeutisch unterschiedlich eingesetzten Geräusche in einem einzigen Gerät zu verwirklichen. Dieses neue Hörsystem basiert auf einem hochmodernen RIC-Hörsystem (Receiver in Canal). Es kann gleichzeitig als Tinnitus-Maskierer und auch zur Geräuschproduktion im Rahmen der beiden Therapien TRT oder PATM dienen. Da die Einstellmöglichkeiten für die Hörhilfe und den Tinnitus-Stimulus voneinander unabhängig sind, eignet sich das Xino Tinnitus für Betroffene mit und ohne Hörverlust. Es ist auf geringen bis hochgradigen Hörverlust ausgerichtet.

Der Hörgeräteakustiker findet gemeinsam mit dem Patienten das individuell passende Frequenzspektrum heraus und konfiguriert das Gerät entsprechend. Der Betroffene erkundet dabei die unterschiedliche Wirkung des Stimulus durch einfache Mausbewegungen auf einem „SoundPoint“ – und verändert damit sofort den Pegel und Frequenzgang. Eine als angenehm empfundene Einstellung kann mit einer virtuellen Stecknadel markiert werden. Schritt für Schritt können Akustiker und Patient weitere Möglichkeiten herausfinden und die besten Einstellungen direkt miteinander vergleichen.

Neu und einzigartig sind die Einstellmöglichkeiten der Geräusche an einem Tablet PC. Hier kann der Tinnitus Betroffene aktiv das für ihn angenehmste Geräusch einstellen.

Das Xino-Tinnitus ist unscheinbar und hat einen hohen Tragekomfort. Der Betroffene kann seinen passenden Tinnitus-Stimulus überall und jederzeit an die Umgebung und Hörsituation anpassen. Die aktive Mitwirkung des Tinnitus-Patienten vermittelt ihm das Gefühl, selbst die Kontrolle über den Tinnitus zu gewinnen. „Das Therapieziel ist, dass der Betroffene lernt, mit seinem Tinnitus besser umzugehen, sodass er diesen als weniger belastend empfindet“, bringt Quaas den großen Vorteil des neuen Hörsystems Xino-Tinnitus auf den Punkt.

 

Bildquellen

  • Thorsten Quaas: Starkey GmbH
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